Hallo!

Zitat Zitat von C-A-F-S Beitrag anzeigen
hier wird immer über Probleme bei einem Scanner an Mic-IN geschrieben.... wenn ich einen FME an diese Buchse hänge um FMS und ZVEI auszuwerten bestehen diese Probleme nicht???
Die Grundproblematik bleibt die selbe:
Ein Mikrofoneingang einer Soundkarte ist ausschließlich dazu bestimmt, eine Elektret-Mikrofonkapsel anschließen zu können.
Diese brauchen einen definierten Betriebsstrom und verhalten sich ähnlich einer LED, allerdings stabiler. Legt man dort eine Spannung über einen Vorwiderstand an, dann zieht die Mikrofonkapsel exakt den Strom den sie braucht. Je nach Kapsel 1-8mA rund.
Durch diesen definierten Strom teilt sich die Gleichspannung zwischen Mikrofonkapsel und Vorwiderstand auf.

Genau darauf, und nur darauf, sind Mikrofonbuchsen an Soundkarten spezialisiert.

Schließt man irgend etwas anderes an, hängt das Ergebniss ausschließlich davon ab was man da gennau anschließt.
Also nicht welches Gerät, sondern wie die Schaltung exakt aussieht die angeschlossen wird.

Es fängt bereits an kontraproduktiv zu werden, wenn man statt eines Elektretmikrofon ein dynamisches Mikrofon dort anschließt. Es "geht" zwar, aber mit beschissener Empfindlichkeit und nur verzerrt.
Logisch: Die Gleichspannung lässt bis zu 10mA Strom durch die Tauschspule der dynamischen Kapsel fließen, womit sie permanent maximal ausgelenkt und die Mikrofonmembran daher ebenso permanent auf Spannung steht.

Eine anständige Lautsprecher-Endstufe sollte, wenn sie vernünftig aufgebaut ist, kein ernstes Problem mit der Phantomspannung haben. Die Endstufe schließt den Strom von der Soundkarte halt eben kurz. Die Endstufe wandelt diese 10mA in zusätzliche Wärme um.
Der Vorwiderstand in der Soundkarte hingegen wird deutlich wärmer und lötet sich notfalls selbst von der Soundkarte ab.
Die Folge währe dann, das man danach keine Mikrofonbuchse mehr hätte, sondern eher sowas wie einen Line In mit zuschaltbarem Mikrofonverstärker..:-)

Bei einem anständigen FME gehe ich mal davon aus, das da der FME weniger Probleme hat mit solchen Fremdspannungen.
Bei manchen Billigscannern würde ich das aber nicht mehr vorraussetzen. Da kommen häufig billige Pladiate von möchtegern-LM386 rein, die dann derbe am Rad drehen wenn aus Richtung "Lautsprecher" plötzlich 5-8V@10mA Gleichstrom kommen.
Bei Mobilfunkgeräten gab es häufiger von damals Phillips (heute NXP) die TDA200x die das auch nicht abhonnten. Die finden direkt an Strom wie wahnsinnig zu ziehen, zu oszillieren, und innerhalb von Minuten den Hitzetot zu sterben und nen fetten Brandfleck auf der Platine zu hinterlassen. Da haben schon zwei Mignonzellen (3V) gereicht am Ausgang um diesen Effekt zu erzeugen.

Von daher kann ich es nicht oft gennug sagen:
Nicht jeder Stecker der offensichtlich in eine Buchse passt, gehört da auch aus technischer Sicht rein. Das gilt nicht nur für 3,5mm Klinkenstecher und -buchsen. :-)

Und mal so ganz neben bei:
Mich nervt es gewaltig das Laptops heute keinen Line In mehr haben.
Vor Jahren habe ich explizid nach einen gesucht.
Atelco&Co, Saturn, Karstadt Technik, Berlet...nix zu machen.
Also im Internet zig Produkttexte gelesen...und gefunden.
Gekauft, ausgepackt....Handbuch gelesen...jaja, er hat nen Line In.
Dummer weise nur auf dem Expansionsstecker für die Dockingstation.
Dockingstation wurde niemals in Großserie gefertigt (ist ein Gericom Supersonic PCIe).
Inzwischen liegt der Laptop schon in seinen letzten Lebenszügen und wieder steht demnächst eine Neubeschaffung an. Aber Laptops mit echtem Line In sind schlicht nicht zu finden. RS-232 ist dagegen überhaupt kein Problem bei Marken wie Dell oder www.durabook.com

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser