Es stimmt schon das man den Line-In nutzen sollte. Das habe ich hier auch immer gelesen.
An meinem Notebook hab ich allerdings nur Mic-In und es funktioniert die POCSAG Auswertung ohne Probleme.
Hallo!
Nun, dann hast du vielleicht das Glück das dein Scanner einen anständigen Diskriminatorausgang mit rückwirkungsfreiem, kurzschlußfestem und niederohmigen Operationsverstärker aufweist.
Und das dessen Ausgang bei den ersten Versuchen den Strombegrenzungswiderstand auf der Soundkarte abfackeln oder auslöten lies.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Hallo!
Weil nicht jede Klinkenbuchse, wo ein Klinkenstecker reinpasst, die richtige sein muss.
Drösel ich das _nochmal_ auseinander...:
Ein Line-In ist ein reiner NF-Eingang mit niedriger Grenzfrequenz.
Sprich: Soundkarten haben da einen Elektrolytondensator mit hoher Kapazität hinter dieser Buchse, der alles durchlässt was mindestens so 5-20Hz aufweist.
Das ist für Pocsag schon ungünstig, aber das geringere Übel.
Ein Mikrofoneingang ist ein Line In mit zwei zusätzlichen Schaltungsteilen davor:
Hinter dem Kondensator ist ein schaltbarer Vorverstärker der zusätzliche Kondensatoren enthält und Gleichspannungen und tiefe Frequenzen weiter dämpft.
Vor dem Kondensator wird eine Gleichspannung über einen Shunt hochohmig auf die Spitze des Klinkensteckers gegeben. Sie dient der Spannungsversorgung einer Elektretkapsel.
Schließt man dort ein PC-übliches Mikrofon an (dafür, für nix anderes ist eine Mic-Buchse gedacht), wirkt dieser Widerstand als Strombegrenzer.
Schließt man dort was anderes als eine Elektretkapsel an, sollte man sich bewusst sein, das da eine Spannung irgendwo zwischen 5 und 8V raus kommt, und im Kurzschlußfall (oder bei niederohmigen Lasten) bis zu 10mA Strom fließen können.
Das mag eine NF-Endstufe eines Kopfhörerausganges nicht unbedingt beeindrucken - kommt da halt auf die exakte Schaltung an.
Spätestens aber wenn man da ein Diskriminatorsignal von einem Scanner anschließen will, kommt vieles durcheinander, was schlicht nicht durcheinander gehört:
Aus dem Diskriminatorsignal kommen vorwiegend Gleichspannungen - je größer der Hub des empfangenden Signals, destso höher die Gleichspannung. Je nach Chip und seiner Beschaltung liegen Diskriminatorpegel grundsätzlich _weit_ unter 1V. Üblich sind Spannungen von 0,08 - 0,2V bei Nennhub.
Haut man auf dieses Signal da einfach die Phantomspannung aus der Soundkarte drauf, also so 5-8V mit bis zu 10mA, bedankt sich der Scanner.
Ja sicher kann sowas "gehen"...aber saumisserabel und sehr Verschleißbehaftet.
Der Scanner fühlt sich dabei ungefähr so wie ein Moped, welches einen Sattelschlepper anschieben soll...
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Hallo!
Die Grundproblematik bleibt die selbe:
Ein Mikrofoneingang einer Soundkarte ist ausschließlich dazu bestimmt, eine Elektret-Mikrofonkapsel anschließen zu können.
Diese brauchen einen definierten Betriebsstrom und verhalten sich ähnlich einer LED, allerdings stabiler. Legt man dort eine Spannung über einen Vorwiderstand an, dann zieht die Mikrofonkapsel exakt den Strom den sie braucht. Je nach Kapsel 1-8mA rund.
Durch diesen definierten Strom teilt sich die Gleichspannung zwischen Mikrofonkapsel und Vorwiderstand auf.
Genau darauf, und nur darauf, sind Mikrofonbuchsen an Soundkarten spezialisiert.
Schließt man irgend etwas anderes an, hängt das Ergebniss ausschließlich davon ab was man da gennau anschließt.
Also nicht welches Gerät, sondern wie die Schaltung exakt aussieht die angeschlossen wird.
Es fängt bereits an kontraproduktiv zu werden, wenn man statt eines Elektretmikrofon ein dynamisches Mikrofon dort anschließt. Es "geht" zwar, aber mit beschissener Empfindlichkeit und nur verzerrt.
Logisch: Die Gleichspannung lässt bis zu 10mA Strom durch die Tauschspule der dynamischen Kapsel fließen, womit sie permanent maximal ausgelenkt und die Mikrofonmembran daher ebenso permanent auf Spannung steht.
Eine anständige Lautsprecher-Endstufe sollte, wenn sie vernünftig aufgebaut ist, kein ernstes Problem mit der Phantomspannung haben. Die Endstufe schließt den Strom von der Soundkarte halt eben kurz. Die Endstufe wandelt diese 10mA in zusätzliche Wärme um.
Der Vorwiderstand in der Soundkarte hingegen wird deutlich wärmer und lötet sich notfalls selbst von der Soundkarte ab.
Die Folge währe dann, das man danach keine Mikrofonbuchse mehr hätte, sondern eher sowas wie einen Line In mit zuschaltbarem Mikrofonverstärker..:-)
Bei einem anständigen FME gehe ich mal davon aus, das da der FME weniger Probleme hat mit solchen Fremdspannungen.
Bei manchen Billigscannern würde ich das aber nicht mehr vorraussetzen. Da kommen häufig billige Pladiate von möchtegern-LM386 rein, die dann derbe am Rad drehen wenn aus Richtung "Lautsprecher" plötzlich 5-8V@10mA Gleichstrom kommen.
Bei Mobilfunkgeräten gab es häufiger von damals Phillips (heute NXP) die TDA200x die das auch nicht abhonnten. Die finden direkt an Strom wie wahnsinnig zu ziehen, zu oszillieren, und innerhalb von Minuten den Hitzetot zu sterben und nen fetten Brandfleck auf der Platine zu hinterlassen. Da haben schon zwei Mignonzellen (3V) gereicht am Ausgang um diesen Effekt zu erzeugen.
Von daher kann ich es nicht oft gennug sagen:
Nicht jeder Stecker der offensichtlich in eine Buchse passt, gehört da auch aus technischer Sicht rein. Das gilt nicht nur für 3,5mm Klinkenstecher und -buchsen. :-)
Und mal so ganz neben bei:
Mich nervt es gewaltig das Laptops heute keinen Line In mehr haben.
Vor Jahren habe ich explizid nach einen gesucht.
Atelco&Co, Saturn, Karstadt Technik, Berlet...nix zu machen.
Also im Internet zig Produkttexte gelesen...und gefunden.
Gekauft, ausgepackt....Handbuch gelesen...jaja, er hat nen Line In.
Dummer weise nur auf dem Expansionsstecker für die Dockingstation.
Dockingstation wurde niemals in Großserie gefertigt (ist ein Gericom Supersonic PCIe).
Inzwischen liegt der Laptop schon in seinen letzten Lebenszügen und wieder steht demnächst eine Neubeschaffung an. Aber Laptops mit echtem Line In sind schlicht nicht zu finden. RS-232 ist dagegen überhaupt kein Problem bei Marken wie Dell oder www.durabook.com
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Habe zwar keinen Plan von der Materie, klingt aber alles sehr plausibel.
Hm, will mir eigentlich nicht extra einen PC kaufen um auswerten zu können....
Gruß
C-A-F-S
Jedes Feuer braucht seine Zeit!
Hallo!
Line In am Laptop: https://www.thomann.de/de/behringer_...ol_uca_202.htm
Mein Gericom hat zwar einen Line In, aber der liegt am deaktivierten Expansionsport.
Wird erst aufgeschaltet und taucht im Treiber auf, wenn sich dort die passende Dockingstaton anmeldet.
Dummer weise war die aber niemals in Deutschland lieferbar...:-(
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Die Mikrofonbuchse an meinem Läppi wird so beschrieben:
"An die 3,5mm Mini-Mikrofonbuchse können Sie einen dreiadrigen Ministecker für ein Monomikrofon oder ein Stereogerät als Audioeingabegerät anschließen."
Lese das so, dass nicht nur ein Mikrofon an diese Buchse angeschlossen werden kann... liege ich da falsch...?
Gruß
C-A-F-S
Jedes Feuer braucht seine Zeit!
Hallo!
Nun, dann schau mal nach wie man dort ein "Stereogerät" erfolgreich anschließt.
Irgendwie muss man ja der Hardware und dem Treiber sagen, das da kein Mono-Mikrofon drann hängt, sondern ein Stereo-Line Signal.
Und wenn man das irgendwo umstellen kann, würde ich zunächst mal mit nem Multimeter gucken ob die Phantomspannung auch brav deaktiviert wurde.
Das übliche Standardhäkchen im Mixer "Microfon Preamp" hat damit überhaupt nix zu tun.
Wenn da drunter noch ein Punkt sein sollte, wo man wählen kann zwischen "Mikrofon" und "Stereo-In" oder "Line-In", liegen die Karten gut.
Ist aber selten sowas...kenne ich nur von nem Screenshot irgendwann im Web...:-(
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)