Berlin (dpa) - Die Entscheidung über den Aufbau eines digitalen Polizeifunknetzes in Deutschland reift heran. Die Bahn-Tochter DB Telematik gab am Donnerstag ihr abschließendes Angebot für Aufbau und Betrieb des Systems ab, hieß es am Freitag im Umfeld des Bahn- Konzerns. Die Offerte habe ein Volumen von 5,1 Milliarden Euro für einen Zeitraum von 15 Jahren.
Die Innenminister von Bund und Ländern müssen sich nun darauf verständigen, ob und wie sie das Projekt verwirklichen wollen. Die neue Technik soll den veralteten analogen Polizeifunk bundesweit ablösen, der störanfällig und nicht abhörsicher ist. Wenn die Bahn jetzt den Zuschlag erhält, könnte das Funknetz Ende 2010 komplett stehen. Das Angebot der DB Telematik ist bis Ende März gültig.
Den Auftrag für die Systemtechnik hat das Bundesinnenministerium bereits im Sommer an die EADS Secure Networks vergeben. Die Kosten dafür von etwas mehr als 800 Millionen Euro seien in den genannten 5,1 Milliarden Euro enthalten, hieß es bei der Bahn.
540 Millionen Euro der Gesamtsumme sind nach Darstellung des Unternehmens auf Sonderwünsche von Bund und Ländern zurückzuführen, die für die Funktionsfähigkeit des Systems nicht notwendig wären. Die Auftraggeber wollten flächendeckend ein besonders starkes und zuverlässiges Netz. Dies verursache Zusatzkosten etwa durch die Installation von mehr Funkmasten und mehr Personal in den Steuerungszentralen.