Brandstifter e.V.
Dass Deutsche für alles einen Verein haben, ist schon fast ein Klischee. Dass aber Kriminelle sich im Vereinsregister eintragen lassen, fällt dann aus den Rahmen. So geschehen im Kreis Düren, wo es seit 1999 immer wieder gebrannt hat - in Supermärkten, Strohhaufen, Großcontainern und Fahrzeugen. Hinter den Serienbränden steckten fünf Männer, die jetzt 80 Brandstiftungen zugaben, sich aber nicht mehr an jede einzelne erinnern konnten. Dafür waren es einfach zu viele. Die Männer waren in einem Verein organisiert, in dessen Namen laut Polizei auch das Wort "Brandschutz" vorkam.
Die Polizei, die die Gruppe seit Wochen beobachtet hatte und sie jetzt festnahm, sprach am Freitag (06.04.06) von einer "professionellen Vorgehensweise". Einer der Täter hörte immer den Polizeifunk ab, die anderen suchten nach geeigneten Objekten; untereinander hielten sie mit Funkgeräten Kontakt. Der Verein übernahm es beispielsweise, einen Supermarkt, den die Mitglieder selber in Brand gesteckt hatten, gegen Bezahlung zu lüften. Was bei der Gründung als Vereinszweck angegeben wurde, hat die Polizei nicht mitgeteilt. Die Hauptverdächtigten gaben aber zu, sie hätten das Feuer und den anschließenden Feuerwehreinsatz fotografiert, "um sich daran zu ergötzen".
Quelle: WDR 07.04.2006




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