Nettes Thema. Also mein Senf dazu:
Private:
Die Diskussion ist sinnlos, da weder "die Privaten", noch die Hiorgs und erst recht nicht die Feuerwehren flächendeckend über einheitliche Standards verfügen, sowohl qualitativ, als auch vergütungsrechtlich. Somit könnte die Diskussion auch heissen: was schmeckt besser: Kirschen oder Erdbeeren......
Ich bekomme pro Woche ca. 2 Bewerbungen von Mitarbeitern privater Unternehmen aus dem nähreren Umfeld auf den Tisch. Für mich bedeutet dies, daß die Zufriedenheit dort eher am unteren Limit angesiedelt ist, was sich sicherlich in der Qualität wiederspiegelt. Aber ich beziehe das nicht auf alle Unternehmen. Es ist z. B. auch eines hier in der Ecke dabei, von dem ich noch nie eine Bewerbung erhalten habe. Nach außen (innen kann ich das nicht beurteilen) macht der Laden auch einen wirklich sehr guten Eindruck und ist auch mit 2 Rettungswachen im öffentlichen Rettungsdienst eingebunden. Völlig zurecht, wie ich finde.
Alles ist abhängig vom kaufmännischen Geschick und der persönlichen Einstellung der Geschäftsführer. Und das gilt für Privatunternehmen, wie auch für Hilfsorganisationen gleichermassen. Nur daß die Geschäftsführer der Hilfsorganisationen in der Regel ausgewählt und qulifizierter sind, als die der meisten Privatunternehmer. Denn viele von denen kommen "nur" aus dem Rettungsdienst und haben von Geschäftsführung nur ganz wenig bis gar keine Ahnung. Und mit dieser Konstellation ist ein Privatunternehmen schon zum Schlechtsein veruteilt.
Kommen aber angenehme Persönlichkeit, fundiertes kaufmännisches und rettungsdienstliches Wissen, Führungsqualität und Qualitätsorientierung zusammen, ist hier sicherlich ein gutes Privatunternehmen möglich.
Ich mache mir aus Erfahrung viel mehr Gedanken, ob die Feuerwehr ihre Daseinsberechtigung im Rettungsdienst hat. Meiner Meinung nach ganz klar: NEIN!
Das Gehalt:
An der Arbeit angemessen orientierter Lohn mit entsprechender angemessenen Zulagen/Zuschlägen :-)
Leider sind die meisten Tarifverträge (Gott lob dem, der die noch hat...) an der Betriebszugehörigkeit und dem Alter orientiert und nicht nach der Leistung. Mein Arbeitgeber hat damit angefangen, "Zielvereinbarungen" zu vereinbaren, die dann für Sonderaufgaben mehr Geld bringen. Ansonsten sehr schwieriges Thema, nicht zuletzt weil die europaweiten Ausschreibungen der Rettungwachen den Anbietern keinen Handlungsspielraum mehr im Gehalt geben. Ein Mitarbeiter-freundliches Unternehmen mit überdurchschnittlicher Entlohnung wird dort, wo Wachen ausgeschrieben werden, wohl oder übel irgendwann niemanden mehr beschäftigen können, weil sie nie und nimmer den Zuschlag kassieren können.
Qualitativer Verlust:
Ja, klar: keine einheitliche Ausbildung, welche dann auch nur eine effektive 1Jahresausbildung ist mit absolut uneinheitlichen Anforderungsprofilen in den einzelnen RD-Bereichen (in einem legen RA Zugänge und intubieren, im Nachbarkreis ist das verboten, usw.). Von welcher Qualität sprechen wir dann?
Meine Forderung: 3/4 aller RD-Schulen dichtmachen. Klare Zugangsvoraussetzungen (vernünftiger Schulabschluss, Eignungstests, usw.), einheitliches Anforderungsprofil der Tätigkeit und fundierte Ausbildung auf einheitlichem Niveau. Aber da glaube ich eher, dass ich irgendwann den Topf mit Gold am Ende des Regenbogens finde, bevor das passiert.....