Ergebnis 1 bis 13 von 13

Thema: Tipps und Tricks zum herstellen von Platinen

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Registriert seit
    18.06.2006
    Beiträge
    1.728
    Moinsen,

    ich ätze eigentlich nur noch Mit HCl + H2O2. Geht schnell, sauber, günstig zu beschaffen und bringt Ergebnisse wie sie mit Fe3Cl oder NaPS nicht besser sein könnten.

    Bei einfachen Layouts drucke ich mir das Layout spiegelverkehrt per Laserdrucker auf Folie, und bügle den Toner dann auf eine Kupferkaschierte Platine auf. Dann rein ins Ätzbad und nach 1-2 Minuten ist die Platine fertig. Toner mit Aceton abwaschen (Bitte nie in der Nähe vom HCl+H2O2-Ätzbad machen, Kenner wissen was bei der Kombi rauskommt).

  2. #2
    Registriert seit
    18.11.2003
    Beiträge
    2.186
    Hi,

    ICh arbeite auch mit Folie und Belichtung!
    Zum Bedrucken der Folie nehme ich aber anstelle des LAserdruckers einen Thermotransferdrucker (Star SJ144) Das bringt sehr lichtdichte Ergebnisse. Ausserdem kann dieser absolut klare und Unbeschichtete Folien bedrucken!

    Bei Laserdruckern hatte ich das Problem das die Beschichtung nicht Lichtundurchlässig genug war, so dass ich mindestens zwei, besser drei Lagen nehmen musst.Bei sehr feinen Layouts fast unmöglich. Ausserdem werden die Folien sehr stark erhitzt und können sich verziehen, was bei sehr feinen Layouts ebendfalls zu Problemen führt. Und nicht zuletzt die Streuung durch die Beschichtung!
    Allerdings hat ein Bekannter von mir nach langen Testen EINEN HP Laserdrucker (altes Modell) gefunden wo er ebendfalls super Folien mit erstellen kann. Acht andere Modelle waren aber nichts...

    Die Belichtung erfolgt mit einer Umgebauten Höhensonne die ich für 3 Euro von Ebay habe.
    (Wichtig: Die Version mit den Einzelnen "Neonröhren"). Anfangs habe ich mit einem UV-Quecksilberdampfstrahler gearbeitet, das brachte aber keine wirklich guten Ergebnisse. ISt aber auch schon 10 Jahre her. Belichtungszeit je nach Platinenmaterial und Entwickler 3-6 Minuten. Die Entwicklung erfolgt mit NaOH. Der Bungard Entwickler ist zwar etwas besser, dafür aber deutlich teurer und nicht immer zur Hand. Ausserdem finde ich das man da das ergebniss nicht so deutlich sieht was bei Misslungenen Belichtungen es schwerer macht das ganze zu Retten!

    Allgemein kann ich aus Erfahrung sagen das man auf jeden Fall bei EINEM Platinenhersteller bleiben sollte. Und das sollte Qualitativ hochwertiges Material sein, das keinesfalls überlagert ist. Ich verwende Material von Bungard und Jaeger, wobei die Ergebnisse mit beiden Platinen gut sind, aber die Zeiten für Belichtung und Entwicklung um den Faktor 100% unterschiedlich sind. Das kann schon mal das Ergebniss versauen. Daher ist Bungard das Mittel der Wahl bei mir, Jaeger verwende ich nur wenn mein einer Großhändler keine passenden Bungard platinen auf Lager hat. (Ich habe zwei Großhändler, einer Hat Bungard und NoName, der andere nur Jaeger)

    Zum Andrücken verwende ich der Einfachheit Glasscheiben von Bilderrahmen, manchmal nutze ich den Bilderrahmen als solches für die Belichtung um alles zu fixieren.
    Allerdings muss man hier Aufpassen das man Rahmen OHNE UV Filter und mit glatten Klarglas bekommt. Die Billigsten in der Preisklasse 40ct bis 2 Euro (je nach Größe) sind in der Regel aber Filterfrei!

    Die Entwicklung erfolgt bei mir in der Küvette mit Ammoniumpersulfat. Anschließend wird der Fotolack mit Aceton abgewaschen. Evtl. folgen noch Beschichtungen.

    Zitat Zitat von MeisterH Beitrag anzeigen
    Moinsen,

    ich ätze eigentlich nur noch Mit HCl + H2O2. Geht schnell, sauber, günstig zu beschaffen und bringt Ergebnisse wie sie mit Fe3Cl oder NaPS nicht besser sein könnten.
    Wenn man wirklich viel Ätzt ist diese Lösung sogar das beste Mittel. Für die Menge und die Zeitabstände bei meinen Kleinserien finde ich das ungeeignet. Da finde ich Ammoniumpersulfat wesentlich unkritischer. (Lagerung, Kaum Aggressiv bei Zimmertemperatur usw.) HCL+H2O2 ist ja schon ziemlich aggressiv und erfordert einiges mehr an umsicht, sowohl bei Lagerung als auch beim Hantieren!

    Zitat Zitat von MeisterH Beitrag anzeigen
    Bei einfachen Layouts drucke ich mir das Layout Spiegelverkehrt per Laserdrucker auf Folie, und bügle den Toner dann auf eine Kupferkaschierte Platine auf. Dann rein ins Ätzbad und nach 1-2 Minuten ist die Platine fertig. Toner mit Aceton abwaschen (Bitte nie in der Nähe vom HCl+H2O2-Ätzbad machen, Kenner wissen was bei der Kombi rauskommt).
    Mit der Direktonermethode habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Wirklich gut eignet die sich nur für Layout wo man genausogut auch auf LR-Platine arbeiten könnte und vermutlich sogar schneller währe da man kein LAyout routen müsste. Ab und an verwende ich diese Methode aber auch für sehr grobe Layouts,meistens schon vorgefertigt, wenn ich wieder ein paar Platinen hier habe wo etwas beim Belichten richtig Schief gelaufen ist...
    (Dann wasche ich den ganzen LAck ab und verwende die halt als unbeschichtete Platine)

    Für feinere Ergebnisse bringt die nur Ärger. Davon abgesehen ist der Zeitaufwand bei der Belichtungsmethode mit etwas Routine auch nicht höher. Nach betätigen der "Druck-Taste" am PC habe ich in 6 Minuten eine sehr saubere Platine die ich nur noch ins Ätzbad schmeißen muss!

    Ach ja, zwei Dinge noch:
    1. Zum Thermotransferdrucker: Der Star SJ144 eignet sich wirklich Prima für Belichtungsvorlagen. Leider wird dieser schon seit mindestens einem JAhrzehnt nicht mehr gebaut. So das die erhältlichen Geräte alle schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben.
    Der Knackpunkt ist daher leider ein Gerät zu finden wo dieMEchanik noch nicht ausgeleiert ist und das Druckbild sauber ist. Die Farbbänder sind teuer (rd. 40 Euro.) Da ich aber nur Layouts mit diesem Drucker drucke komme ich schon 3 JAhre mit meinem aus und habe noch nicht einmal die hälfte erreicht!

    2. Zu der Vorgeschlagenen Lösung HCL-H2O2!
    Diese Lösung ist Billig und schnell und wird gerne gerade im größeren MAßstab eingesetzt.
    ISt aber etwas gefährlicher in der Handhabung wie die anderen Mittel. Aber das muss jeder für sich sehen...
    Wenn Ihr diese nutzen wollt, dann aber kauft diese beiden Substanzen um Himmels willen nicht zusammen mit dem ebendfalls gerne verwendeten Lösungsmittel ACETON bei EINEM Händler. Es sind zwar alles Handelsübliche Substanzen und es ist auch absolut nichts ungewöhnliches das bei einem Hobbyelektroniker oder auch Firmen diese Substanzen alle für legitime Zwecke genutzt werden, aber:
    Genau diese Substanzen sind ebend auch die Ausgangsstoffe für APEX! Und es hat schon Fälle gegeben wo Elektroniker oder auch Firmen! plötzlich Besuch von der Polizei (Mit HD-Befehl) bekommen haben, ebend weil sie diese 3 Substanzen zusammen kaufen wollten!
    (Verdacht der Herstellung von Sprengstoff!)
    Da gibt es dokumentierte Fälle...

