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Thema: Anklage nach tödlichem PA-Unfall in Tübingen

  1. #16
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    Zitat Zitat von Mr. Blaulicht
    Wenn ich Angehöriger eines der Opfer wäre, würde ich jede Möglichkeit nutzen, einen Schuldigen zu finden. Ob das nun ein Prozess im kleinen Rahmen oder mit einer riesigen Aufmachung ist, wäre mir in diesem Fall völlig egal.
    Und hoffentlich wird auch der richtige gefunden... Ist zwar richtig, dass das Atelier nicht "ordnungsgemäß" genutzt wurde, aber wenn ich in so manche Heimwerkstatt schaue, sieht es dort nicht anders aus. Hier wurden IMHO durchaus handwerkliche Fehler der Führung gemacht. Und ich bin ehrlich: Ich hoffe, dass dies im Prozeß auch zur Sprache kommt...
    Viele Grüße

    Christian

  2. #17
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    Ob das nun ein Prozess im kleinen Rahmen oder mit einer riesigen Aufmachung ist, wäre mir in diesem Fall völlig egal.
    Der Vorteil eines Prozesses im Medienlicht ist aber nunmal, dass viele andere Menschen für solche Dinge sensibilisiert werden, und u.U. auch mal hinterfragen, wie es denn bei ihnen zuhause so aussieht. Ich denke, das hat auch etwas mit Respekt gegenüber den verstorbenen zu tun.
    hallo :E

    Erkläre mir, und ich vergesse.
    Zeige mir, und ich erinnere.
    Lass es mich tun, und ich verstehe.

  3. #18
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    Zitat Zitat von Max K.
    Der Vorteil eines Prozesses im Medienlicht ist aber nun mal, dass viele andere Menschen für solche Dinge sensibilisiert werden, und u.U. auch mal hinterfragen, wie es denn bei ihnen zuhause so aussieht. Ich denke, das hat auch etwas mit Respekt gegenüber den verstorbenen zu tun.
    ...daß würde ich mir auch wünschen ist aber in unserer heutigen Gesellschaft utopisch...

    Frage einmal in, sagen wir mal so, 30 Tagen nach Einzelheiten von diesem Fall und sei dann bitte nicht zu erschrocken wenn die Befragten sich nicht mal mehr an das Datum erinnern können.

    Sensibilisierung funktioniert in der heutigen Zeit nur noch über persönliche Vorteile.

    Gruß Carsten
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  4. #19
    Matze81 Gast
    Zitat Zitat von Pille112
    ...was ich schon manchmal echt bezweifelt habe.


    ...aber Recht haben heißt, hier in Deutschland, nicht zwangsläufig auch Recht zu bekommen.
    Und: "Recht" und "Gerechtigkeit" sind mitnichten deckungsgleiche Begriffe - das lernt man im ersten Semester Jura...

  5. #20
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    Zitat Zitat von Matze81
    Und: "Recht" und "Gerechtigkeit" sind mitnichten deckungsgleiche Begriffe - das lernt man im ersten Semester Jura...
    das heißt, man holt das Beste für seinen Mandanten heraus, also ein Kompromiss

    Gruß Michael
    Der Herr hat die Zeit erschaffen, wir nehmen sie uns ;-)

  6. #21
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    Zitat Zitat von Brandbatsch
    das heißt, man holt das Beste für seinen Mandanten heraus, also ein Kompromiss

    Gruß Michael
    Und wenn der Mandant noch einen gewissen Bekanntheitsgrad oder einen gewissen Finanziellen Stand hat dann ist der Prozess schon so gut wie entschieden.

    Die Amtsgerichte könnten eine Menge an Geld einsparen wenn die ganzen abgesprochenen Urteile die es jeden tag zu haufen gibt nicht verhandelt werden würden sondern einfach mit den gleichen Rechtsbelehrungen ausgesprochen werden würden.

