Derzeit gibt es wenig Applikationen, die wirklich sinnvoll GPS einsetzen. Gerade eine gescheite Dispo-Hilfe in der Leitstelle ist sicherlich ein Killer-Feature und wird auch in diversen Bereichen schon so eingesetzt. Aber eben auch die genauere Ortsangabe beim Absetzen eines Notrufs schadet sicher nicht.
Ansonsten muss man eben mal abwarten, was die Zukunft so bringt, hier kann man seiner Phantasie ja auch mal freien Lauf lassen.
Nicht vergessen sollte man, dass zum einen die Positionsbestimmung bei weitem nicht fehlerfrei ist, und zum anderen die regelmäßige Übermittlung der Positionsdaten auch nicht unerheblichen Traffic verursacht.
Daher ist die Benutzung von GPS immer auch mit den verantwortlichen Betriebsstellen abzustimmen.
Hinzu kommt noch, besonders auf deine letzte Frage abzielend, dass das Ziel für die Positionsübermittlung derzeit nicht mal eben so geändert werden kann. Also wird primär in vielen Bereichen zunächst die Leitstelle mit den Daten versorgt werden. Wie weit dann Nutzer außerhalb der Leitstelle Zugriff auf die Daten erhalten, muss entsprechend geregelt werden, weil hier sowohl technische als auch organisatorische Dinge zu regeln sind. Insofern ist es technisch möglich, dass du dir als Einheitsführer die Position deiner Kollegen bspw. im ELW anzeigen lässt, aber deswegen noch lange nicht in der Praxis realisiert.
Ganz am Rande, je nach Ausschreibung etc. wird GPS bereits auf allen Endgeräten direkt mit ausgeschrieben, das ist im Zweifelsfall die günstigere Lösung...
Da hast du natürlich recht, aber das setzt auch voraus, dass man eine Gegenstelle hat, die LIP spricht und das auch entsprechend einsetzen darf ;-)
Im Zweifelsfall ist eben vieles von den zukünftigen Betriebskonzepten abhängig, mehr wollte ich gar nicht sagen...
Hilfe?
Ok. Ich muss jetzt den Ausstattungsumfang für alle jemals zu beschaffenden HRT ja nicht jetzt festlegen. Ich denke ich werde für die ersten Schulungsgeräte auf die GPS-Funktion verzichten und für das Geld lieber die Hard- und Software für Programmierungsanpassungen ordern. Die wird in der Anfangsphase sicher öfter gebraucht.
Nachtrag: Ich habe über LIP mal gegooglet. Das ist ja wohl eine Art Skriptsprache mit der eine Funkstelle, bei einer anderen Positionsdaten angeben oder abfragen kann. Soweit ok.
Wenn ich nun also aus dem ELW heraus die Positionen meiner Einheiten vor Ort abfragen möchte, muss das Funkgerät im ELW diese Art der Datenübertragung unterstützen und ich brauche eine PC-Applikation, die mit dem FuG die Daten austauscht.
Klingt im Großen und Ganzen Aufwändiger, als ich gehofft hatte! Obwohl es für die Koordinierung von Vermisstensuchen sicher eine Top-Möglichkeit wäre, wenn man immer sehen kann, wo schon gesucht wurde und wo noch nicht.
Für MRT halte ich GPS nach jetzigem Stand für ok. Für HRT sicher übertrieben!
Geändert von Carsten Gösch (23.03.2012 um 08:59 Uhr)
***keine Signatur***
LIP ist vereinfacht gesagt eine SDS, die du an das entsprechende Endgerät schickst. Abhängig vom Inhalt kannst du einfach nur den Standort des Endgeräts abfragen, oder eben auch die GPS-Einstellungen ändern.
Praktisch gesehen, du hast im ELW einen Rechner der mit einem "stinknormalen" TETRA-MRT oder HRT verbunden ist. Der Rechner baut die SDS zusammen, schickt sie an das abzufragende Gerät draußen im Feld und das antwortet mit dem Standort in einer SDS verpackt. Diese Antwort musst du natürlich irgendwie verarbeiten, damit der Standort auf einer Karte angezeigt wird. Für das alles brauchst du eine entsprechende Software im ELW, außerdem muss so etwas koordiniert werden. Man kann sich ja ungefähr das Chaos an einer größeren Einsatzstelle vorstellen, wenn mehrere Einheiten mit solcher Software auflaufen und permanent ihre eigenen Geräte abfragen, umkonfigurieren etc. Mit so Späßen macht man sich nämlich auch mal ganz schnell das Netz zu, daher mein Hinweis auf die Betriebskonzepte.
Du kannst dir bei Selectric mal den NiTD ansehen, das ist eine solche Software mit paar zusätzlichen Sachen. Dabei muss man aber beachten, dass diese imho nicht per LIP kommuniziert sondern über was eigenes von Sepura.
Wie es ansonsten auf dem Markt aussieht, keine Ahnung...
Danke für die ausfürliche Antwort.
Eine SDS belegt nach meinem Kenntnisstand für einige Zeit einen Sprach-Zeitschlitz. D.h. zu dieser Zeit (Sekunden? Milisekunden?) kann auf diesem Zeitschlitz keine Sprache übertragen werden. Gibt es im Netz eine Art QoS (Quality of Service) wie im IP-Netz, bei dem Sprachdaten priorisiert und andere ggfs. zurückgestellt werden, so dass eine SDS dann übertragen wird, wenn es passt?
Ansonsten stelle ich mir das in der Tat problematisch vor, wenn wir bei einer Pesonensuche z.B. im Rhein 4-6 Boote im Einsatz haben und bei jedem alle 30-60s. den Standort abfragen um unsere Suchkarte zu füttern.
***keine Signatur***
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