Hallo,

...aber insbesondere in größeren Schadenslagen kann die Tetra-Technik ein echtes Führungsmittel sein.
Nun ja - kann. Hast du schon mal eine größere Schadenslage mit mehreren hundert Helfern auf Tetra abgewickelt? Und dann vielleicht noch in ländlichen Gebieten in denen die Kapazität der Zellen NICHT mit der Innenstadt vergleichbar ist?
Was passiert wenn die Zelle ausfällt? => Schweigen im Walde und das für bis zu 1h.

Klar auch jetzt kann ein Relais im Einsatz das Zeitliche Segnen, jedoch bin ich da in der Lage mit einem Knopfdruck im ELW Abhilfe zu schaffen.

Wenn ich ohne große Probleme (und davon konnte ich mich selbst überzeugen) Einsatzabschnitte auch auf dem Kommunikationsweg getrennt werden können ist das für Führungskräfte und Helfer eine echte Erleichterung.
Oder sorgt für noch mehr Verwirrung. Wie Joachim schon schrieb, wer soll das denn bitte administrieren?

Dann muss sich kein AGT mehr anhören wie Pumpe 3 sich mit Pumpe 5 darüber unterhält ob es nun Würschtl oder Suppe gibt.
Muss das heute sein? Kanal 25 U/W 55 U/W 55 O/W sollte im Einsatzstellenfunk erstmal ausreichen. 50 & 56 sind genehmigungsfähig. Sofern es an der Disziplin scheitert hilft uns auch ein anderes Modulationsverfahren nichts.

Dann fährt kein RTW mehr ungehört ins KH weil er auf dem normalen RD-Kanal geblieben ist.
Tetra schließt keine Fehlbedienungen aus. Ist hier bei uns übrigends kein Problem, da ich eigentlich immmer auf einem Kanal bleibe...

Dann gibt es keine am Einsatz beteiligten Organisationen mehr, sondern nur noch am Einsatz Beteiligte.
Den Satz verstehe ich nicht.

Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte nicht alles zerreden oder dich angreifen, jedoch sind die Argumente die du hier anführst keine die nur auf Tetra zutreffen. Leider sind es aber so ziemlich genau die die man immer hört. Technik allein kann keinen Einsatz vernünftig führen. Sprechfunk ist ein Führungsmittel - aber welche Technik dahintersteht ist eigentlich zweitrangig solange er funktioniert.

Mir wird es immer schlecht wenn man von den tollen (teilweise fiktiven) Möglichkeiten der neuen Technik spricht - die vorhandene jedoch nicht ausnutzt. Ohne mir jetzt sicher zu sein, ich glaube wir haben mit Abstand die meisten Kanäle für unsere BOS - die Österreicher waren da z.B. etwas sparsamer. Und wir hatten ein System welches von Süd bis Nord gleich war...

Und bitte nicht vergessen, dass hier Beträge investiert werden (und jährlich nachgeschoben - finanziert durch Steuergelder und Krankenkassenbeiträge) die man nicht im Entferntesten für die Aufrechterhaltung des analogen BOS Funks oder den KatS übrig hatte und hat.

So und damit ich vielleicht noch was zum Thema Alarmierung POCSAG VS TETRA beitragen kann:
In meinen Augen währe für BY und HE die einzige logische Folge die, dass die Sirenen per Tetra alarmiert werden (so kann z.B. auch ein Handdruckmelder an die LST weitergegeben werden und gleichzeitig die Melder mit ausgelöst werden) und alles was nicht ortsfest ist per neuem POCSAG Netz.
Das wäre eine Kombination die zu 100% funktioniert und man hätte eine Redundanz geschaffen.
Kein POCSAG Netz ist so teuer wie die flächendeckende Inhouseversorgung mit Tetra.
(Bayern ist das Land mit der größten Fläche und mit vielen ländlichen Gebieten!)

In diesem Sinne

Michi