Hallo!

Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
Hättest ruhig einprügeln sagen können, denn genau das trifft es.
Wenn 4 oder gar 8 Polizisten einen normal gebauten Mann der schon Handschellen am Rücken hat nicht Herr der Lage werden, dann sind sie fehl am Platz.
Vorsicht, du verallgemeinerst derart Krass, das du den gesammten Polizeidienst damit in Frage stellst.
Die Polizei ist ein Organ welches befungt ist im Auftrage der öffentlichen Sicherheit _auch_ Gewalt an zu wenden. Ohne diese Befugniss hätten wir keine Zeit und könnten private Sicherheitsdienste einsetzen.

Du zeigst damit nur das du bisher deine Augen verschießen konntest gegenüber der riesigen Bandbreite von "am Rad drehenden" Personen.

Sicherlich kann man die Augen davor verschließen.
Kenne da beispielsweise eine rüstige Rentnerin die häufig und ausgiebig über ihr Berufsleben erzählt, als Schwester in der Aufnahme einer forensischen Klinik.
Ganz nach dem Motto "Ausrastenden Leuten mit angemessener Phychologie begegnen, und jeder beruhigt sich".
Schön und gut...aber an einem Einsatzort wo jemand austickt, beruhigt sich die Situation nicht so einfach innerhalb von Sekunden. Erst Recht nicht wenn sich als Ordnungsbehörde noch Polizeikräfte einmischen.

Oberstes gebot für die Polizei ist nämlich möglichst effizient und schnell die Oberhand gewinnen und die Situation Zwangsberuhigen.
Die harmloseren Tilt-Leute brauchen blos kräftig angefaucht werden, etwas härtere brauchen eventuell Pfefferspray.
Die Bandbreite ist aber nach oben offen...es gibt nachweislich nicht wenige Leute die selbst mit ner 8 auf dem rücken auf dem bauch liegend mit 3 Polizisten draufknieend immernoch derartig wehrhaft sind das Beamte verletzt werden.

Hinzu kommt bei diversen Nationalitäten auch das sie noch durch Parolen und anfeindungen anderer Streitgruppen die Gesamtsituation regelmässig anheizen.

Ebenso kommen noch allerlei Drogen hinzu die für weitere Probleme sorgen.
Reduziertes Schmerzempfinden, fataler Realitätsverlust, erhaben über der Situation zu sein, egal wie man fixiert ist.

So richtig einen harten Typen habe ich damals im Sarg davongehen gesehen, sowie drei RTW's die sich alle um die ersten Beamten vor Ort gekümmert haben.

Aus ner simplen nächtlichen Ruhestörung trafen die Beamten in der Wohnung auf diesen Tilt-Typen.
Was noch vor Ort häppchenweise rekonstruiert werden konnte:
Person schreit die Beamten an, wirft Gegenstände.
Die vorderen Polizisten ziehen Schlagstock und riefen mehrfach (war weiträumig von allen Nachbarn zu hören) "Auf den Boden! Hinlegen! Auf den Boden!!"

Person macht eine Drehung und zieht eine größere Axt hervor.
Trifft dabei einen Beamten am Handgelenk - schwer verletzt.

Zweiter beamter zieht Schußwaffe und schießt sofort in den rechten Oberschenkel.
Person merkt das gar nicht und stürzt rasant weiter Richtung Wohnungstür.
Zweiter Beamter setzt zweiten Schuß in Richtung linken Oberschenkel, geht durch die Hüfte.
Der kerl schwing die Axt aber immer noch auf eigenen Beinen stehend.
Eine dritte Polizistin, soweit damals gemunkelt wurde eine Azubi im 2. Jahr welche die Haustür sicherte, stürmte aufgrund der Schüsse im Treppenhaus hoch.
Sie sah nur dieses blutende Tilt-Wesen mit Axt über den hyperventilierenden zweiten Beamten, und entleerte schlagartig ihr gesamtes Magazin.

Erschreckende Bilanz des ganzen:
Alle drei Beamten psychisch im absoluten Ausnahmezustand, ein Blutgetränkter Wohnungskorridor und Treppenhaus, und eine Polizistin die ihren ersten Schußwaffengebrauch mit Todesfolge der Art "Notabschachtung" bereits im 2. Lehrjahr erlebte.
Etwas was viele Beamte selbst nach 40 Berufsjahren nicht erlebten.

Ich weis ja nicht in welchen Bereich du arbeitest...aber httest du berufliche Kontaktpunkte mit solchen Einsätzen, z.B. als Rettungssanitäter in einer Großstadt, kämst du garnicht auf die Idee Polizeigewalt derart verallgemeinert zu verächten.

Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
Solche Polizisten gehören entfernt, die haben im Staatsdienst nichts verloren.
Auch hier Vorsicht:
Es gibt bestimmt Polizisten, die schnellstens aus dem Staatsdienst entlassen werden sollten.
So wird es bestimmt in vielen Fällen korrupierte Beamte geben welche die OK decken.
Ebenso mag es noch immer "entartete" Einsatzteams zu geben die vorwiegend unverhältnismäßige Gewalt an Minderheiten und Randgruppen einsetzen.

In diesem Zusammenhang möchte ich ende der 90'er Jahre an den Fall erinnern, wo das Magazin Focus illegale Funkmitschnitte einer Grenzschutztruppe veröffentlichte, weil der Funkverkehr erschreckende Inhalte enthielt.
Da wurde geradezu eine Hezjagd auf Ausländer geführt wo die Beamten selber solch Worte wie "Türkenklatschen" und "Bordsteinbeißen" gleich mehrfach in absolut menschenverachtender Art in den Mund nahmen.

Und genau das ist eines der Probleme die ich bei Tetra sehe:
Damals konnte das "Folk" illegal und die Journalisten "geduldet" mithören.
Bei Tetra ist es nicht mehr für irgendjemanden überwachbar was da in allen (dynamischen) Gesprächsgruppen abgeht.
Wer will denn jeden Funkspruch aller (auch nur kurzzeitig geschalteter) Gesprächsgruppen auf solche Sachen kontrollieren?

Keine Frage: Abhörschutz ist ein wichtiges und elementares Mittel für bestimmte, sehr eingegrenzte Sicherheitsbereiche. Verfassungsschutz, LKA, MEK's und SEK's.
Aber ein hochgradig verschlüsseltes Funknetz für alle, sprich komplette Polizei, komplette FW, RD, HiOrg's...das ist absurd.

Ich sehe da die große Gefahr das sich solche "Ausartungen" in den Behörden, die eigentlich konsequent aufgedeckt und entfernt werden müssten, sich eben noch sicherer fühlen und wohlgesonnen das Tetra-Netz nutzen können.
Nicht nur das es gegenüber des Folkes versteckt wird. Nö, man ignoriert einfach die gesetzlich weit gefassten Kontrollaufgaben des Journalismus.

Aber das ist ein anderes Thema...

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser