Hallo Melderprofi!
Vielen Dank für dein offenes und sicherlich glaubwürdiges Auskotzen.
Manche Sachen wusste ich schon, andere nicht (z.B. Stromaufnahme und Sonderprogrammierungen), du sprichst mir aber absolut aus der Seele.
Also gut, mit 7-10mA wäre ich absolut unzufrieden.
Denn selbst das bisschen addiert sich zu zahlreichen anderen Verbrauchern (Steuergeräten und auch Krichströme) die im Ruhezustand an der Batterie nuckeln.
Und 90mA...mit Verlaub...das ist für mich Beschiß!
AUS hat AUS zu sein, mehr als Krichströme, und vielleicht ein paar hundert µA für die moderne Einschalt-Schaltung hat bei einem Ausgeschalteten Gerät (AUS ist nich "Standby"!!!) schlichtweg nicht zu fließen!
Oh, ja...ich hab mal reingeschaut in diversen CPS-Releases für Tetra aber auch DMR.
Und ganz klar: Bei derart großen Flotten wie es das BDBOS-Netz mal werden soll, ist die exakte Parametrierung absolut kritisch. Da hat auch meiner Meinung nach niemand etwas dran zu suchen, ausser die für das jeweilige Netz speziell geschulte Programmier-Stelle.
Ansonsten ist das aber nicht nur bei Tetra ein Problem.
Deutlich chaotischer und abgründiger geht das aktuell bei diversen Betriebsfunk-Ramschläden zu.
Sehr, sehr viele Geräte die auf meinem Tisch landen und NICHT bei mir gekauft wurden, stehen mir teilweise die Haare zu berge.
Kunde wünscht meißt nur ne Kleinigkeit...Nachprogrammierung von Selektivruf, Tastenbelegungen.
Ganz klar, bei mir wandert alles über den Meßplatz, und da wird es haarig.
Aktueller Extremfall:
Kunde hat ein VX-451 VHF "irgendwo im Internet" gekauft...tut nicht mehr richtig, keine Reichweite, mieserable Verständigung.
TX-Pfad vom Treiber, Endstufe, mehrere SMD-Induktivitäten im TX-Bandpass, TX-PIN geplatzt, Oberwellenfilter hin.
Warum?
Abgleich Sendeleistung alle Scrollbalken Rechtsanschlag (entspricht bei guten LiIon-Akku 7~9W, maximal zulässig nach Hersteller 5W).
CTCSS-Hub auf 2,5kHz moduliert, die 2m Wanderfrequenz als 12,5kHz-Breite geproggt, im Senderzweig Preemphase aktiviert, aber im Empfänger die Deemphase deaktiviert, im Selekivrufbereich einen Haufen irrsinniger "Probierdaten"...
Mir scheint jeder hempel will heute Betriebsfunkgeräte verkaufen, ohne auch nur ansatzweise verstehen zu wollen was das denn eigentlich ist.
In so fern...auch wenn ich die Abnabelung der BDBOS von der freien Marktwirtschaft streng verurteile, aber zumindest halten die sich so vor den gröbsten Granaten fern.
Oh ja, dabei ist diese Thematik gar nicht so schwer zu erklären.
Eigentlich müsste sowas in jeden Funkkurs mit Tetra-bezug eingebaut werden.
Herrlich...bin ich nicht der Einzige der das so sieht.
Gegen Funkgeräte die 20, 30, teilweise 40 Jahre alt sind, ist nicht zwingend etwas zu meckern.
Nur diese dumme Erwartungshaltung vieler Anwender das solche Geräte das ohne ausreichende Wartung hin bekommen, ist schon dreißt.
Von einem Auto erwartet man ja auch nicht das es 30 Jahre ohne Ölwechsel läuft.
Und was den Fortschritt angeht: Da hat die TR-BOS vieles ausgebremmst!
Ginge mit analoger Funktechnik auch, sogar genau so sicher.
Der nächste Schuh.
Von einem Sprechfunkgerät erwarte ich das die grundlegenden Schnittstellen (RX-Audio, TX-Audio, PTT, eventuell noch SQL-Status) generell funktionieren, ohne da erst spezielle Lizenzen für zu kaufen.
Ich als Händler will nen Kasten kaufen können, den ich nach Kundenwunsch zwischen Antenne und Anlage X hängen kann.
Anlage X dann:
- Standardmikrofon
- Sprechstellen
- Line-Interfaces für 2-Draht, 4-Draht oder Vieldraht
Kann ein Kasten sowas nicht direkt ab Werk, trete ich es in die Tonne, oder schmeiß es dem Hersteller wieder vor die Füße.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser