Ich bin mir sicher, dass man meine Ausführungen durchaus noch fortführen könnte. Doch die genannten Gründe waren für mich Hauptargumente, auf diesen Melder zu verzichten.

Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich irgendwo falsch liege. Und ich bitte auch um Hinweise, wenn Swissphone durch Firmware-Updates Abhilfe schafft oder bereits geschaffen hat, ich weiß ja nicht, was die aktuelle FW-Version ist. Doch alleine dass man einen Melder mit den genannten Schwächen in der mir vorliegenden FW auf den Markt gebracht hat, ist für mich unverständlich. Wer bitte sitzt bei Swissphone und entwickelt die Geräte? Wer denkt hier nicht weit genug nach? Ich muss inzwischen an der Qualitätsschmiede Swissphone zweifeln. Mir erscheint, als liegt der Fokus nur noch auf dem Verkauf verschlüsselter Netze, in denen man dann sowieso auf Swissphone-Melder angewiesen ist – egal wie gut oder schlecht sie sind. Das Entwickeln eines Melders ist nur noch notwendiges Übel. Wenn ich von einem Kollegen höre, wie engagiert und umsichtig Oelmann sich im Umgang mit Kundenwünschen zu zeigen scheint und auch in Sachen Bedienerfreundlichkeit inzwischen glänzt, frage ich mich echt, ob man dort Swissphone nicht einen Schritt voraus ist. Oder zwei.


Fazit:

Der 935er erscheint mir nach dem NEO.S-Debakel und der damit verbundenen Ohrfeige für Swissphone ein weiterer Schnellschuss zu sein, um gegen den Konkurrenten Oelmann mit seinem Flaggschiff LX8 in Sachen RIC-Anzahl mithalten zu können. Man wollte schnell aufschließen. Doch der Melder ist alles andere als ausgereift. Neue Funktionen sind nicht so mächtig und nützlich, wie sie sein könnten, wenn man sie richtig durchdacht hätte (einige Beispiele habe ich genannt). Die meiner Meinung nach unübersichtliche und langsame PSWplus bietet zwar ein paar neue Konfigurationsmöglichkeiten, doch das macht man sich an anderer Stelle wieder zunichte (Bsp: Bei den Alarmmustern können jetzt acht statt bisher drei verschiedene Töne miteinander kombiniert werden, dafür kann man deren Frequenz aber nicht mehr frei Hand eingeben, sondern muss aus einer vorgegebenen Liste wählen). Die Menüführung des Melders kann man mit der PSWplus zwar aufwendig und zeitraubend individualisieren, jedoch erscheint sie mir auch dann noch immer nicht logisch. Ich kam bis zum letzten Testtag mit der Bedienung nicht so gut klar wie bei meinem 925er.

Dass der Melder ein Schnellschuss ist, bestätigt sich für mich auch beim Blick in die von Tippfehlern glänzende Hilfe der PSWplus. Dort spricht man von einer Meldungsausgabe, die der Melder hat. Hat er aber nicht (ebenfalls ein gravierender Nachteil zum 925er). Ich kann dazu nur sagen: Erstens ist es peinlich, von etwas zu schreiben, dass es gar nicht gibt, zweitens gibt das Anlass zu der Überlegung, ob eine Meldungsausgabe vielleicht sogar einmal geplant war, dann aber nicht umgesetzt werden konnte – vielleicht weil man den Melder unbedingt mit 64 RICs (in meinen Augen sein einziger Vorteil) ausstatten wollte und dann kein Platz mehr für andere Funktionen war? Musste vielleicht deswegen auch an den Fix-Texten gespart werden? Hat man sich an einen runden Tisch gesetzt und überlegt, was man alles streichen muss, um die 64 RICs umsetzen zu können? Ich könnte es mir durchaus vorstellen… Hauptsache man kann jetzt ein Startbild in den Melder laden – das ist wichtig!

Vielleicht wollte man letztendlich auch einfach nur mal was Neues rausbringen. Und um jeden Preis irgendwas anders machen. Warum vertauscht man sonst die Funktionen der Scroll-Tasten am Melder im Vergleich zum 925er? Gelangte man bei diesem durch langes Drücken der oberen Scroll-Taste ins Menü, so muss man sich beim 935er jetzt umgewöhnen und die untere Scroll-Taste benutzen. Eine „Einfachbedienung“ gibt es sowieso nicht mehr. Swissphone, ich verstehe euch nicht.

Und ich verstehe auch eure Test-Philosophie nicht mehr. Soweit ich mich erinnern kann, kamen früher auch die Leute, die wirklich alles aus einem Melder rausholen können, an Testgeräte (ohne dass es an die große Glocke gehängt wurde, so wie es sein soll). Und aus deren Erkenntnissen wurde man schlau. Heute gibt man Testgeräte in der Regel nur noch an die entsprechend autorisierten Stellen der Gemeinden, die an einem Kauf interessiert sind. Ob dort immer die fähigsten Leute sitzen, bleibt zu klären… Würdet ihr das überdenken, könntet ihr euch vielleicht auch die hohe (und peinliche) FW-Update-Frequenz sparen, die ihr zurzeit fahren müsst, weil die „Profi-Nutzer“ erst dann an ein Gerät kommen, wenn es bereits veröffentlicht wurde…. Und diese Profis, die den vollen Preis hingeblättert haben, missbraucht ihr dann im Nachgang als Testobjekte für Geräte mit Kinderkrankheiten. Es ist traurig, Swissphone.

MfG
Max