Wie überall im Leben gibt es auch bei den Journalisten 'gute' und 'weniger gute' (vorsichtig formuliert). Gleiches gilt für Feuerwehrleute und Polizeibeamte.

Ich habe früher (bald 10 Jahre her) selbst als Fotojournalist gearbeitet. Und dort auch regelmäßig Brände und Verkehrsunfälle fotografiert.
Man kann vernünftig mit der Feuerwehr zusammenarbeiten, oder auch nicht. Ich habe immer versucht, respektvoll gegenüber den Einsatzkräften und eventuell Betroffenen aufzutreten und den Einsatzablauf nicht zu stören - schließlich bin ich ja nur ein Beobachter. Okay, durch meine Erfahrungs als Feuerwehrmann hatte ich natürlich einen kleinen Vorteil, aber es ist einfach ein Grundsatz des täglichen Lebens, daß wenn man seine Mitmenschen freundlich und respektvoll behandelt, diese sich wesentliche kooperativer zeigen als wenn man auftritt wie die Axt im Walde.
Ich hatte bei Brandeinsätzen zum Beispiel fast nie Probleme, zum Ende der Löscharbeiten auch mal in das Betroffene Gebäude zu dürfen und ein paar eindrucksvolle Bilder zu machen. Man muß natürlich etwas Gelduld haben, und den Einsatzleiter dann ansprechen, wenn der große Streß vorbei ist. Dann nimmt dieser sich auch oft die Zeit und begleitet den Pressevertreter an die Brandstelle. Im Gegenzug haben sich die Feuerwehren dann immer über ein paar Einsatzbilder gefreut.
Aber natürlich gab es auch schwierige Situationen. Meistens dann, wenn Menschen zu Schaden gekommen sind. Dann kommen oftmals Emotionen hoch. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt - auf beiden Seiten. Als Bildjournalist möchte ich natürlich möglichst spannende und aussagekräftige Bilder machen. Ein verbeultes Auto auf dem Abschleppwagen bringt da nicht viel. Auf einem guten Einsatzbild sind auch FW/RD Leute bei der Arbeit zu sehen. Ich habe einige dramatische Bilder gemacht, auf denen z.B. gerade ein Eingeklemmter aus einem PKW gerettet wird. Solange diese Bilder dann unter Wahrung des Persönlichkeitsrechtes veröffentlicht werden (Unkenntlichmachung der Person), dann ist das in Ordnung. Als Bildjournalist muß ich diese Bilder aber erstmal machen, nah dran an der Einsatzstelle. Es mag einigen Leuten nicht passen, daß noch jemand mit Kamera herumspringt, aber sofern dieser das tut ohne die Einsatzkräfte zu stören, ist das okay. Ich hatte leider auch einige unangeheme Erfahrungen mit Feuerwehrleuten oder Polizisten, die meinten mir vorschreiben zu müssen, was ich fotografieren darf. Ein Polizist drohte mir sogar damit, den Film zu beschlagnahmen. Eine absolute Überraktion und nicht gerechtfertigt. Zumal ich auch bei diesem Einsatz sehr zurückhaltend gearbeitet hatte.
Schwarze Schafe gibt es eben auf beiden Seiten - hier kann man nur durch Ausbildung und einen sachlichen Dialog Abhilfe schaffen.

Gruß,

ahk