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Thema: Digitalfunk: Tetra im Osten, XXX im Westen

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  1. #1
    gndn Gast

    TETRA-POL / Erfolg

    Ich habe vor ein paar Jahren für eine Firma in München gearbeitet, die ebenfalls an TETRAPOL mitwirkt.

    Damals kamen wir in Projektversuchen zu folgendem Ergebnis:

    *Fakten on*

    1) Das System arbeit voll zufriedenstellend, wenn es über Repeater (Relais) betrieben wird. Direct- Mode ist untauglich, egal ob in Stadt oder Land. Nur an Einsatzstellen vor Ort ist Direct- Mode tauglich.

    2) Das System bietet trotz Verschlüsselung Angriffsmöglichkeiten, die sicherlich in absehbarer Zukunft ausgenutzt werden können. Dies hat nichts mit der direkten Entschlüsselung, über eine Brute- Force Methode, wie bei GSM zu tun. GSM ist aus heutiger Sicht mit einem Aufwand von ca. 10.000 Euro zu entschlüsseln, bei TETRA wird das weit schwieriger werden. Aber, es gibt eben auch andere Ansätze. Und hier ist TETRAPOL - wie jedes andere System auch, angreifbar. Das ist auch keine Frage der Kosten, mehr der persönlichen Kontakte und der zur Verfügung stehenden Technik (z.B. an Hochschulen und Fach- Firmen verfügbar). Massentauglich wird der "Hack" wohl nicht werden, er lässt sich vermutlich zurückverfolgen.

    3) Toll- Collect- Schock: Die Deutschen versuchen immer einen Sonderweg zu gehen, der der sprichwörtliche Eierlegende Wollmilchsau gleichkommt. Das geht nunmal schief.

    *Fakten off / Eigene Meinung on*

    Früher oder später wird man sich auf bereits bestehende TETRA- Systeme besinnen, und dann erkennen, dass man nichtmal mehr dafür das Geld hat. Folglich wird es noch eine halbe Ewigkeit dauern, bis TETRAPOL als alleiniges System exisitiert.

    4) Wenn man sich in D endlich mal auf die genaue TETRA- Norm geeinigt hat, werden Dual- Mode- Geräte entwickelt werden (Analog/Tetra), die dann für einen mehrjährigen Übergangszeitraum (10 Jahre oder mehr) in allen neuen Fahrzeugen eingebaut werden. Eines fernen Tages werden dann vorübergehend Analog und Digital gleichgeschaltet werden, und alle, die es bis dahin können, schalten auf Tetra um. Die die auch dann noch Analog "fahren", sich jedoch mit Tetra- Only- Dienststellen unterhalten müssen, werden bis zu einem festgelegten Stichtag alle analogen Geräte gegen digitale austauschen müssen. Nach diesem Stichtag werden die Umsetzer deaktiviert und es wird nur noch digital gefunkt. Einige Dienststellen werden aus Sicherheitsgründen bereits früher auf digital-only umschalten, diese können aber bei Bedarf ihr Dual- Mode- Gerät umschalten.

    Der Vorteil der Duo- Band- Lösung liegt vor allem darin, dass keine Neuanschaffungen anfallen. 95% kann über die übliche Aussonderung von defekten- oder Altgeräten abgefangen werden. Neue Fz werden mit neuen Duo- Band- Geräten ausgestattet.


    Daraufhin werden Schritt für Schritt die 4m/2m/70cm BOS- Relais entfernt und die noch auf diesen Frequenzen verbliebenen Sonderdienste umgeschaltet. Auf was das dann auch immer sein wird. Nicht alle alten BOS- Dienste sind Tetra- tauglich, z.B. Pager, Alarmauslöser u.s.w. Evtl. bleibt für diese Dienste ein reduzierter BOS- Dienst nach altem Standard übrig, vermutlich aber werden hier im TETRA- Frequenzbereich neue, digitale, Dienste geschaffen werden - die aber nicht direkt etwas mit TETRAPOL zu tun haben.

    Alternative wäre in jedem Funkverkehrskreis einen Umsetzter Analog/Tetra anzubringen, dies verspricht jedoch erst dann Erfolg, wenn im Einsatzgebiet Tetra flächendeckend eingeführt wurde. Daher glaube ich nicht an diesen Weg. Kein BOS- Nutzer würde ständig von Tetra zu Analog und umgekehrt schalten, nur weil andauernd der Tetra- Versorgungsradius verlassen wird.

    Tetra in einem wenig sensiblen FVK (FW/Sani/normale Polizei) als Single- Lösung von Anfang an einzuführen scheidet aus folgenden Gründen aus:

    1) Gäbe es aus Gründen der Interkommunikation das Problem von ständig mind. zwei mitzuführenden Funkgeräten (Tetra/BOS 4m/2m). Aus Gründen der Tarnung, Gewicht, Platz meist nicht möglich. Oft findet sich nicht einmal in einem großen Feuerwehrfahrzeug ein geeigneter Einbauplatz (im Führerhaus)für ein zwetes oder drittes Funkgerät.

    2) Hohe Kosten da alle Geräte auf einen Schlag getauscht / eingeführt werden müssten.

    3) Problem der Interkommunikation mit anderen, noch nicht umgestellten Bedarfsträgern im Falle einer nötigen Zusammenarbeit. Hier müssten dann entweder temporär Umsetzer geschaltet werden, oder man einigt sich auf den kleinsten, gemeinsamen Nenner -> 4m. Das trägt auch nicht gerade zu Akzeptanz von TETRA bei. Das Problem von Fz., die sich nur vorübergehend im Funkverehrsbereich aufhalten (Polizeiliche Unterstützungskräfte, Bundespolizeieinheiten, Staatsschützer anderer Bundesländer, Zoll, KatS) wäre damit nicht lösbar, da der Aufenthalt dieser Kräfte naturgemäß nicht voraussehbar ist. Niemand kann ausserdem voraussehen, ob der Einsatz nicht doch vorübergehend in fremde Gebiete (ausserhalb der Tetra- Versorgung) führt. Umsetzer müssten also ständig geschaltet bleiben, bis der letzte in Frage kommende Bedarfsträger umgerüstet wurde. Da kann man gleich bei der Duo- Band- Lösung mit Umsetzer bleiben.


    *Eigene Meinung off*


    GNDN
    Geändert von gndn (31.07.2004 um 22:39 Uhr)

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