Der Grund für meine Aussage heißt Z E I T.

Wer den Beitrag aufmerksam liest, merkt, daß die Arbeit in der Freiwilligen (und um die geht es hier) Feuerwehr nebenher - zum sonstigen Leben - abläuft, das heißt, nicht die Hauptsache ist. Durch Schichtarbeit und Pendeln nach außerhalb ist es seit Jahren nicht mehr möglich, alle Aktiven gleichzeitig zu den Übungen zu bekommen; manche haben ernsthafte Probleme, ihre vorgeschriebenen 40 Mindest-Stunden zusammenzubekommen. Daraus resultiert auch das Stärkeproblem beim Ausrücken.

Wenn diese Zeit - für die eine Feuerwehr primär da ist - schon fehlt, woher soll dann noch Zeit für andere Sachen herkommen?

Alleine an dem hier oft verwendeten Wort "Dienst" kann man schon den Irrtum erkennen, dem viele unterliegen. Eine Berufsfeuerwehr wird dafür bezahlt, daß sie den ganzen Tag nichts anderes tut als "zu feuerwehren". Daß diese Leute Zeit für Sport haben, steht außer Frage. Aber in der "freiwilligen" sitze ich nun mal die meiste Zeit des Tages im LKW, damit Ultimo Geld auf dem Konto ist, und die anderen Kameraden sind an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz. Deshalb ist die Einführung von Sport überflüssig, weil sowieso keiner käme. Wenn "Dienst"sport so wichtig wäre, dürfte es wahrscheinlich keine Freiwilligen Feuerwehren geben, da Einheiten mit Sport in der Minderzahl sind.

Thema "Fitness und Ausbildung bei BF und FF" in einen Topf werfen heißt, Äpfel und Birnen zu addieren. Nach dieser Logik darf es keine FF geben und die BF muß verpflichtend in jedem Ort aufgestellt werden, denn die BF hat viel bessere Autos, umfangreichere Ausrüstung, bessere Ausbildung, ist jederzeit ohne Anfahrt zum Gerätehaus komplett ausrückebereit.... usw (da würde sich die FF doch sogar strafbar machen, wenn sie nach Ewigkeiten erstmal ihre Siebensachen zusammengeklaubt hat und mit zu wenigen Leuten im klapprigen TSF angeeiert kommt... von wegen Hilfeleistungspflicht und festgelegte Ausrückezeiten und so...). Gäbe es keine Unterschiede in der Ausbildung, müßten wir auch nicht zwischen BF und FF trennen. Profis sind eben Profis, weil sie sich mit nichts anderem beschäftigen - unsereiner hört zunächst einmal, was der Chef sagt (sonst hat er selbigen nicht mehr lange). Womit wir wieder bei der nicht verfügbaren Zeit wären. Die FF ist nun mal die zweitbeste Lösung, aber immer noch besser als gar keine.

Das ewig bemühte Thema "Saufen" trifft nicht zu, da es in unserem Gerätehaus keine frei verfügbaren Getränke gibt. Nur an Übungsabenden wird Flüssiges zur Verfügung gestellt, und da die Einsatzbereitschaft sichergestellt bleiben muß, wird auf den "Pegelstand" der Leute geachtet. Mit Exzessen ist da nix. (Warum wird das eigentlich immer wieder gebetsmühlenartig angesprochen - ständige, eigene Erfahrungen? Oder andere Gründe?)

Mein Tenor ist ganz einfach: die Kirche im Dorf lassen. FF ist sachlich/fachlich/einsatztaktisch (und was auch immer) gesehen halt eine "Krücke", die aus Sachzwängen heraus hingenommen werden muß. Die Anforderungen werden höher und deswegen die Lehrgänge zahl- und umfangreicher; wir sind froh, daß dieses Grundlegende neben Arbeit und Familie geleistet werden kann. Wer dann immer noch Lust und Zeit für Sport hat, bitteschön. Aber anderen aufdrängen - Nein.