Also ich kann weder der Berichterstattung im Allgemeinen und auch nicht den gemachten Statements von Verteidiger oder Anklagevertreter irgend etwas Verwerfliches abgewinnen.
Der Verteidiger sprich pro Mandant, der Anklagevertreter pro Staatsanwaltschaft. Da wird niemand im Besonderen diskreditiert.
Fakt ist doch: Der Fahrer entscheidet innerhalb von Sekunden. Oftmals richtig, manchmal nicht. Staatsanwaltschaft und Gericht haben Monate lang Zeit, unter Zuhilfenahme von Sachverständigen und Gutachten, zu rekonstruieren, das Geschehen aufzuarbeiten und eine Entscheidung zu fällen.
Und dieses Spielchen wird sich in unzähligen Fällen pro Jahr wiederholen.
Das Grundproblem ist, dass es sich bei dem Unfallverursacher um einen Feuerwehrangehörigen handelt, der Unfall im direkten Zusammenhang mit der dienstlichen Tätigkeit steht und medientechnisch von besonderem Interesse ist. Eben weil das Ganze Geschehen sehr spektakulär gewesen ist und erhebliche Folge hatte.
Jeder andere gleichgelagerte Fall, an dem kein Feuerwehrangehöriger beteiligt gewesen wäre, wäre mit aller größter Wahrscheinlichkeit mit einem gleichlautenden Urteil ausgegangen. Nur hätte es medientechnisch eine wesentlich kleinere Rolle gespielt.
Ich hoffe, dass der beteiligte und nun verurteilte Feuerangehörige mit dem Geschehenen jetzt abschließen und in der Zukunft damit leben kann.
Und über eines sollten wir uns doch alle klar sein: In so eine Situation kann jeder von uns kommen, egal welche Farbe das blaulichtbestückte Fahrzeug hat!
MfG