Na sicher...wer fragt ist interessiert. Doofe hingegen sind lernresistent und wissen eh alles besser..:-)
Ja aber freilich! Durch die abgestimmte Länge auf elektrisch Lambda/4 wird die Impedanz am Ende des Kabels negiert/transformiert. Will heißen: Auf Resonanzfrequenz (78MHz) hat dieser Stub die Wirkung eines Parallelwiderstandes von etlichen Megaohm - quasi wie nicht existent. Für andere Frequenzen hingegen (Gleichstrom sowie geradzahlige Vielfache von 78MHz) wirkt der Stub wie ein glatter Kurzschluß.
Solch ein abgestimmter Stub verändert das SWR sowie die Nutzpegel im 4m Band überhaupt nicht - er ist dort halt elektrisch schlichtweg nicht existent.
Jawoll - ein Blitz sucht sich in der Regel den kürzesten Weg - also die Strahlerspitze.
Da bei einem Blitz immense Spannungen (etliche Millionen Volt) und brutale Ströme (einige duzend kA...so 20-40.000 Ampere sind üblich) auftreten, führt der Weg zur relativen Sicherheit immer mehrgleisig.
Es geht darum diese Ströme bei möglichst kleinem Spannungsabfall abzuleiten.
Der Löwenanteil soll direkt über dickes Kabel (mind. 6mm² auf kurzen Strecken) auf die Potentialausgleichschine und von da aus auf den Gebäudeerder gehen.
Bei einer (selbstgebauten) Groundplane wirkt der isolierte Übergang zwischen Strahler und Masse/Radiale als Funkenstrecke.
Zündet diese Funkenstrecke, liegen dort einige dutzend bis hundert Volt an.
Kurz vor und kurz nach dem Blitz, für wenige µs liegt dort eine Maximalspannung von rund 1000V je Millimeter Entfernung (zwischen Strahler und geerdeter Masse) an.
Hat man da z.B. nur eine Unterlegscheibe aus Plastik die einen Abstand von 2mm einhält, hat man es dort halt mit grob 2000V zu tun, welche solch ein Stub zuverlässig killt.
Nunja, bei Rundfunkantennen gibt es keinen wirklich wirksammen Feinschutz. Der Löwenanteil des Blitzstromes wird über den geerdeten Mast abgeleitet, die Restströme auf dem Koaxialkabel schießt aber dennoch alle angeschlossenen Geräte (Vorverstärker, Fernsehr, Radios) ins Jenseits. Es gibt zwar als "Feinschutz" diverse Consumer-Zwischenstecker, aber das taugt alles nix. Schonmal garnix bei einem direkten Treffer.
Aber bei bandselektiven Funkanlagen bietet sich solch ein Stub an.
In Verbindung mit komerziellen Antennen (K5126421, K51262, K751121 usw.) die alle eh schon komplett auf Massepotential liegen, dient solch ein zusätzlicher Stub halt als doppelte Absicherung. Bei selbstbau-Antennen oder preiswerten Procom- und andere Einfach-Antennen, die halt nicht mit allen Metallteilen auf Masse liegen, ist solch ein Stub das Mittel der Wahl. Preiswert - und schützt nicht nur als Feinschutz für Gewitter, sondern auch zuverlässig vor statischen Spannungen (Windreibungen usw).
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser