Motorola Mc Micro programierfrage

[DG7GJ]

Hallo!

Ich programmiere zwar generell noch MC-Micro, wenn Kundenanfragen kommen, aber nur sehr selten.
Die letzte war so etwa vor 2~2,5Jahren.
Und aufgrund dessen das die RSS derart kryptisch und umständlich ist, ist es jedes mal wieder ein neuer Kampf um Try&Error.

So aus dem Stehgreif deine Fragen zu beantworten ist kaum möglich.
Bisher habe ich es aber IMMER hinbekommen.
Das wird dir sicherlich auch gelingen, zumal du ja scheinbar die Hürde erfolgreich genommen hast die RSS zum laufen zu bekommen (nacktes DOS, Uraltrechner, spezielle Codepage, usw.) was heute auch nicht mehr jedermanns Sache ist..:-)

Was eine Anleitung angeht: Gibt da nix brauchbares!
Es gab da mal ein riesiges Machtwerk auf englisch zur MC-Micro RSS, aber nicht hilfreich - weil genauso kryptisch geschrieben wie die RSS, und ziemlich fehlerhaft.
Hab damit mal versucht ein paar Fragen zu klären, und bin danach wieder gefrustet zu Try&Error übergegangen.

Einfach alle Menuepunkte in der krypischen Kürzelbaumliste der reihe nach durchblättern.
Deine 60 Sekunden Sendezeitbegrenzung wirst du da irgendwie unter der bezeichnung "TOT : 60" finden - würde ich spontan "00" versuchen.

Das mit der Selektivrufsperre ist ebenso.
Würde da auf Variablen achten wie "SQL:", "RSP:", oder ähnlich.

Im übrigen...überlege dir genau was du mit der Kiste machen willst.

Die MC-Micro und baugleiche (M110 usw.) sind nicht nur in der Programmierung ein Krampf, sondern haben auch bei reinen Anwendern häufig einen sehr schlechten Ruf.
Das hängt einerseits an Problemen mit der Gehäusemikrofonie:
Keine andere Geräteserie damals, ja nicht mal die KFxx3 in ihren dünnen Blechgehäusen, hatten so heftige Gehäusemikrofonieprobleme wie die MC-Micro.
Bedeutet: Lärm und Vibrationen (z.B. im Auto) haben sich auf den Gehäuserahmen und darüber mit auf die dicht anliegende VCO-Abschirmung übertragen.
Dadurch wurden durch derartige Geräusche der VCO direkt moduliert, teilweise eben so laut wie über das Mikrofon.

Aber auch aufgrund häufiger Firmwareabstürze.
Bei einem Kunden hier in Dortmund durfte ich innerhalb eines Jahres vier mal auf ein Hochhaus steigen, nur um seine fernbediente MC-Micro kurz vom Netzteil zu nehmen und neu ein zu schalten. Die VX-2100 die ich ihm dann damals dahin gepflanzt habe, läuft nun schon seit knapp 4 Jahren 24/7 ohne jegliche Auffälligkeiten.

Ergo:
Als OV-Telefon im Afu mag soeine MC-Micro noch brauchbar sein.
Für ernstere Sachen, wo Zuverlässigkeit gefragt ist, würde ich abraten von solchen Kisten.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

[sebbel2]

Hallo,

wenn´s Dir am Wochenende reicht, kann ich Dir die nötigen Punkte in der RSS schreiben, an denen Du drehen musst.
Wenn mein weiß wo, ist es wie bei vielem doch ganz leicht ;)

Grundsätzlich geb ich Jürgen aber recht. Die Software ist schon ein Krampf. Bin halt bisschen Fan von den Geräten, auch in Kombination mit den MC Centros :)
Hab hier noch zwei MC Micros mit Centro-Bedienstationen laufen. Konnte man für die damalige Zeit schon sehr schöne Sachen mit machen. Musste man sich aber verglichen mit anderem wirklich erst hinein arbeiten und oft auch mit try+error daran versuchen.

[DO3LK]

Hallo.

Ja reicht zum wochenende.
Ich finde dir Micro haben eine super Modulation und sind richtig schön empfindlich.

73 DO3LK

[DG7GJ]

Hallo!

Ich finde dir Micro haben eine super Modulation und sind richtig schön empfindlich.

Die Modulation ist Abgleichabhängig. Ebenso hat das Mikrofon auch einen Vorverstärker, weil die MC-Micro da schon brutale NF-Pegel braucht.
Mit dem was z.B. ein BOS-Hörer ausspuckt (nominell so 3-5mV) kann man eine MC-Micro nicht modulieren, die brauch glaube ich irgendas um die 500mV rum.

Und die Empfindlichkeit: Ist direkt vergleichbar mit KF163 oder auch Teletron T8000'er Serie. Alles technisch gleicher Stand.
Also alles grob um oder knapp unter die 0,3µV @ 12dB SINAD.
Heute dagegen erreichen moderne Geräte locker 0,10µV @ 12dB SINAD.

Das einzige was die ganzen alten Geräte für einen Vorteil hatten:
Aufgrund der großen und hochgütigen Bandpässe, welche die Schaltbandbreite massiv einschränkten, waren solche Geräte damals besser in Hinblick Weitabselektion. Also dem Blocking durch andere Frequenznutzungen wenige MHz neben dem eigenen Kanal.
Moderne Geräte die heute im oberen Bandbereich des 2m Bandes (oberhalb von ca. 165MHz) betrieben werden, haben verstärkt Probleme in der Nähe von DAB+ Senderstandorten. Alte Geräte (wie oben genannte) sind diesbezüglich deutlich robuster, wenn entsprechend abgeglichen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser