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Thema: Notfallrucksack

  1. #16
    Angel112 Gast
    Nein, zu den Notfallmedikamenten zählt ASS nicht, allerdings ist es ein Medikament und im Rettungsdienst sowie Sanitätsdienst sind nur RettAss und NAs zur Applikation von Medikamenten ermächtigt.

    Privat darf man selbst nehmen bzw. den eigenen Kindern geben, was man für richtig hält.
    Als Betreuer einer Jugendfreizeit muss man jedoch eine ausdrückliche, schriftliche Erlaubnis der Eltern haben, um sich rechtlich abzusichern - auch wenn der Betreuer RettAss ist. Er fungiert in seiner Funktion als Jugendbetreuer und nicht als RettAss.

  2. #17
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    77
    @ Angel112:
    Seit wann darf ein RettAss selbständig Medikamente applizieren?
    Würdest Du das ggf. auch unserem ÄLRD erläutern?
    Der ist da nämlich anderer Meinung, wie ich aus zuverlässiger Quelle weiss (Ausnahme: die sog. Notkompetenz).

    @ firefly911:
    Du bist in der Feuerwehr? Gibt es bei Euch nicht mehr diese hübschen grauen Holzkästen mit weissem Kreuz auf grünem Grund und der Aufschrift "Verbandkasten Feuerwehr" und "DIN 14142" ? Bei uns liegen die Dinger jedenfalls noch rum...
    Diese sollten sowohl von der Ausstattung als auch von der Menge an Verbandstoffen ausreichen für ein Zeltlager mit ca. 25 Jgdl. Das ganze sollte dann noch unbedingt durch eine Zeckenzange, Splitterpinzette und anat. Pinzette, Einweg- Kühlpacks (wichtig bei Wanderungen o.ä. - falls eine Kühlmöglichkeit vorhanden ist, zusätzlich auch Mehrweg Kühlpacks) und auf jeden Fall zusätzliche Wundschnellverbände ergänzt werden. Das ganze dann noch in einen - weitaus handlicheren - Rucksack verstaut, und ihr seid für so ziemlich alle Aktivitäten ausreichend gerüstet. Im Zweifel könnt ihr - falls vorhanden - auch noch eine zweite derartige Kiste als Reserve mitnehmen.

    Im Falle der Medikamente solltet ihr die Eltern bitten, medizinische Notwendigkeiten, Allergien, etc. auf der Einverständniserklärung mit anzugeben. Mit diesen Hinweisen und der entsprechenden Vorbereitung unter Nutzung derselben, kannst du dann in Absprache mit eurem Feuerwehrarzt (oder einem anderen Druiden eures Vertrauens) eine entsprechende Reiseapotheke zusammenstellen. Präparate zur Dauermedikation oder Akutmedikation bei z.B. Asthma- Patienten sollten die Eltern ihren Sprösslingen ohnehin mitgeben.
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  3. #18
    Angel112 Gast
    Oh, hab vergessen, die NK zu erwähnen. Meinte damit die Applikation von Medikamenten im Rahmen der NK.

    Aber ansonsten: Als Jugendgruppenleiter sollte man zumindest einen entsprechenden Gruppenleiterkurs mitgemacht haben. Dabei lernt man dann auch, welches EH-Material benötigt wird.
    Und gerade die Feuerwehr (erst recht mit einem RettSan und RettAss im Team) sollte doch dennoch die entsprechenden EH-Materialien besitzen und nicht auf einen "einfachen" Kfz-Verbandkasten zurückgreifen müssen.

  4. #19
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    113
    Hallo zusammen,

    na dann äußere ich mich hier auch einmal....Als RettAss UND Jugendleiter. Im übrigen bilde ich auch Jugendleiter aus und habe denke ich etwas Erfahrung in diesem Bereich.

    Ich kann dazu folgendes sagen: Sei mit Medikamentengabe bei dir anvertrauten Kids SEEEEHR vorsichtig...Wir sichern uns mit einem sogenannten "Freizeitpass" ab. Diesen Pass muss jedes Kind ausgefüllt und von einem Erziehungsberechtigten unterschrieben mitbringen. In diesem sind unter anderen Dingen (Übertragung der Aufsichtspflicht, Vorgehen im Falle der Undurchführbarkeit der Freizeit druch verhalten des Kindes...) auch die "Angaben für ärztliche Hilfe" enthalten. Im Genauen lautet der Passus bei uns so:

    "Hiermit gestatte ich der Freizeitleitung die verant-wortungsbewusste Anwendung von rezeptfreien Mitteln, (z.B. bei Erkältungskrankheiten), falls dies aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll ist. Selbstverständlich werden wir, falls es sich um etwas Ernstes handelt, einen Arzt aufsuchen!"

    Natürlich übernehme ich für diesen Pass keine Haftung, falls ihr auch sowas macht und es passiert was ;-) Aber bei uns hat sich das gute Stück in nun mehr als 8-jähriger Praxis wunderbar bewährt. Auch die "Arztkinder" unter den teilnehmern fanden die Lösung gut und es gab nur wenige, die diesen Passus durchgestrichen haben.

    In einem Notfall (und damit meine ich jetzt einen echten Notfall) würde ich jedoch auch meine Kompetenz (jaja, die NOTkompetenz, auch wenn es die nicht gibt) nutzen. Wir hatten den Fall, ein Kind war vom Stockbett gestürzt und hatte sich den Arm kompliziert frakturiert(massivste Schmerzen). Bis zum Eintreffen von RTW und NEF hatte ich einen Zugang gelegt und eine RiLac angehängt, sodass sofort mit der Analgesie begonnen werden konnte. Mit dieser "Aktion" hatte niemand ein Problem, die Eltern bedankten sich sogar ausdrücklich für dieses Vorgehen...

    Fazit: Immer vorsichtig und der Situation angemessen handeln...

    Viele Grüße
    Heiko

  5. #20
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    Zitat Zitat von Angel112 Beitrag anzeigen
    Nein, zu den Notfallmedikamenten zählt ASS nicht, allerdings ist es ein Medikament und im Rettungsdienst sowie Sanitätsdienst sind nur RettAss und NAs zur Applikation von Medikamenten ermächtigt.
    Zitat Zitat von Sportwart Beitrag anzeigen
    @ Angel112:
    Seit wann darf ein RettAss selbständig Medikamente applizieren?
    Würdest Du das ggf. auch unserem ÄLRD erläutern?
    Der ist da nämlich anderer Meinung, wie ich aus zuverlässiger Quelle weiss (Ausnahme: die sog. Notkompetenz).
    Zitat Zitat von Angel112 Beitrag anzeigen
    Oh, hab vergessen, die NK zu erwähnen. Meinte damit die Applikation von Medikamenten im Rahmen der NK.
    @ Angel112: Diese Aussagen sind nicht nur sehr riskant, sondern falsch und gefährlich.

    Auf Sanitätsdiensten darf nicht nur ein Notarzt Medikamente verordnen und/oder applizieren, sondern jeder approbierte Arzt. Soviel nur nebenbei.
    Das ein RettAss allerdings Medis geben kann, ist schlichtweg nicht mal die halbe, sondern wirklich nur ein ganz kleiner Teil der Wahrheit:
    1.) Ein RettAss darf eine medikamentöse Therapie nur im Rahmen der sog. Notkompetenz einleiten. Dazu müssen ein paar Bedingungen vorliegen:
    a) es muss die am wenigsten invasive Maßnahme sein
    b) es muss dringend indiziert sein
    c) der Notzarzt muss nachgefordert sein und
    d) die Anwender (RettAss) muss die Maßnahme beherrschen.
    2.) Zur medikamentösen Therapie im Rahmen der sog. Notkompetenz gibt es nur wenige Medis, die auf Vorschlag der BÄK überhaupt zugelassen sind. Aspirin (und alle Generika) gehört def. nicht dazu.
    3.) Die Diskussion, ob die Notkompetenz nur für RettAss oder auch führ RettSan gilt, ist noch immer nicht zuende geführt.

    Es gibt also keinen Grund, außer Glucose (soweit man das in Traubenzucker-Plättchenform überhaupt als Medikament bezeichnen kann), Notfallmedikamente mit auf ein Zeltlager von Jugendlichen mitzunehmen.

    Gruß, Mr. Blaulicht

    PS: Trotz allem bitte ich, die Diskussion um eine Notkompetenz in entsptrechenden Themen weiter zu führen...

  6. #21
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    Zitat Zitat von firefly911 Beitrag anzeigen
    ok also ohrenstöpsel einpacken aspirin besser weglassen was als guten ersatz weil wir wurden gebeten was an notfallmedikamenten dabei zuhaben
    Gar nichts.. wer hat euch denn gebeten? Und Aspirin ist kein Notfallmedikament...