    Gruß
    Carsten
    ***Wichtig***
    Zur Zeit bitte mir keine Mails über die Mailfunktion des Forums schicken, da die hinterlegte Mailadresse zur Zeit spinnt. Mails kommen NICHT, oder mit TAGEN Verspätung an !!!
    Ersatz: *MEINUSERNAME* @Yahoo.de

  3. #3
    Registriert seit
    18.06.2006
    Beiträge
    1.728
    Gut, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Bei der Direkttonermethode kann es sein dass sich bei Verwendung eines falschen Trägermaterials die Folie verzieht, bei zu kleinen Abständen zwischen Leiterbahnen kann es auch passieren, dass der Toner "verläuft".

    Vorsichtig muss man mit allen Ätzbädern sein. HCl und H2O2 sind da aber die aggresivsten, auch wenn es oft belächelt wird, mindestens alte Klamotten, Handschuhe und Schutzbrille! Man kann es leider nicht oft genug sagen. Zudem sollte man nicht die Nase da drüberhalten (Chlorgas), für Belüftung sorgen, am besten draußen machen. Möglichst weit weg von anderen Metallen, Geräten, Werkzeug usw da die Dämpfe auch sehr aggresiv sind.

    Ich weiß nicht ob es so richtig ist, diese Mischung zu empfehlen, da man sich an das richtige Mischungsverhältnis erstmal rantasten muss. Aufgrund der Gefährlichkeit der Mischung sollte man auch überlegen ob man nicht vielleicht etwas mehr Zeit hat, und mit konventionellen Ätzbädern ätzt. Für mich gibt es allerdings nichts besseres.

    Zu Apex ist glaube ich alles gesagt, da wollen wir auch keine Anleitung geben oder ähnliches.

  4. #4
    M.Schultze Gast

    AW

    Danke für die Zahlreichen und ausführlichen Antworten ;)
    Ich werde dann auch mal die Methode mit der Folie und Belichtung testen. Muss mir mal das nötige Equipment kaufen und dann meine Platinen auf die von euch beschriebene Methode herstellen. Mit meiner aktuellen Methode bin ich nämlich auch absolut unzufrieden.

  5. #5
    Registriert seit
    19.02.2008
    Beiträge
    509

    Auch mal Senf dazu geb...

    Servus!

    Ich hantiere auf Arbeit ab und zu auch mit Leiterplatten rum. Wir nutzen nur die Form des Belichtens. Das nötige Zubehör gibts ja alles bei Conrad. Auch 2seitige Platinen sind damit absolut kein Problem mehr. Allerdings braucht man ne ruhige hand :-D
    Zum Thema bohren... naja, selbst ist der Mann. 0,8 im Durchmesser ist da ja noch grob.
    Zum Eisen(III)-Chlorid gibts ebenfalls bei Conrad exzellente Alternativen. NaOH und den ganzen Krempel. Kleiner Tip noch fürs Drucken des Layoutes auf Folie; Wie weiter oben schon erwähnt, Druckintensität auf maximum stellen. Gerade bei Druckern bzw. Kopierern mit Tonern hilft das nicht wirklich viel (zumindest iss das meine Erfahrung). Um dem entgegenzuwirken gibts bei (überraschung!) Conrad ne Sprühflasche mit Tonerverdichter. Dieser schließt dann die Lücken, die der Toner nicht ganz gedeckt hat.


    MfG,
    Feurmännchen

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •