Ich möchte noch einmal einen weiteren Lösungsansatz in den Raum werfen:
Denkt doch mal über eine andere Struktur/Verteilung der RICs nach.
Früher hatten wir genau das selbe Problem. Bei uns hat geholfen, dass wir stärker zwischen "Kleinkram/Tagesgeschäft" und größeren Einsätzen unterscheiden.
Aktuell haben wir die Wehr in Vollalarm (=100% werden alarmiert), zwei Zugalarme (jeweils 50%) und vier Gruppenalarme (jeweils 25%) unterteilt. Die Zug und Gruppenalarme wechseln sich ab.
Für Kleinsteinsätze wie Türöffnungen oder brennende Mülleimer gibt es tagsüber eine einzelne Alarmierungsgruppe für Mitglieder die im Einzugsgebiet arbeiten.
Für die Nacht gibt es wiederum drei kleinere Gruppen, über die ausschließlich Mitglieder alarmiert werden, die nachts schnell genug aus dem Bett kommen UND die Lust auf solche Einsätze haben.
Diese granulare Unterteilung ist zwar ein wenig komplizierter, hat aber den Effekt, dass immer genau so viele FW Leute zur Wache fahren wie benötigt werden. Das wiederum zeigt dem Einzelnen, dass er auch tatsächlich gebraucht wird.
Durch die abwechselnde Alarmierung der Gruppen wird zusätzlich gewährleistet, dass jeder mal dran kommt bzw. der Einzelne nicht zu oft von der Couch geholt wird.
Einmal im Jahr oder je nach Bedarf werden die kleinen Alarmgruppen überarbeitet, so dass auch tatsächlich die durch die Leitstelle geforderte Staffel auf dem Auto sitzt.
Dank dieser Umstrukturierung haben wir das Problem mit dem "selektiven Erscheinen" nicht mehr.
Und um auf deine Eingangsfrage noch einmal zu antworten:
Insbesondere wenn man am Rand des Einzugsgebietes des Gerätehauses arbeitet, hängt die Entscheidung, ob man fährt oder nicht, stark von der gemeldeten Lage ab.
Bei einem brennenden Papierkorb ist die Lage abgearbeitet, bevor man an der Wache eintrifft. Abgesehen vom Risiko bei der Fahrt zur Feuerwache und den entstehenden Kosten durch den Verdienstausfall ist in so einer Situation keinem geholfen.
Bei einem größeren Feuer würde man dagegen das zweite oder dritte Fahrzeug bekommen und könnte sich sinnvoll einbringen.