Hallo!
Der _alte_ Behördenfunk in den USA war (bzw ist immernoch in vielen Gebieten der Staaten) nix anderes als stinknormaler Simplex-Funk, also genau sowas womit Handwerk und Dienstleistungsunternehmen im Betriebsfunk rumrennen: Senden und empfangen abwechselnd auf einer Frequenz.
Dafür braucht man keinen Hörer, bzw. ist ein Hörer für sowas unnötig unhandlich.
Im deutschen BOS-Funk hingegen, man schaue sich die BOS-Bereiche mal genauer an, basiert die Grundstruktur auf Duplex, ja sogar auf Vollduplex.
Es gibt keinen einzigen Sprechfunkkanal welcher der BOS zugewiesen ist, aber kein endsprechenden Gegensprech-Kanal mitbringt.
Simplex (in BOS-Kreisen "Wechselsprechen") gibt es zwar, beispielsweise im Einsatzstellenfunk der Feuerwehren und HiOrgs auf 2m, sowie auf dem Marschkanal im 4m Band. Hingegen ist der Fahrzeugfunk bis heute überall zu 90-95% in Vollduplex aufgebaut.
Und genau dafür braucht man einen Hörer...eben damit man seine Aussendungen während man spricht über das Relais hören kann, ohne das es zu einer Rückkopplung kommt.
Sowas was sich die deutschen BOS geleistet haben, gibt es weltweit nur in ganz wenigen Sonderfällen. Was da schon weltweit üblicher ist, wäre Semi-Duplex (auf BOS: bedingtes Gegensprechen). Also ein einziges Vollduplexgerät als Feststation/Relais worüber beliebig viele Simplex-Geräte funken können.
Merke: Hörer am Funk kostet immer saftig Aufpreis, lohnt sich also nur wenn da in Vollduplex drüber "telefoniert" werden soll.
Für alles andere reicht ein Faustmikrofon nebst KFZ-Lautsprecher.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser