Hallo!
Oh ja, das ist eine etwas abweichende Sachlage.
OK, dann vergiss erstmal das ganze SMD-Zeugs.
Lege erstmal vorsichtig 230V an die Eingangsklemme und miss mal was tatsächlich an der Sekundärseite raus kommt.
Die Wechselspannung darf ruhig ein wenig höher sein wenn sonst keine Last drann hängt.
Sollte also die Verbindung zum Gleichrichter durch die abgebrannten Leiterbahnen unterbrochen sein, dann kann die Sekundärspannung gut bis zum 1,8-fachen betragen.
Ist auch sehr abhängig davon ob das Multimeter TrueRMS oder "irgendwas Uss-mässiges" im AC-Bereich misst.
Stimmt die Ausgangsspannung soweit, schalte die 230V erstmal ab und schaue dir messtechnisch den Gleichrichter sowie den fetten Lade-Elko an.
Sollte der Elko einen ungewöhnlich hohen Leckstrom durchlassen oder sich gar wie ein Kurzschluß verhalten, gegen einen neuen austauschen.
Idealer weise ein Marken-Elko mit gleichen Nenndaten mit 105°C-Spezifikation, z.B. von Rubicon.
Sollten einzelne Diodenstrecken des Gleichrichters Durchgang haben, diesen auch ersetzen.
Dann mit Patchdrähten die Sekundärwicklung wieder mit dem Gleichrichter verbinden und Testlauf starten. Die SMD-Kondensatoren sind erstmal egal.
Sollte dann der Fernwirkempfänger funktionieren, empfehle ich einen mehrstündigen (wenn möglich mehrtägigen) Dauertestbetrieb zur Temperaturkontrolle.
Ja, das hört sich erstmal komisch an, muss aber nicht zwingend ein Fehler sein.
Wichtig ist eben das bei seriell verschalteten Primärwicklungen und Lastfrei sowie unter Nennlast (4VA) der Primärstrom unter 50mA liegt.
Sollte da mehr fließen, selbst wenn nix an der Sekundärseite hängt, sollte der Trafo getauscht werden.
Nunja, ich habe da vom Bild her die drei Elkos im Verdacht, das da einer aufgrund der Trafowärme gealtert ist und der erhöte Leckstrom eben deutlich mehr als die zulässigen 4VA aus dem Trafo gesaugt hat.
Soein Elko kann zum satten Kurzschluß mutieren, was dann Gleichrichter, Trafo, Vorsicherung und alles andere dazwischen deutlich überlasten kann.
Ich hätte sekundärseitig zumindest noch eine Sicherung eingefügt, beispielsweise eine PolyFuse wenn thermisch vertretbar.
Ein Versuch kann nicht schaden!
Hatte da mal ein Problem mit Funktronic Major 8 weswegen ich dort eine etwas erboste eMail hin schickte. Zurück kam ein schüchternes "ja, das ist leider so"...anschließend noch ein paar köstliche Zeilen und im Anhang den kompletten Schaltplan.
Dabei hatte ich gar nicht nach dem Schaltplan gefragt...:-)
Wenn es vier Kondensatoren sein sollten die rund um einen Brückengleichrichter (parallel zu jeder Diodenstrecke) saßen, dann sollten diese HF am Gleichrichter eliminieren.
Ob das im vorliegenden Kleinstleistungsteil (schlappe 4VA) wirklich sinn macht würde ich eher in Frage stellen. Eine anständige Siebung mit einmal 100-330nF + einmal 100-470µF und ordentlichen Regler dahinter wäre deutlich angemessener.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser