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Thema: Anklage nach tödlichem PA-Unfall in Tübingen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Pille112
    Ich kann mir nur vorstellen, dass sowohl ATF als auch ATM noch "Frischlinge waren denen die nötige Erfahrung und somit auch die "Coolness" gefehlt hat.
    Wenn dem so war ist dieses ein eklatantes Versagen der Führung.
    Ich bringe den Leuten immer relativ früh bei den Schlauch als "Rettungsleine" sprich also als Wegweiser in die Freiheit zu sehen, sodass sie bei einer bedrohlichen Situation auch den Weg nach draußen nicht verfehlen können. Sollte aus irgendwelchen, mir allerdings unverständlichen, Gründen jedoch wirklich mal ein A-Trupp schlauchlos in einem Gebäude sein heißt dann die erste Maßnahme in einer Gefahrensituation - Rückzug auf gleicher Ebene und sofort an ein Fenster, dieses öffnen ggf. einschlagen und sich dann am unteren Fensterrand bemerkbar machen - Rauch und Wärme steigen nach oben, sodass im unteren Bereich des Fensters, auch bei ausgegangener Atemluft eine Überlebenschance besteht.

    All diese Maßnahmen müssen unter realitätsnahen Umständen wiederholt geübt werden und dann allerdings auch mit fast leeren Atemluftflaschen.

    Wer Interesse an weiteren Inhalten von AGT-Sicherheitsübungen hat kann mich auch gerne über PN ansprechen.

    Gruß Carsten
    wow "coolness" gewagt gesagt , wenn ich mich recht erinnere waren die unterm Dach (kein Fenster , nix zu sehen ) wenn du eine Treppe herunter läufst wo es unten lichterloh brennt möchte ich nicht in deiner Einsatzkleidung stecken , weißt du wie Warm es da ist ( hast du auch schon gemerkt das es bei Bränden Leute gibt die zum Fenster heraus springen da sind auch FW-Männer dabei ! )

    Gruß Michael
    Geändert von Brandbatsch (05.07.2007 um 13:19 Uhr)
    Der Herr hat die Zeit erschaffen, wir nehmen sie uns ;-)

  2. #2
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    Guten Morgen Michael
    Zitat Zitat von Brandbatsch
    wow "coolness" gewagt gesagt
    ...und genau deshalb hatte ich es ja auch in "Anführungszeichen" gesetzt, ich hätte es auch besser als überlegtes Handeln bei unterdrückter Panik ausdrücken können.

    wenn ich mich recht erinnere waren die unterm Dach (kein Fenster , nix zu sehen )
    ...Du erinnerst Dich recht, aber wenn man mal das Bild der Halle (Altbau) ansieht dann wird man feststellen, dass es möglich gewesen sein wäre es mit der Axt zu öffnen - überlegtes Handeln natürlich vorausgesetzt und eine fundierte Ausbildung sowie regelmäßiges üben von Innenangriffen mit Selbstrettung natürlich auch

    weißt du wie Warm es da ist
    Wenn dieses Thema nicht so bitter ernst wäre könnte ich vielleicht sogar ein wenig darüber lachen - ja, ich habe mich durchaus schon einmal in einer etwas wärmeren Umgebung aufgehalten.

    http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/i...9tk/index.html

    Gruß Carsten
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  3. #3
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    Ferner bleiben bei mir noch einige andere und wahrscheinlich auch sehr unbequeme Fragen offen.

    1. Warum hat die Atemschutzüberwachung nicht gehandelt => Druckabfragen ist auch gleichzeitig eine HFuG Kontrolle

    2. Waren genug Kräfte im Einsatz => Rettungstrupp/2. oder gar 3. Trupp im Innenangriff

    3. Warum wurde nicht das Dach von außen über Drehleiter geöffnet => unterstützender Außenangriff zu Einsatzkräftesicherung (wenn ich es richtig sehe steht dort vor der Ruine noch eine DL rum)

    4. Wurde in ausreichender Form geübt => wie ich es lese scheint es ja einen "Flash over" gegeben zu haben.

    Die Ermittlungen gegen die diensthabenden Einsatzleiter sind zwar eingestellt worden, aber dennoch so denke ich sollte man mal die generell angewendeten Taktiken überdenken und sich Neuerungen nicht verschließen.

    Gruß Carsten
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  4. #4
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    Zitat Zitat von überhose
    ASÜ ist nicht nur Druckabfragen. Ich krieg regelmäßig mittlere Schreikrämpfe, wenn mich die ASÜ alle 5min nach meinem Druck fragt.
    Ich glaube das den Kameraden, denen der Akku vom HFuG gerade verreckt ist, es ziemlich egal sein wird ob da irgendjemand "mittlere Schreikrämpfe" bekommt oder nicht, wenn sich ein Trupp nicht meldet, wird vom schlimmsten Fall (verletzt, bewußtlos) ausgegangen und dann wird unverzüglich der Rettungstrupp los geschickt.

    Die DL hätte man wunderbar zur Anleiterbereitschaft nutzen können, wenn
    a) der reale Aufenthaltsort der AGT bekannt gewesen wäre => ASÜ und
    b) diese Form der Rückzugssicherung in D den Stellenwert hätte, der wünschenswert ist.
    Hier sehe ich es als völlig unerheblich an ob der genaue Aufenthaltsort des Trupps bekannt ist oder nicht!

    Es wird nach den Kameraden gesucht !!!

    "Unterstützender Außenangriff" halt ich nicht so viel von, i.d.R. wird daraus zum einen ein Wasserschaden, den man ja grade mit dem IA vermeiden will, zum anderen kriegen die AGT innen gerne das Wasser der von außen flutenden Truppe ab. Was sinnvoll wäre, wäre eine überlegte Dachöffnung zur Ventilation.
    ...dann kann ich davon ausgehen das Du den Verlust und/oder die Sicherheit der Kameraden im Innenangriff billigend in kauf nimmst und lieber auf geringe Wasserschäden und trockene Einsatzkleidung bedacht bist?
    Sorry, aber das mag ich Dir echt nicht zutrauen.
    Genau das meinte ich auch mit unterstützenden Außenangriff => DL - Dach öffen a) zur Ventilation b) weiterer AT/RT von oben mit der suche beginnen - wenn kein Notfall vorliegt habe ich dann aber jedenfalls Kontakt zu dem Trupp der sich nicht gemeldet hat und die Kameraden haben dann, wie in diesem Fall (Zusammenbruch der Wasserversorgung eines Trupps im IA), auch wieder Wasser.
    Von der sog "Fassadenwäsche" halte ich im übrigen genauso wenig wie Du, aber hier kommt es auch auf die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel und Taktiken an und da hat nun mal die Sicherheit der eingesetzten Kräfte oberste Priorität.

    Den wird es immer wieder geben, egal wieviel/ wie gut geübt wird.
    Richtig den wird es immer geben!!!
    Aber sowohl Quantität als auch Qualität der Übungen sind von elementarer Bedeutung für die Sicherheit und auch Erfahrungen der AGT's.

    Gruß Carsten
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  5. #5
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    ASÜ ist nicht Druckabfragen da stimm ich überhose zu, aber ASÜ ist auch zu wissen was meine Trupps da drinnen treiben und wenn sich ein Trupp bei mir nicht meldet dann wird halt spätestens nach 10min (was eigentlich schon ziemlich lang ist) nachgefragt wies den aussieht drinnen

    Schließlich ist die ASÜ auch mit dafür verantwortlich dass rechtzeitig Ersatztrupps bereitstehen wenn ein Trupp rauskommt. Und wie willst du das wissen wenn du dich nicht mit dem Trupp unterhältst wie viel Druck er noch hat??

    Und wenn sich ein Trupp weder von selbst meldet noch auf Anfragen reagiert ist das ganz klar ein Fall für den Rettungstrupp!!!

    Zum Thema Flashover: Leider wird man den nicht immer vermeiden können aber dann ist wichtig dass auch das Richtige verhalten geübt wurde (Stichwort Brandcontainer)

    Grüße
    Matthias

  6. #6
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    Zitat Zitat von hias
    ASÜ ist nicht Druckabfragen da stimm ich überhose zu, ...
    ASÜ ist nicht NUR Druckabfragen - ...so würde ich es beschreiben.

    Gruß Carsten
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  7. #7
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    ASÜ ist prinzipiell eine rein passive Tätigkeit, bis auf die Druckabfrage.. Verantwortlich für die AGT ist und bleibt der GF, auch wenn das z.T. leider anders gehandhabt wird..

    Schließlich ist die ASÜ auch mit dafür verantwortlich dass rechtzeitig Ersatztrupps bereitstehen
    Ne, dafür ist der Gruppenführer verantwortlich! Der Gruppenführer kann höchstens die ASÜ fragen, wielange Trupp XY drinne ist, um sich dann selbst um die Ersatztrupps zu kümmern..
    hallo :E

    Erkläre mir, und ich vergesse.
    Zeige mir, und ich erinnere.
    Lass es mich tun, und ich verstehe.

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