Hallo!

Zitat Zitat von Zentrale Leitstelle Beitrag anzeigen
soweit mir bekannt war es doch Bestandteil der Ausschreibung das die Rückmeldfunktion im Tetra-Pager gegeben sein muss. Unabhängig davon sehe ich hier auch nicht die Notwendigkeit von dieser Funktion abzusehen, da ja Alarm- und Rückkanal im gleichen Netz sind.

Wenn ich das Netz schon habe kann ich es auch nutzen, oder?
Da muss ich mal was zu ablassen...zur Theorie "aktive Rückmeldung".

So lange man keine richtigen Funkgeräte mit fetter Stromquelle (Handfunke oder HRT) zur Alarmierung nimmt, z.B. mit Alarm über SDS, hat man ein sehr unfaires Spiel:

Während die alarmierende Stelle über einen Sender oder gar einem ganzen Netzwerk an Sendern die alle mit ein- bis zweistelligen Watt Strahlungsleistung senden, hat man Probleme mit einem Rückkanal.
Denn wie soll ein kleines Kästchen wo nur ne kleine LiIon-Zelle oder gar nur ne AA-Zelle drinn ist, keine Kühlmasse für eine Sendeendstufe, ja nichtmal eine anständige Antenne hat, überhaupt die Übertragungsstrecke auf einem Rückkanal schaffen?

Wir reden hier von maximal möglichen Impulsleistungen mit viel schaltungstechnischen Aufwand von sehr kurzen Datenpaketen unterhalb von etwa 1W.
Mit weniger Schaltungsaufwand eher nur 100-300mW Ausgangsleistung.

Dieses in eine übliche Rahmenantenne gejagt ergeben in ERP gerade mal zweistellige mW.

Sowas ist möglich (wird in einigen Ländern auch gemacht) wenn die Infrastruktur eine entsprechende Standortdichte hat.
Von allen "Netzarten" die im deutschen BOS-Funk gebräuchlich ist, wäre die DME-Architektur da am nächsten drann.
Kein anderes Funknetz im Bereich der BOS arbeitet mit einer derartigen Standortdichte.
Teilweise 20 und mehr Standorte für eine größere Stadt.

Weder bei der analogen Alarmierung (via Alarmumsetzer oder gar Gleichwellennetze) noch mit dem BDBOS-Netz kommt man auch nur annähernd an diese Standortdichte herran.

Sprich: Für Rückkanal mit wenigen dutzend mW ERP braucht es ein Netzwerk wo keine 10Km und mehr überbrückt werden müssen, sondern eher deutlichst einstellige Km!
Stichwort MESH-Architektur.
Und das ganze bräuchte eine möglichst robuste und schmalbandige Modulation. Manchester oder FFSK um die 600Bd, evtl. auch PSK.

Genau daher basieren alle heute in deutschland "üblichen" FME/DME's mit aktiver Rückmeldung auf GSM als Rückkanal. Dort ist die Standortdichte in vielen Gebieten ausreichend für Geräte die "max 100mW ERP Bursts" ausschwitzen können.
Zumal es für miniaturisierte aber dennoch verlustarme Onboard-Antennen im GSM-Bereich reichlich Auswahl gibt.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser