Hallo!
Ein Fug7b von Telefunken braucht unbedingt ein passendes Anschlußteil.
Man darf nicht vergessen aus welcher Zeit diese Geräte stammten und wie komplex das alles gehalten wurde.
Aus dem Kopf bekomme ich das auch nicht alles mehr so aufgezählt, ohne jetzt die Unterlagen hervor zu kramen.
Aber für 12V-Betrieb (großes Netzteil oder eben Autobatterie) braucht es ein Anschlußteil mit Wandler. Gab's nur in den AT III und AT IV.
Ebenso gab es noch das leere AT I (nix drin ausser Kabel) was aber unbedingt den Weitbereichswandler Wa brauchte.
Somit gibt es zahlreiche Gerätekonfigurationen alleine in der Versorgung.
Wenn an einem Fug7b (TFK) irgendwas nicht mehr funktioniert, kann der Fehler angefangen vom Gerät selber bis zum AT-irgendwas liegen.
Das muss auch nicht an Sicherungen liegen!
Man bedenke das Elektronik durchaus das Recht hat mal kaputt zu gehen, vor allem wenn diese schon fast 50 Jahre auf dem Buckel hat.
Nur mal so aus dem Stehgreif einige meiner Praxiserfahrungen:
Wandler "Wa" dürften so langsam alle am Ende ihres Lebens angekommen sein. Es macht heute keinen Sinn mehr sowas zu betreiben oder gar zu reparieren.
AT III und AT IV brennen gerne bei Überlastung durch, ohne das die Sicherung auslöst!
Das liegt schlicht daran, das eben die Bauteile eben aufgrund der Alterung früher sterben als die Sicherung braucht um irgendwas schützen zu können.
AT III können repariert werden, ob sich das lohnt kann man generell nie im Vorraus sagen. Je nach Alter und Anzahl der Defekten liegt man irgendwo zwischen 25 und 180€ Reparaturkosten.
Fug7b (Telefunken) enthalten keinerlei Sicherungen mehr. Hier brennen Kabelbäume oder Leiterbahnen ab, wenn was passiert.
Ja...auch da hilft die Sicherung im AT nicht immer.
Abgebrannte Tantalkondensatoren verursachen ebenso einen erheblichen Kollateralschaden.
Je nach Ausmaß der Verwüstung liegt der Reparaturaufwand ebenso zwischen 25-150EUR.
Wieviel einem eine Instandsetzung wert ist, muss jeder für sich selber wissen.
Ich selber rate ab 100€ Reparaturkosten je Gerät dem Kunden nochmal ernsthaft zu überlegen ob sich das lohnt. Andere hingegen drücken mir soein Teil in die Hand nach dem Motto "wenn es unter 350€ bleibt alles machen, wenn teurer dann bitte nicht"...*kopfschüttel*
Aber gut, gibt halt absolute Fug7b-Liebhaber...
Aus Funktechnischer Sicht: Jawoll...für die Zeit damals wo es entwickelt wurde, ist es heute noch überraschend. Es war quasi ein Meilenstein in der HF-Elektronik.
Daher wäre das Fug7b durchaus berechtigt als funktionsfähiges Denkmal einen Platz in meinem Regal ein zu nehmen.
Sehe es aber nicht ein dafür auf eBay, mit eh meißt zweifelhafter Herkunft, noch 100-150€ zahlen zu müssen.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Hallo Jürgen,
vielen Dank für diese Infos........
ja, auch bei mir (uns) haben die die Geräte einen eher ideellen Wert :-) Daher werden die noch vorhandenen (Reserve-) Geräte noch getätschelt und gehätschelt. Hatte vor kurzem ein defektes AT iV. Habe bei "Nachbarn" noch eines gefunden, das dort nur unbeachtet rumlag aber noch funktionierte...:-)
Michael
Hallo!
Nunja, alte Geräte aus den 196x'ern sind überwiegend ein Fluch. Das Fug7b speziell in der Bauart von Telefunken ist da eine erhebliche Ausnahme.
Für diese Zeit extrem Servicefreundlich und übersichtlich gebaut.
Die Baureihe von SEL hingegen hat die gleichen Designfehler wie fast alle anderen Geräte aus der Zeit:
So verbaut das ein Bauteiltausch von wenigen Euros Materialkosten schon 2-3 Arbeitsstunden kostet.
An den Fug7b sieht man aber sehr schön die technische Meisterleistung dieser Zeit, wenn man mal eine Stornophone 600'er Serie daneben legt.
Sehr ähnlich groß, fast gleich so schwer, aber eben nur ein reines Wenigkanal-Simplexgerät, wo gegen die Fug7b schon Vollduplex-Vielkanal konnten.
Und Telefunken sogar in Servicefreundlich!
Bitte nicht schlagen...setze mich mit der Materie nur immer dann auseinander wenn ich sowas vor mir liegen habe:
Das AT IV glaube ich war das große Teil mit zusätzlichem 10W NF-Verstärker gelle?
Der Schaltwandler für die 12V-Einschaltung und dem 24V-Wandler für die TX-Endstufe ist in den AT III und AT IV identisch.
Je nach Fehlerausmaß durchaus auf Bauteilebene reparabel.
Im Notfall gibt's aber diese Schaltwandlerplatine als modernes Ersatzmodul nach, kostet aber bissel was.
Der 10W Verstärker der AT IV hingegen...himmel...So werden seit mindestens 30 Jahren keine NF-Verstärker mehr gebaut. Sowas zu reparieren ist nicht marktwirtschaftlich sinnvoll - nur etwas für absolute Liebhaber!
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Am besten wirfst Du das Gerät auf den Schrott. Auf Grund des Alters der Geräte ist eine "fachmännische Reparatur" nur mit dem Tausch von VIELEN Bauteilen unter enormem Zeitaufwand durchführbar. Es muss so gut wie an jeder Baugruppe gearbeitet werden, inkl.der Grundkarte und dem Endstufenmodul wenn das Gerät nach der Reparatur wieder ZUVERLÄSSIG funkionieren soll. Hier und da nur mal einen Tantal mit Schluss oder einen gerade defekten Transistor zu erneuern ist bei den Kisten wie russisch Roulette-mit VIEL Glück funktioniert das Gerät wieder ein Jahr,eher ist aber anzunehmen dass in dem Gerät nach und nach die bekannten Bauteile ausfallen und das Gerät deswegen regelmäßig in die Werkstatt muss um div.Kondensatoren inkl. den Folgefehlern zu reparieren. Undichte Transistoren und Dioden,Relais und Steckverbinder mit Übergangswiderständen,kratzige Potis,die sterbenden Anschlussteile(auch hier das Problem mit leckenden Halbleitern)kommen mit dazu... die Dinger haben ihr Leben gelebt. Für Bastler und Hobby sind die 7b gut, eine professionelle Anwendung in den BOS würde ich mittlerweile als unmöglich ansehen.Auch wenn noch viele von den Geräten laufen-es sind tickende Zeitbomben.
Viele 7b sind 30 oder mehr Jahre zuverlässig und ohne Reparatur gelaufen-so lange wird KEIN EINZIGES 8b überleben...(auch hier gibt es natürlich Ausnahmen...aber nur weinige)
M
Grüße, M
Hallo!
Naja, ist überschaubar, solange es um Telefunken Fug7b geht.
Ob sich eine Reparatur lohnt kann man generell nicht pauschal sagen.
Denn generell - lässt man den Liebhaberwert mal aussen vor und beachtet nur den reinen Nutzen zusätzlicher Betriebsjahre, müssen sich die Reparaturkosten an den Kosten einer Neuanschaffung messen.
Und da sieht's simpel aus...ein neues 4m Duplexgerät nach TR-BOS, oder meinetwegen auch soein neues Fug8a für Wechselsprechen und bedingtes Gegensprechen haben nunmal ihren Preis.
Eine Fug7b-Reparatur bei mir liegt da deutlich günstiger.
Ahja...Reparatur heißt bei mir, kompletter Tausch aller kritischen Bauteile und Neuabgleich.
Davon rate ich ab, macht kein vernünftiger Mensch.
Jeder der sowas häufiger repariert kennt die Dynamik:
Kaum das man einen gefunden und getauscht hat, brutzelt schon der nächste wech...direkt auf dem Labortisch..:-)
Naja, bei Bastlern und Hobbyleuten haben solche Geräte noch mindestens solange nicht wirklich was zu suchen, solange die BOS noch das 4m Band brauchen.
Innerhalb des BOS-Einsatzes gebe ich dir recht, da ist der Einsatz heute eher fraglich.
Steuerrechtlich besitzen BOS-Funkgeräte ebenso wie Betriebsfunkgeräte eine Abschreibungsfrist von 7 Jahren. Die Finanzämter gehen also von lächerlichen 7 Jahren zu erwartener Nutzungsdauer aus. Wenn ein Gerät 20 Jahre funktioniert - was eher realistisch ist - soll man als Anwender bzw. Kostenträger glücklich sein.
Aber nach 30...40 Jahren immernoch diese Dinger auszunudeln...ist schon hirnrissig.
Nichts des so trotz sind ganz vereinzelt hier und da diese Teile noch immer in Verwendung.
Damals mal eine KatS-Übung hier in Dortmund am Hafen mitbekommen, wo vor Ort sogar ein Fug7a mit Röhren aufgebaut wurde...
Die Abgründe der Realität sind nunmal tief...
Nunja, die ganz alten Fug8, quasi die ersten Generationen, erleiden ja schon ein Massensterben.
Bei den neueren Ascom und Bosch, bzw Motorola und jetzt Radiodata, habe ich aber durchaus das Gefühl das davon viele Geräte problemlos 30, vielleicht sogar 40 Jahre hinbekommen.
Ist halt alles eine Frage der Wartung.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Hallo Jürgen,
bei den SMD-bestückten 8b von Ascom/Teletron (das sind dann die Geräte in 2ter Auflage ohne die steckbaren Baugruppen) gibt es in der Tat bisher keine größeren Probleme,die mir bekannt sind. Da würde ich sogar behaupten dass sie >20 Jahre laufen bis ein ertser Defekt auftritt.
Das Motorola FuG8 im SMD-Bestückung bekommt,je nach Fertigungsstand,u.A. massive Probleme mit SMD Kondensatoren: Die Keramik C´s im VCO und ein paar andere Bauteile im Kreuzschalter,der PLL e.t.c. fallen sehr oft aus. Kein einziges Bosch/Motorola-Gerät in dieser SMD-Bauart wird 20 Jahre am Stück,ohne zwischenzeitlichen Service,überleben.Wenn der Nutzer auch noch solange wartet bis das Gerät nicht mal mehr nach dem Warmlaufen funktioniert ist es oft zu spät-wenn das Elektrolyt aus den verranzten Elkos bereits in die Platinen eingezogen ist kann auch de beste Techniker nichts mehr retten.
Da spreche ich aus Erfahrung,mittlerweile war jedes unserer Geräte dieser Bauart das älter als 10 Jahre ist schon in einer Werkstatt gewesen. Auch die "ZBV-Geräte" oder Geräte die zum Tausch vorgehalten werden (und wenig benutzt werden) haben wir alle vorsorglich überholen lassen,damit wir Ruhe haben und keine Totalschäden mehr wegen dem Elektrolyt-Problem kommen.Da hatten wir einige,die Geräte haben wir unserer Werkstatt als Edelschrott überlassen.
Die weiterentwickelten Bosch/Motorola-Geräte von Radiodata kenne ich leider noch nicht "von innen". Soweit ich weiss haben die doch die Bosch 8b1z-Serie nochmal überarbeitet, stimmt das??? Ich warte schon lange auf Fotos von unserer Funkwerkstatt.Hast Du nähere Infos oder ein Foto der Innereinen der Radiodata-Geräte?
Schade dass Radiodata nicht das 8b von Telefunken neu aufgelegt hat,das war genau meine Welt:-)
Grüße,
M
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)