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Thema: Unfallsituation - Einsatzfahrt zum Gerätehaus mit privat PKW

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  1. #1
    Christoph41 Gast

    Unfallsituation - Einsatzfahrt zum Gerätehaus mit privat PKW

    Hallo Kollegen und Kameraden!

    Eine Frage die ich mir bereits selbst gestellt habe, mir aber keine sinnvolle Meinung dazu bilden konnte. Ich würde gerne Eure Kommentare hören und bin auf die Entscheidungen sehr gespannt. Es betrifft hautsächlich Mitglieder einer freiwilligen Feuerwehr bzw. Helfer einer Schnelleinsatzgruppe etc.

    ---------------------------------------------------------------------------
    UM 21:00 UHR GEHT DER MELDER MIT DER ALARMDURCHSAGE: VERKEHRSUNFALL - MEHRERE PERSONEN EINGEKLEMMT.
    Ihr begebt euch in euer Privatfahrzeug um zum Feuerwehrgerätehaus zu fahren.
    Es ist vielleicht die hunderste Fahrt zum Einsatz, aber dennoch bleibt Ihr vor der ersten Kurve an einem geparkten BMW hängen. Natürlich kein Personenschaden, aber erhebliche Beschädigungen sind an beiden Fahrzeugen entstanden.

    FRAGE: Setzt Ihr die Fahrt zum Gerätehaus fort?

  2. #2
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    Ich notiere mir das Kennzeichen fahre weiter und spreche an der EST sobald möglich einen schutzmann an
    "Prüft sorgfältig bevor ihr Bewährtes ändert, aber haltet nicht an Bewährtem fest, wenn die Lage dies nicht länger rechtfertigt und die bewährte Lösung nicht den Erfordernissen der Zukunft entspricht"

    Scharnhorst

    www.fwnetz.de

  3. #3
    Christoph41 Gast
    Hallo Hannibal,

    keine schlechte Idee. Gefühlsmäßig würde ich die Fahrt auch fortsetzten, aber mir kommt in dem Augenblick eben das Stichwort "Fahrerflucht" in den Sinn.
    Denke aber auch, dass die Behörden sich in diesem Fall kooperativ zeigen würden.

    Gruß Christoph

  4. #4
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    Mir auch, in diesem Falle denke ich aber ist das Leben der eingeklemmten das höhere Gut
    "Prüft sorgfältig bevor ihr Bewährtes ändert, aber haltet nicht an Bewährtem fest, wenn die Lage dies nicht länger rechtfertigt und die bewährte Lösung nicht den Erfordernissen der Zukunft entspricht"

    Scharnhorst

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  5. #5
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    Zitat Zitat von Christoph41
    Denke aber auch, dass die Behörden sich in diesem Fall kooperativ zeigen würden.
    Das bezweifle ich. Ich hab mal folgende Verhandlung miterlebt: ein Mann hatte mitten in der Nach das geparkte Auto einer Freundin angefahren. Er hat sich sofort am nächsten Morgen bei ihr gemeldet (weil er sie nicht gefunden hatte), das hat sie auch bezeugt. Aber weil sie den Unfall bzw. die Fahrerflucht vorher schon angezeigt hatte, war das strafrechtliche Verfahren bereits eingeleitet und ein Zurückziehen der Anzeige nicht mehr möglich => der arme Kerl wurde verurteilt, und nichtmal schlecht.
    Ergo würde ich mich da nicht darauf verlassen, dass man den Kopf noch aus der Schlinge ziehen kann. Es gibt ja auch noch andere Kameraden, die zum Einsatz fahren...
    Alles nur meine eigene Meinung!

    Viele Grüsse,
    Duffy

    http://www.feuerwehr-burgkirchen.de

  6. #6
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    Zitat Zitat von Duffy73
    Das bezweifle ich. Ich hab mal folgende Verhandlung miterlebt: ein Mann hatte mitten in der Nach das geparkte Auto einer Freundin angefahren. Er hat sich sofort am nächsten Morgen bei ihr gemeldet (weil er sie nicht gefunden hatte), das hat sie auch bezeugt. Aber weil sie den Unfall bzw. die Fahrerflucht vorher schon angezeigt hatte, war das strafrechtliche Verfahren bereits eingeleitet und ein Zurückziehen der Anzeige nicht mehr möglich => der arme Kerl wurde verurteilt, und nichtmal schlecht.
    Ergo würde ich mich da nicht darauf verlassen, dass man den Kopf noch aus der Schlinge ziehen kann. Es gibt ja auch noch andere Kameraden, die zum Einsatz fahren...
    War der Mann auf der Anfahrt zum FF-Einsatz oder war das eine Privatfahrt, bei dem das Auto beschädigt wurde? Egal ob ja oder nein, er hätte ihr ein Zettel unter die Windschutzscheibe klemmen müssen... (schützt bei Privatfahrt zwar nicht wirklich, aber da Freundin, hätte sie wohl keine Anzeige erstattet)

    Übrigens keine schlechte Idee, hab ich mir auch schon gedacht, für alle Fälle einen vorher fertig ausgefüllten Merkzettel "Ich habe sie also angefahren.... Sorry, mußte trotzdem weiter!" (natürlich etwas ernster ;-) ) mit Name und Adresse und kurzer Erklärung warum Du weitergefahren bist, etc. im PKW mitzuführen und im Fall der Fälle kannst Du das dem Geschädigten ohne große Erklärung in die Hand drücken (auch mit Info in welcher HiOrg Du bist etc.) und dann kann der bzw. die Polizei das sofort nachprüfen.

  7. #7
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    Hallo

    Dann kann ich auch die Polizei anrufen, bevor ich mir einen Zettel suche und anfange zuschreiben.

    Und, jemand der so unvernünftig ist den Versuch zustarten unter allen Umständen zum Einsatz zukommen, wird wohl so voller Adrenalin sein, das er gar keinen Stift mehr ruhig halten könnte. . . . . .

    Ich denke, man muss versuchen über einen Anruf bei der Polizei die Situation zuschildern, wenn es sich um einen geringen Sachschaden handelt und Zeitgleich die Einsatzsituation angespannt ist.
    Ansonsten hat sich der Einsatz für mich in dieser Situation eben erledigt, und wenn ich im Bett liege mit 39° Fieber, oder das Chinesische Essen von gestern Abend sich verabschiedet, kann man auch nicht mit mir Rechnen.

    Also, so manche tuen gerade, als brenne die ganze Stadt nieder oder rasen gleich 10-15 Autos auf einer Kreuzung ineinander, sind sie nicht dabei!!

    MfG
    I believe on Digitalfunk

  8. #8
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    Würde mir auch das kennzeichen Notieren und spätestens am GH die Pol verständigen, wenn ich das erste Fzg besetzen müsste würd ich das an der Einsatzstelle machen oder via Funk

    Mfg

  9. #9
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    ich bleibe auf jeden fall stehen!

    ich begehe keine unfallflucht und verständige die Pol.
    wenn diese meldung draussen ist und der gute mann (muss mir namentlich natürlich bekannt sein) gibt mir am telefon das OK, dann setze ich meine fahrt fort.
    gibt er mir das OK nicht, warte ich brav bis eine streife kommt.

    und alles andere wäre ein grober verstoss gegen geltendes recht und kommt mir nun ja nicht mir irgendwelchen § oder gar mit dem 34er StGB...

    so wichtig, das er diese zeit nicht warten kann, ist KEINER!
    sicher nimmt sich mancher so wichtig, aber das steht auf nem anderen blatt.
    ...man muss kein Meister oder Dipl. Ing. sein, man muss es können...

  10. #10
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    2.332
    kommt auf die Beschädigung an
    ich denke bei Kratzern und ähnlichem würde ich die Polizei informieren und den Einsatz wahrnehmen.

    Ich denke mit einem offiziellem Schrieb des WF oder El gibt es auch keine Probleme.

    Ist der Wagen eigentlich über eine Versicherung abgesichert, sprich GUV?

  11. #11
    Christoph41 Gast
    Hallo,

    vielen Dank für die Antworten. Klar, eine pauschale Antwort auf die Frage kann man nicht erwarten. Aber eine grundsätzliche Einstellung zu dem Thema sollte man für sich selbst schon finden. Ich würde das auch gerne mit meiner Mannschaft absprechen und vielleicht in Zusammenarbeit mit den Behörden eine "Parole" rausgeben wie man sich zu verhalten hat. Raserei ist bei uns schon kein Thema mehr, wer sich da ins Abseits stellt bekommt ein Gespräch.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es genau so wie in meinem Fallbeispiel beschrieben, noch nicht vorgekommen ist. Mir persönlich sind nur schlimmere Unfälle auf diesen privat Gerätehausfahrten bekannt, aber das ist ja ein anderes Thema.

    Zitat Zitat von SEG-Betreuung
    so wichtig, das er diese zeit nicht warten kann, ist KEINER!
    sicher nimmt sich mancher so wichtig, aber das steht auf nem anderen blatt.
    Hallo SEG-Betreuung!
    In meiner Wehr fährt das HLF eben, wenn die Besatzung 1/8 komplett ist und nicht früher. Das kann eventuell zu Nachtzeiten eine bis mehrere Minuten ausmachen, bis die letzen (und für die Besatzung absolut wichtigen) zwei Männer/Frauen da sind. Da wir meist vor dem ersten RTW an der Einsatzstelle eintreffen und auch First-Responder fahren, muss man diese Zeitfaktor im Bezug auf dieses Alarmstichwort (VU mehrere eingeklemmt) berücksichtigen.

    Gruß Christoph

  12. #12
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    Zitat Zitat von Christoph41

    Ich würde das auch gerne mit meiner Mannschaft absprechen und vielleicht in Zusammenarbeit mit den Behörden eine "Parole" rausgeben wie man sich zu verhalten hat.
    da denke ich liegt das wichtige

    mit der örtlichen PI vorher besprechen wie zu handeln ist

    das ganze schriftlich, jeden zur kenntniss nehmen lassen und eine Kopie aushändigen
    "Prüft sorgfältig bevor ihr Bewährtes ändert, aber haltet nicht an Bewährtem fest, wenn die Lage dies nicht länger rechtfertigt und die bewährte Lösung nicht den Erfordernissen der Zukunft entspricht"

    Scharnhorst

    www.fwnetz.de

  13. #13
    Christoph41 Gast
    Ich bin sehr gespannt, ob die ein oder andere Wehr diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht hat. Vielleicht kann Jemand aus dem Forum berichten.

    Nur Zufällig habe ich mal über dieses Thema nachgedacht, aber ganz aus der Welt ist so eine Situation ja wirklich nicht. Es kann jederzeit passieren. Und so wie wir auf Extremsituationen im Einsatz vorbereitet sind / sein sollten, muss man einfach auch sowas einplanen.

    Nen schönen unfallfreien Abend,
    Gruß Christoph

  14. #14
    Registriert seit
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    1.133
    Zitat Zitat von Christoph41
    ...
    In meiner Wehr fährt das HLF eben, wenn die Besatzung 1/8 komplett ist und nicht früher. Das kann eventuell zu Nachtzeiten eine bis mehrere Minuten ausmachen, bis die letzen (und für die Besatzung absolut wichtigen) zwei Männer/Frauen da sind. Da wir meist vor dem ersten RTW an der Einsatzstelle eintreffen und auch First-Responder fahren, muss man diese Zeitfaktor im Bezug auf dieses Alarmstichwort (VU mehrere eingeklemmt) berücksichtigen.

    Gruß Christoph
    Da drängen sich mir die Fragen auf:

    1. Warum muß ein HLF mit 1/8 First Responder fahren??
    Stichwort "VU mehrere" ist für mich ein 'normaler' VU und hat nix mit FR zu tun oder?

    2. Wir rücken nachts nahezu immer mit 1/7 aus Tags über sogar 1/5;1/6 (okay Tagsüber sind wir vermutlich nicht die ersten an der Einsatzstelle)
    aber wofür sind die die 1-2 Leutz SO unverzichtbar?

    Kein Angriff oder ähnliches, zzt. nur nicht nachvollziehbar :-)

  15. #15
    Christoph41 Gast
    Zitat Zitat von alarma
    Da drängen sich mir die Fragen auf:

    1. Warum muß ein HLF mit 1/8 First Responder fahren??
    Stichwort "VU mehrere" ist für mich ein 'normaler' VU und hat nix mit FR zu tun oder?

    2. Wir rücken nachts nahezu immer mit 1/7 aus Tags über sogar 1/5;1/6 (okay Tagsüber sind wir vermutlich nicht die ersten an der Einsatzstelle)
    aber wofür sind die die 1-2 Leutz SO unverzichtbar?
    Moin Alarma,

    zu 1. - ich habe es fast befürchtet, dass meine Aussage bzw. die Ergänzung des Satzes mit den Worten "First Responder" zu missverständlich war.
    Da stimme ich 100% mit dir überein - das HLF kommt zur technischen Hilfe, welche natürlich medizinische Erstversorgung und die vorbereitung der Personenrettung mit einschließt. Das hat mir FR nichts zu tun.

    zu 2. - hast du schon einmal eine Gruppe bei einer solchen Einsatzlage geführt? Natürlich geht nicht alles immer nach Lehrbuch, aber der Personalbedarf sprengt alle Grenzen. Wir fahren wenn irgend möglich immer mit einer vollen Löschgruppe raus. Das funktioniert auch tagsüber, wenn auch eventuell mit den erwähnten 1-2 Minuten Wartezeit. Und ich würde auch noch 3 Minuten oder länger warten. Ich habe es selbst erlebt was es bringt mit zu wenig Personal an eine Einsatzstelle zu kommen. Da sind die paar Minuten nichts.

    @Alex22:
    FwDV 3 ist bereits ein großes Thema bei uns, aber wie schon erwähnt:
    Wir haben das Personal um auch das erste Fahrzeug mit 1/8 zu besetzen. Mir tut der Einsatzleiter Leid, der einen größeren Brandeinsatz oder eine technische Hilfe mit mehreren Verletzen mit einer Staffel beginnen muss.

    Danke für Eure Beiträge und Einschätzungen!

    Gruß Christoph

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