  7. #22
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    [Eventuell Off-Topic]
    Oh Mann... Hätte ich in Tübingen anstatt in Dresden angefangen zu studieren, hätte es mich auch erwischen können - ich hatte mich in Tübingen beworben und auch schon nach der Feuerwehr erkundigt, dann aber doch in Dresden angefangen. Schon ein komischer Gedanke. Ich hoffe, dass wir in unserer Wehr nie mit soetwas zu tun haben - und das hoffe ich natürlich auch für jeden anderen Kameraden...
    [/Eventuell Off-Topic]

  8. #23
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    Ich würde so gerne wissen was den beiden in den letzten Minuten durch den Kopf ging... Immerhin ging das Atemluft-Notsignal mehrere Minuten lang (theoretisch bei Höchstverbrauch 50bar x 6L = 300L bei 80L/min = fast 4mins) und ich denk mir halt, bevor ich ohne Sicht+Funkkontakt im dichten Rauch die Maske abnehme und mich damit dem sicheren Tod ausliefere, versuche ich durchs Feuer die Treppe runterzulaufen oder zu springen und hab wenigstens die Hoffnung mit schweren Verletzungen zu überleben... aber ohne den Ablauf genau zu kennen kann sich natürlich keiner so richtig reinversetzen... vielleicht hatten sie Grund zur Annahme daß jeden Moment ein Rettungstrupp kommt? Also wenn ich mir überlege wie kurz die Akkus im Funkgerät manchmal halten (30mins keine Seltenheit) und wie nachlässig diese manchmal gepflegt werden, kann ich nur beten daß ich nie in so einer Situation auf den Funk angewiesen bin... (vorab: Ich war noch nie im Innenangriff, kann mir also noch keine richtige Vorstellung davon machen)

  9. #24
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    Ich kann mir nur vorstellen, dass sowohl ATF als auch ATM noch "Frischlinge waren denen die nötige Erfahrung und somit auch die "Coolness" gefehlt hat.
    Wenn dem so war ist dieses ein eklatantes Versagen der Führung.
    Ich bringe den Leuten immer relativ früh bei den Schlauch als "Rettungsleine" sprich also als Wegweiser in die Freiheit zu sehen, sodass sie bei einer bedrohlichen Situation auch den Weg nach draußen nicht verfehlen können. Sollte aus irgendwelchen, mir allerdings unverständlichen, Gründen jedoch wirklich mal ein A-Trupp schlauchlos in einem Gebäude sein heißt dann die erste Maßnahme in einer Gefahrensituation - Rückzug auf gleicher Ebene und sofort an ein Fenster, dieses öffnen ggf. einschlagen und sich dann am unteren Fensterrand bemerkbar machen - Rauch und Wärme steigen nach oben, sodass im unteren Bereich des Fensters, auch bei ausgegangener Atemluft eine Überlebenschance besteht.

    All diese Maßnahmen müssen unter realitätsnahen Umständen wiederholt geübt werden und dann allerdings auch mit fast leeren Atemluftflaschen.

    Wer Interesse an weiteren Inhalten von AGT-Sicherheitsübungen hat kann mich auch gerne über PN ansprechen.

    Gruß Carsten
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  10. #25
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    Kann Pille nur zustimmen, der Schlauch ist wirklich einer der besten Wegweiser dens gibt.

    Allerdings ist dem Trupp in Tübingen ja der Schlach geplatzt, wodurch sie sich den Rückweg durch das Feuer nicht erkämpfen konnten.

    Schlauchlos in Gebäude kann durchaus vorkommen, zum Beispiel Personensuche in einem größeren Gebäude.
    Allerdins sollte man dann darauf achten dass besagte Trupps nicht in unmittelbarer nähe des Brandherds auf Personensuche gehen :)

    Grüße
    Matthias

  11. #26
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    Laut Unfallbericht (http://atemschutzunfaelle.de/inland/...ns-Bericht.pdf - welchen Wert auch immer er haben mag) war der Schlauch zwar geplatzt, aber von einem völligen Abtrennen war nirgends die Rede. Andererseits, wenns da auf der Treppe wirklich lichterloh gebrannt hat, kann ich schon nachvollziehen daß man da nicht einfach entlang zurückspazieren konnte, nur wie gesagt bevor ich bis zum letzten Atemzug oben hocken bleibe, nutze ich meine letzten 10 Bar zu einer letzten Verzweifelungstat - außer natürlich man ist schon vor Verzweifelung zusammengebrochen, unfähig noch klar zu denken... was ich mir bei Verlust der Funkverbindung und fehlender Erfahrung der blinden Orientierung durchaus vorstellen könnte.
    Geändert von arnolde (04.07.2007 um 22:28 Uhr)

  12. #27
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    Zitat Zitat von hias
    Schlauchlos in Gebäude kann durchaus vorkommen, zum Beispiel Personensuche in einem größeren Gebäude.
    ...und wo bleibt denn da die Eigensicherung???

    Allerdins sollte man dann darauf achten dass besagte Trupps nicht in unmittelbarer nähe des Brandherds auf Personensuche gehen :)
    ...ich finde da gibt's wenig bis gar nichts zu schmunzeln/lachen - Sorry, aber dafür ist das Thema denn doch zu ernst - kein persönlicher Angriff!!!

    Gruß Carsten
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  13. #28
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    Darüber können wir mal wieder nur spekulieren wie die umstände tatsächlich waren, aber natürlich hast du recht dass ich lieber versuche mit meinen letzten 10 bar die brennende Treppe runterzukommen als oben hocken zu bleiben :)

    Das abbrechen der Funkverbindung ist was mit dem meiner Meinung nach jeder AGT umgehen können sollte, weil dass passiert bei einem Kellerbrand zum Beispiel schneller als einem lieb ist.

    Was allerdings ein Problem gewesen sein könnte ist die fehlende Erfahrung ohne Sicht weil anders kann ich es mir nicht erklären dass der Trupp auf einmal ein Stockwerk zu weit oben war. Also für normal merkt man es wenn ma eine Treppe raufgeht

  14. #29
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    Zitat Zitat von Pille112
    Ich kann mir nur vorstellen, dass sowohl ATF als auch ATM noch "Frischlinge waren denen die nötige Erfahrung und somit auch die "Coolness" gefehlt hat.
    Wenn dem so war ist dieses ein eklatantes Versagen der Führung.
    Ich bringe den Leuten immer relativ früh bei den Schlauch als "Rettungsleine" sprich also als Wegweiser in die Freiheit zu sehen, sodass sie bei einer bedrohlichen Situation auch den Weg nach draußen nicht verfehlen können. Sollte aus irgendwelchen, mir allerdings unverständlichen, Gründen jedoch wirklich mal ein A-Trupp schlauchlos in einem Gebäude sein heißt dann die erste Maßnahme in einer Gefahrensituation - Rückzug auf gleicher Ebene und sofort an ein Fenster, dieses öffnen ggf. einschlagen und sich dann am unteren Fensterrand bemerkbar machen - Rauch und Wärme steigen nach oben, sodass im unteren Bereich des Fensters, auch bei ausgegangener Atemluft eine Überlebenschance besteht.

    All diese Maßnahmen müssen unter realitätsnahen Umständen wiederholt geübt werden und dann allerdings auch mit fast leeren Atemluftflaschen.

    Wer Interesse an weiteren Inhalten von AGT-Sicherheitsübungen hat kann mich auch gerne über PN ansprechen.

    Gruß Carsten
    wow "coolness" gewagt gesagt , wenn ich mich recht erinnere waren die unterm Dach (kein Fenster , nix zu sehen ) wenn du eine Treppe herunter läufst wo es unten lichterloh brennt möchte ich nicht in deiner Einsatzkleidung stecken , weißt du wie Warm es da ist ( hast du auch schon gemerkt das es bei Bränden Leute gibt die zum Fenster heraus springen da sind auch FW-Männer dabei ! )

    Gruß Michael
    Geändert von Brandbatsch (05.07.2007 um 12:19 Uhr)
    Der Herr hat die Zeit erschaffen, wir nehmen sie uns ;-)

  15. #30
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    Guten Morgen Michael
    Zitat Zitat von Brandbatsch
    wow "coolness" gewagt gesagt
    ...und genau deshalb hatte ich es ja auch in "Anführungszeichen" gesetzt, ich hätte es auch besser als überlegtes Handeln bei unterdrückter Panik ausdrücken können.

    wenn ich mich recht erinnere waren die unterm Dach (kein Fenster , nix zu sehen )
    ...Du erinnerst Dich recht, aber wenn man mal das Bild der Halle (Altbau) ansieht dann wird man feststellen, dass es möglich gewesen sein wäre es mit der Axt zu öffnen - überlegtes Handeln natürlich vorausgesetzt und eine fundierte Ausbildung sowie regelmäßiges üben von Innenangriffen mit Selbstrettung natürlich auch

    weißt du wie Warm es da ist
    Wenn dieses Thema nicht so bitter ernst wäre könnte ich vielleicht sogar ein wenig darüber lachen - ja, ich habe mich durchaus schon einmal in einer etwas wärmeren Umgebung aufgehalten.

    http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/i...9tk/index.html

    Gruß Carsten
    Gruß Carsten
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