unter cpr schon! das ist ja vorraussetzung!
unter cpr schon! das ist ja vorraussetzung!
Geändert von hänschenklein (13.12.2007 um 21:44 Uhr)
Moin moin,
erstmal ein sehr guter Gedanke!
Allerdings wird das wohl an der praktischen Ausführung scheitern. Erstens hat Adrekar eine HWZ von nur wenigen Sekunden.
Und um eine etwas längere (>2s) Asystolie bei einem Patienten mit einem Sinusrhythmus zu erreichen, brauchst Du schon mehrere Ampullen von dem Zeugs.
Bei uns im OP verwenden wir Adrekar bei Stentimplantationen im Aortenbogen, bei denen für die genaue Plazierung ein Herzkreislaufstillstand benötigt wird. Und wir ziehen zum Teil über 20 Ampullen Adrekar auf. In der Zeit hast Du locker den Defi draufgehalten.
Aber für genauere Informationen frage ich mal unseren Notfallmediziner...
Gruß, Mr. Blaulicht
hab grad von einem anderen gerade gehört dass adenosin keine asystolie sondern einen kurzdauernden av-block 3.grades macht?! also das wäre mir neu dachte bis heute das macht tatsächlich eine asystolie???
adenosin scheint wirklich "nur" einen av-block hervorzurufen.
u.a. hab ich gerade gehört dass der zuständige adenosinrezeptor am av-knoten liegen soll das kammerflimmern aber nichts mit dem av-knoten zutun hätte.
glaub damit hat sich das beantwortet
Zudem müsste man immernoch einen Defi mit sich führen...
Nehmen wir mal das Beispiel "Kammerflimmern nach Elektrischem Schlag"
Selbst wenn Adrekar eine komplette Asystolie hervorrufen würde, wäre "danach" dann trotzdem noch die Frequenzüberlagerung vorhanden, was dann direkt wieder zum Kammerflimmern führen würde ;)
MfG Fabsi
Zitat von Fabpicard
Was meinst du genau mit Frequenzüberlagerung? Wenn Du die Hyperpolarisation meinst finde ich das Unsinn, weil:
Bei jeder Depolarisation gibt es eine "Frequenzüberlagerung" d.h. mehr K und weniger Na. Das normale Ruhepotential liegt bei ca. -70mV. In der autonomen Depolarisationsphase steigt die Membranspannung auf ca. +20mV. Bei einer Defibrillation steigt die Spannung auf + 40,60,80,100 mV, scheiss egal. Bei einem Stromschlag kommt es erstmal darauf an wie hoch diese Spannung ist, fakt ist aber bei höheren Stärken ab 10-20mA egal gibt es ebenso eine Hyperpolarisation wie bei der Defibrillation und da bei dieser ja auch wieder eine Repolarisation folgt gibt es das selbe auch bei einem Stromschlag.
Fazit: Dass explizit nach dem Stromschlag ein wiederholtes Kammerflimmern auftritt kann ich nicht bestätigen. Das kann auch genauso gut bei einer Reanimation mit Defibrillator passieren.
Was ich mir höchstens vorstellen könnte ist, dass die Chance bei Hochspannung die Refraktärzeit verlängert ist größer ist als bei einer Defibrillation. Das ist aber nur mal eine Vermutung von mir, weiß nicht ob das richtig ist.
Geändert von hänschenklein (14.12.2007 um 21:38 Uhr)
Definitiv schonmal nicht richtig... ;)
Der Ansatz ist gut, du musst in deiner Theorie allerdings noch einiges bedenken:
"Spannung des Stromschlags" ---> lediglich relevant für den entstehenden Stromfluss (über Flußweg, der in diesem Fall Direkt übers Herz führen muss; Körperwiderstand usw.)
Sonst würde es ja Spannungsschlag heißen *g*
Defibrilation = Gleichstrom
"Verbrauchs-"Stromnetz = Wechselstrom
1. Fazit: Das Gewebe Repolarisiert sich somit nicht selbst, sondern es wird durch die negative Halbwelle "entladen"
Ein "wiederholtes" Kammerflimmern hast du in diesem Fall nicht, entweder es ist da oder wieder weg :)
Durch eine Defibrilation nach einem Stromschlag mit anschließendem Kammerflimmern "entziehst" du dem Gewebe den großteil der sich bewegenden quasi freien Elektronen, die sich seit dem Stromschlag noch bewegen ;)
(Wie die medizinische Erklärung für diesen Satz ist, musst du leider selbst raussuchen, ich merk mir da immer nur die technische *g*)
Desweiteren: Das nach einem Schock mit dem Defi das Herz nicht mit dem Flimmern aufhört, oder gleich wieder anfängt, kann viele Ursachen haben... Allerdings keine, die mit einem Stromschlag konkuriert...
Bezüglich Hochspannung: Naja, wenn du daran packst und der fließende Strom geht über das Herz, dann hätten wir grob geschätzt:
20kV / 3kOhm = 6,6A * 600V = 3960Watt... Also eine schöne Herzgrillparty ^^
So, kommen wir zum "Refraktärzeit"... Diese ist leider durch die Zelle vorgegeben ;)
Daraus folgt dann Fazit 2: Siehe bei den Begründungen für Fazit 1 nach, was der genaue Unterschied zwischen einer Defibrilation und einem Stromschlag ist (Gleich/Wechselstrom) :D
Was uns letztendlich zu dem Schluss führt (Fazit 3):
Nach dem Kontakt mit einer Niedervoltleitung Kann es direkt zu einem Kammerflimmern kommen, meist tritt dieser Effekt jetz bis zu 24h verzögert auf (wenn er auftritt).
Vorraussetzung dafür: Eine ausreichende Energiemenge muss dabei über das Herz fließen...
Durch eine Defibrilation (nicht zu empfehlen bei dem Verdacht "er könnte ja noch anfangen zu flimmern *g*") repolarisiert nicht nur das Herzgewebe, sondern entläd auch noch das gesamte umliegende Gewebe... (nicht Vollständig, is ja logisch)
MfG Fabsi
P.S.: Sollten da jetzt noch fehler drin sein, so kurz vor 1 *g* bitte einfach berichtigen ohne groß mich anschwärzen zu wollen ^^... Allerdings müsst es so zu gut 90% hinkommen :)
Da kann ich nur zustimmen, von Denkansatz her stimmt es nur ist es in der Praxis nicht von Erfolg gekrönt.
viel zu kurze HWZ
keine addäquate Transportleistung im periphrem vasculären System (Gefäßstatus) unter CPR
Aplikation über ZVK
Risiko des totalen AV-Blocks
Risiko von Bronchospasmen die man unter CPR nicht wiklich gut gebrauchen kann
Auszug aus der Fachinfo:
Anwendungsgebiete:
Paroxysmale AV-junktionale Tachykardien, die symptomatisch sind und einer Therapie bedürfen. Die Anwendung von Adrekar sollte auf Patienten mit atrioventrikulärer Reentry-Tachykardie und AV-Knoten-Tachykardie beschränkt werden, bei denen vagale Manöver nicht zum gewünschten Erfolg führten und andere antiarrhythmische Substanzen (z. B. Verapamil) nicht angezeigt sind.
Hinweis:
Adrekar hat sich bei Patienten mit Vorhof oder Kammertachykardien oder Tachykardien,die auf Vorhofflimmern oder -flattern zurückzuführen sind, als wirkungslos erwiesen
Geändert von Pille112 (13.12.2007 um 22:43 Uhr)
Gruß Carsten
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Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber eine nichts lernen zu wollen!
(Sokrates)
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124 124 MRCC Bremen
wahrscheinlich deshalb:Adrekar hat sich bei Patienten mit Vorhofoder Kammertachykardien oder Tachykardien,die auf Vorhofflimmern oder -flattern zurückzuführen sind, als wirkungslos erwiesen
adenosinrezeptor am av-knoten liegen soll das kammerflimmern aber nichts mit dem av-knoten zutun hätte.
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