Hallo!
Nunja, man muss sich in solchen Überlegungen sehr frühzeitig darüber Gedanken machen welcher zeitliche, materielle und wirtschaftliche Umstände das alles mit sich bringt.
Und wenn es im professionellen Wirkbetrieb genutzt werden soll, scheidet Fädeltechnik auf Lochrasterplatine eh kategorisch aus.
Und wenn man sich eine Platine entwirft und diese fertigen lässt, zumindest hier in Deutschland, sind da schnell 150€ und mehr versenkt ohne ein einziges Bauteil.
Noch ärgerlicher ist es wenn man wie bei dir später dann merkt das LS-Verstärker eben nicht so prall sind, und die Platine nicht für Standard-OP's reichen.
Aber, mal so ganz generell zum Thema Verstärker:
Man kann im Kleinsignalbereich generell zwei grundsätzliche Verstärkerarten einsetzen.
Eine Transistorstufe, z.B. mit BC550 benötigt in der Kollektorschaltung wenn es sauber arbeiten soll (kontrollierter Arbeitspunkt) eben vier Widerstände:
Zwei als Basis-Spannungsteiler, dann einer als Kollektor- und einer als Emitter-Widerstand.
Macht 5 Bauteile.
Nachteile: Sowohl auf dem Eingang (Basis) als auch am Kollektor hat man erheblichen DC-Offset. Kann man den nicht gebrauchen, kommen noch zwei Kondensatoren dazu, macht 7 Bauteile.
Und, ebenso ungewollt: Eine Transistorstufe in Kollektor-Standardschaltung kehrt die Polatität des Signals um. Genau das will man in der Funktechnik nicht:
Ein positiver Schalldruck der die Mikrofonmembran in die Kapsel drückt, soll den Sender positiv, z.B. um 2,8kHz aufwärts modulieren, ein negetiver Schalldruck der die Membran raus zieht entsprechend abwärts, z.B. 2,8kHz abwärts modulieren.
Setzt man Transistorstufen ein benötigt man endsprechend zwei stück hintereinander, was die Bauteilzahl auf 14 verdoppelt.
Mit Operationsverstärker braucht die Grundform nur zwei Widerstände welche den Verstärkungsfaktor festlegen. Koppelkondensatoren braucht man i.d.R. nur wenn störende DC-Offsets auf den Signalen irgendwo anders her kommen.
Beispielsweise die Tonaderspeisung von Elektretkapseln.
Ausgangsseitig haben OP's nur eine geringe DC-Offset, meißt im zweistelligen mV Bereich, der kaum stört wenn man dort dreistellige mV Nutzsignal hat.
Ergo: In solch einem Standard-OP im DIP-8 hat man zwei gleichwertige Verstärker drinn. Setzt man vier Widerstände drum hat man quasi auf kleinsten Raum eine doppelte Verstärkerschaltung, deren Beschaltung nahezu unkaputtbar ist.
Lediglich den OP selber kann man sockeln, wenn man die Verstärkung nicht zu hoch setzt.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser