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Thema: Neues von DIGITALEM BOS Funk

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Gutes Stichwort. In dem Beitrag (eigendlich sind es ja zwei Artikel) wird deutlich, wie es in unserem Land mit der Presse steht. Hier werden einige wahre Fakten (38 Basisstationen sind nicht genug) mit Aussagen ominöser Polizeikräfte vermischt, und auf diesem Weg wieder mal kräftig GELOGEN. Ich möchte denjenigen, die daran Interesse haben, dies gerne erläutern:


    Zitat Zitat von Florian Düren Beitrag anzeigen
    Zitate aus dem Bericht der MoPo:
    Polizisten hatten unabhängig voneinander berichtet, beim Verfolgen von Straftätern beispielsweise in U-Bahnhöfe oder auch in große Mehrfamilienhäuser regelmäßig im "Funkloch" zu stehen. "Das bringt uns natürlich in Gefahr. Wenn der Täter in einer solchen Situation etwa eine Waffe zieht und uns verletzt, können wir weder Verstärkung anfordern noch die Feuerwehr alarmieren", so ein Schutzpolizist, der seinen Dienst als Funkwagenbesatzung versieht. "Wir hatten gehofft, durch den Digitalfunk besser vernetzt zu sein, leider ist das nicht der Fall."
    Erster Punkt: Emotionale Ansprache des Lesers, der Digitalfunk bringt Menschen, die tagtäglich ihr Leben für uns riskieren, in Gefahr. Tatsache: Der für Berlin bestellte Funkversorgungsgrad "GAN3" bedeutet, daß Funkversorgungsanspruch in Gebäuden bei Funkgerätetrageweise in Kopfhöhe in FENSTERNÄHE bestehen muß. Das ist den zuständigen Personalvertretern auch diverse Male so mitgeteilt worden. ICH bin damit übrigens nicht besonders froh, GAN4 wäre für mich die Diskussionsgrundlage gewesen. Es handelte sich um eine rein politische Entscheidung, GAN3 zu kaufen, damit hat kein Praktiker etwas zu tun gehabt. Wenn man die obige Aussage nun unter diesen Voraussetzungen betrachtet, wird klar, daß weder in U-Bahn-Schächten, noch im Inneren von großen Stahlbetonbauten grundsätzlich ein "Versorgungsanspruch" besteht. Im übrigen ist es auch mit dem hochgepriesenen Analogfunk bisher so gewesen, aber das wird durch den letzten von mir zitierten Satz impizit ja auch deutlich.


    Zitat Zitat von Florian Düren Beitrag anzeigen
    Grund für den Missstand ist nach Angaben eines Polizeiführers die Tatsache, dass es in Berlin zu wenige Sendemasten gebe. Die Arbeitskommission sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die bisherige Anzahl von 38 nicht ausreiche, um ein optimal funktionierendes Netz zu bilden. "Um eine flächendeckende Funkversorgung für Berlin zu gewährleisten"
    Aha. Hier wird die Glaubwürdigkeit für den Rest des Beitrages erzeugt. Eine wahre Aussage des "Polizeiführers", um den verquasten Rest in Szene setzen zu können. Klar, 38 ist zu wenig, allerdings kann man diese Aussage auch hochoffiziell von der zuständigen Stelle erhalten, wie in diesem Artikel das Glietsch-Zitat belegt. Übrigens, Florian Düren: Du reißt den Beitrag hier leider etwas auseinander, die nachfolgenden Zitate stammen nicht vom "Polizeiführer", sondern vom Gewerkschafter.

    Zitat Zitat von Florian Düren Beitrag anzeigen
    "Wir haben in Erfahrung gebracht, dass unsere Kollegen jetzt zwar durch technische Neuerungen innerhalb von U-Bahnzügen miteinander sprechen können, die Funksignale aber beispielsweise die dicken Decken der Tunnel nicht durchdringen können, womit ein Funkkontakt nach oben nicht möglich ist", so der Gewerkschafter. Gleiches gelte für den Sprechverkehr in großen Einkaufszentren.
    Ausgesprochen Interessant, das müssen ja bahnbrechende, technische Neuerungen sein. Wahrscheinlich handelt es sich hier um die neuartige Hochfrequenzwelle, in Fachkreisen auch als Funkwelle bezeichnet. Mal im Ernst: wenn die Gewerkschaft heute erst in Erfahrung bringt, daß Funkgespräche innerhalb von Zügen, ob nun analog oder digital, möglich sind, ist sie von der Basis möglicherweise etwas weit entfernt.


    Zitat Zitat von Florian Düren Beitrag anzeigen
    Bedauerlich sei dies auch deshalb, weil bereits Hunderte Funkgeräte gekauft worden seien, die nicht in die Fahrzeuge eingebaut werden könnten, weil sie noch nicht brauchbar seien. "Es gibt Bereiche, in denen der Digital-Funk nicht funktioniert, weswegen dort immer noch auf die alte Technik zurückgegriffen werden müsse. "Das ist Digitalfunk für Arme."
    Hunderte? Nee Leute, tausende! In Ernst, wir haben schon tausende von Geräten gekauft. Darunter auch bestimmt tausend Fahrzeugfunkgeräte, die aber nicht von selber in die Autos fliegen, sondern Stück für Stück von Fachkräften verbaut werden müssen. Was bedeutet denn nun nicht brauchbar? Nicht brauchbar, weil noch in der Verpackung liegend? Oder sind die Fahrzeuge nicht brauchbar? Diese Aussage ist derartig unbestimmt, daß man zu dem Schluss kommen muß, die Geräte wären nicht brauchbar. Und das wäre eine Lüge. Die Geräte sind deshalb nicht eingebaut worden, weil die Umrüstung eben Zeit erfordert, die Kapazitäten der Werkstätten sind ja schließlich zurückgefahren worden. Zum Teil fehlt auch noch das Zubehör, im Bereich der Feuerwehr gibt es derzeit Lieferengpässe für die Einbausätze in die Fahrzeuge.

    Hier kommt nun wieder ein Zitat eines "Beamten":

    Zitat Zitat von Florian Düren Beitrag anzeigen
    Der Digitalfunk sei als große Erleichterung für die Einsatzkräfte angekündigt worden, nun entpuppe sich das Projekt als schlecht durchdacht und finanziell zu eng kalkuliert. Es müsste dem Beamten nach schnell Geld in die Hand genommen werden, um das System und die dazu gehörende Ausstattung zu komplettieren. Es gehe um die Sicherheit der Polizisten.
    Da hast Du den besten Teil aber weggelassen, ich zitiere:

    "Das stelle auch bei Großeinsätzen, wie beispielsweise Fußballspielen oder dem 1. Mai Probleme dar. "Zu solchen Anlässen kommen Fremdkräfte aus anderen Bundesländern, die dann nicht mit den gleichen Geräten und auf den gleichen Wegen mit uns funken können, was bei Ausschreitungen aber von elementarer Bedeutung ist", so ein Beamter"

    Dieser Satz steht unmittelbar nach dem Teil mit den hunderten von Funkgeräten, das sieht also für den Leser so aus, als ob hunderte Funkgeräte gekauft worden wären, die nicht kompatibel zu denen der Fremdkräfte aus anderen Bundesländern wären. Ist das der vielgepriesene Qualitätsjournalismus? Jedem, der schon mal etwas vom Digitalfunk gehört hat, ist klar, daß es vollkommen egal ist, wer welche Art von Endgeräten einsetzt, dem Normalbürger jedoch, der keinerlei Kenntnisse besitzt, wird hier etwas suggeriert, was völlig falsch ist.

    Zusammenfassend lässt sich der Artikel aus meiner Sicht auf folgende Aussagen reduzieren: Das Berliner Funknetz umfasst gegenwärtig 38 Basisstationen, es gibt in Teilen der Stadt eine Unterversorgung, diese wurde durch Meßfahrten und Hinweise von Einsatzkräften beziffert und wird gegenwärtig durch ein Paket von Optimierungsmaßnahmen, die auch die Errichtung von zusätzlichen Basistationen umfassen, behoben. Der geplante Funkversorgungsgrad der Stadt Berlin ist GAN3. Der Rollout der Endgeräte ist angelaufen, jedoch noch nicht abgeschlossen.

    Ich gebe zu, meine Version liest sich nicht annähernd so spektakulär, ist auch völlig frei von negativen Emotionen und viel zu kurz, daher für die Qualitätspresse ungeeignet. Aber im Grunde habe ich doch den ganzen Artikel zusammengefasst, oder??
    Geändert von Landsknecht (07.03.2010 um 14:28 Uhr)

  2. #2
    crash Gast

    Lückenhaftes Funknetz gefährdet Berlins Polizei

    Bleibt optimistisch in der nächst 40 jahre wird als besser... musste nur warte

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