    Denkt an Autan oder ähnliches.. und Pfefferminztee. Der wirkt, nebenwirkungsfrei, auch bei Liebeskummer :-)

    Nachtrag:

    Neben der bereits genannten Splitterpinzette würde ich auch noch etwas Octenisept und reichlich sterile Tupfer / Kompressen mitnehmen um mal eine kleine Wunde reinigen zu können.
    Geändert von hannibal (28.06.2009 um 01:20 Uhr)
    "Prüft sorgfältig bevor ihr Bewährtes ändert, aber haltet nicht an Bewährtem fest, wenn die Lage dies nicht länger rechtfertigt und die bewährte Lösung nicht den Erfordernissen der Zukunft entspricht"

    Scharnhorst

    www.fwnetz.de

  7. #22
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    Nachtrag zum Nachtrag

    - Sprühpflaster
    - Kirschkernkissen
    - Verbandbuch
    "Prüft sorgfältig bevor ihr Bewährtes ändert, aber haltet nicht an Bewährtem fest, wenn die Lage dies nicht länger rechtfertigt und die bewährte Lösung nicht den Erfordernissen der Zukunft entspricht"

    Scharnhorst

    www.fwnetz.de

  8. #23
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    Mehrere Punkte sollten noch ergänzt werden:

    Aspirin bei Kindern:
    Bis auf ganz wenige Ausnahmen (nach Diagnostik und Versagen anderer Therapien) sollten Kinder grundsätzlich keine Acetylsalicylsäure (Aspirin, Godamed, ASS, Thomapyrin....) bekommen - http://de.wikipedia.org/wiki/Reye-Syndrom
    Wenn Analgetika für Kinder, dann neben dem hier schon genannten PCM auch noch Ibuprofen (z.B. Nurofen-Saft ect.) - aber Kinder kann man häufig auch recht gut ablenken, und wenn das nicht hilft, sollte man dann doch zum Arzt.

    Notkompetenz:
    wie Mr. Blaulicht schon sagt.
    Wenn man sich etwas mit der NK beschäftigt, stellt man fest, dass das auf den http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtfertigender_Notstand zurückgeht (ist ja selbst kein Gesetz, sondern eine Empfehlung der BÄK) - somit ist klar, dass eine Medikamentengabe für Bagatelltraumen, Befindlichkeitsstörungen ect. nicht den Charakter eines Notstandes hat und somit die Diskussion per se hinfällig ist.

    heikomuenzing hat schon wichtige Inputs gegeben - wie sichert ihr euch ab - nicht nur für die Behandlung durch euch, sondern auch für den med. Notfall oder die ärztliche Behandlung, denn auch die braucht bei Kindern die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten!
    Hier kann eine solche Karteikarte, auf der neben wichtigen Vorerkrankungen, Bedarfs- und Dauermedikation, Allergien, ect. auch vermerkt ist, dass für den Zeitraum des Lagers wichtige Medizinische Entscheidungen durch den Betreuer (sofern Eltern nicht erreichbar) getroffen werden dürfen und auch die o.g. Kleinigkeiten (...verantwortungsbewusste Anwendung von rezeptfreien Mitteln) erlaubt werden. Sonst ist jede Salbe (z.B. beim Mückenstich oder ähnliches) nciht drin.
    Natürlich müssen die Eltern bei schwereren Dingen sofort informiert werden, daher ist Telefonnummer ect. unverzichtbar.

    Was reingehört:
    * Verbandmaterial, neben dem Standardkram aus Verbandkasten auch noch stabilisierende Binden (Idealbinde ect.), die fehlen eigentlich fast immer und sind bei stumpfen Verletzungen Gold wert, gerne auch noch andere Kleinigkeiten wie Netzschlauchverband.
    * Blasenpflaster, gerade wenn man viel zu Fuß unterwegs ist
    * Splitterpinzette, Lupe, ggfl. Sterile Kanülen (splitterpulen, Blaseneröffnen)
    * Desinfektionsmittel
    * Traubenzucker
    * Fieberthermometer, Wärmflasche, Tee
    * Gummibärchen als Trostpflaster
    * Wirkliches Notfallmaterial (Beatmung, Intubation, Absaugung ...) wird man vermutlich (und hoffentlich) ohnehin nicht brauchen.
    * ansonsten natürlich auch Prophylaxe - darauf Achten, dass vor dem Essen kollektiv die Hände gewaschen werden, ausreichende Trinkmenge, immer Getränke (z.B. Tee - günstig) für die Selbstversorgung bereitstehen haben, auf Sonnenschutz und Pausen achten....
    Haribo macht Markus froh!

  9. #24
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    510
    Frag doch einfach mal den mit der höchsten Ausbildung, was er dabeihaben möchte.
    Der RettAss in eurer Gruppe wird Dir schon sagen was er braucht und was unnötig ist.
    Lass mich Arzt, ich bin durch !!!!

    www.hp-weishaupt.de

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