Hallo,

na - dann will ich auch mal wieder was sagen:

Also wenn man New Orleans direkt auf Deutschland setzt, braucht man im Endeffekt garnicht mehr anfangen. Das Schadensgebiet (wurde ja bereits geschrieben) umfasst ca. 2/3 unseres Bundesgebietes. Damit betroffen ist natürlich auch die Infrastruktur. Die Bundeswehr kann keine Bergepanzer schicken, wenn die Kaserne selbst abgesoffen ist und die Mühlen nicht mehr anspringen. Nehme ich das Schadensgebiet allerdings prozentual auf das Staatsgebiet, so sieht es anders aus.

Machen wir uns nichts vor. Die Vorlaufzeit für Katrina betrug bis zu 72 Stunden. Selbst wir im alten Europa hörten am Sonntag von Katrina... Bei N-TV gab es eine Übersetzung der Warnung, die an die Bevölkerung herausgegeben wurde, ich meine, da wurde im Endeffekt genau das vorhergesagt, was jetzt eingetreten ist. Kurz vor dem Aufschlagen (oder wie man da sagt) hiess es dann: "Dreht an...", "Ist schwächer...",... Die USA denken wahrscheinlich oft falsch. Sicherlich gibts einen Heimatschutz und eine Nationalgarde, aber auf sowas ist man nicht vorbereitet. Bush hat ja Fehler eingeräumt. Die Amerikaner fangen Feinde gewöhnlich 10.000km vor der Grenze ab, mit Marschflugkörpern und Flugzeugträgern. Nur ein Hurrikan fängst Du so nicht ab.

Irgendwo hat jemand hier was von Logistik geschrieben und genau das ist der Punkt. Die US-Armee baut dir an jedem Punkt der Welt binnen weniger Stunden einen Flughafen. Im Urwald, in zerstörten Städten,... wenn sie für die Logistik einen brauchen, wird alles so lange platt gewalzt, bis es eine nutzbare Startbahn ist.

Man hätte im Vorfeld viel besser handeln müssen. Auch wenn die USA in Sachen Todesstrafe ja andere Ansichten haben als Deutschland, sagt die Anordnung - Plünderer dürfen standrechtlich erschossen werden - viel über den Zustand in New Orleans. Die Menschen im Vorfeld geordnet zu evakuieren wäre besser gewesen, als jetzt. Man hört von Bussen, die ins Gebiet fahren. 400 Plätze für 4.000 Wartende... Das da Chaos herrscht und die Busfahrer aus Angst wieder wegfahren, ist nachvollziehbar. Wenn George Bush mit dem Fahrrad durch den Wald fährt, wird der vorher links gemacht. Aber man schafft es nicht, 300 Beamte (ob Nationalgarde, Polizei oder sonstwas) mit den Bussen zu schicken, um da für etwas Ordnung zu sorgen.

Außerdem glaube ich, dass man überhaupt nicht weiß, wie es weitergehen soll. Man spricht von ca. 2 Millionen, die obdachlos sind. Und wenn ich mir die überflutete Fläche anschaue, dann frage ich mich, was man da machen will. Sicherlich müsste zuerst mal die Reparatur der Dämme starten. Aber wie will man das Wasser da wegbekommen. Selbst mit noch so vielen Pumpen... Wie soll das gehen? Das ist wahrscheinlich so, wie wenn man versucht, den Bodensee mit 10 TS 8/8 leerzukriegen... Ich bin kein Feuerwehrmann, deswegen kenne ich mich da nicht so aus, aber das stelle ich mir fast unlösbar vor. Wenn, dann wird es Monate dauern. Wo sollen die Menschen hin? Mal eben alle Einwohner von München und Köln gleichzeitig woanders unterbringen...? Man kann sie ja nicht wochenlang in Fussballstadien unterbringen. Und Häuser, die 6 Wochen 3m unter Wasser standen, kannst du abreissen - die amerikanische Leichtbauweise wird sich wahrscheinlich selbst auflösen - da brauchst du keinen Bagger mehr: Tennisball dagegen *krach*...

Die Logistik steht hier erst ganz am Anfang, erstmal die Leute versorgen, dann macht man sich Gedanken, wie es überhaupt weitergehen soll. Vielleicht ist es das einfachste, einen Zaun drum zu ziehen und ein Schild dran zu hängen "Atlantis 2005"...