Hallo!
Die Verwirrung kommt in den aller meißten Produktbeschreibungen aus Übersetzungsfehler.
Die wenigsten Händler kennen wirklich die Vertex-Sachen im Detail und bezüglich Haptik.
"Geräuschdämpfung", "Geräuschunterdrückung" usw. meinen alle das selbe:
Alle drei LSM's bieten eine passive Geräuschkompensation.
Also das selbe was bessere Motorola-LSM's bietet:
Eine Duplex-Mikrofonkapsel die vorne am LSM die Besprechungsöffnung, und exakt 180° gegenüber (in der Rückwand) eine zweite Störschallöffnung hat.
Die "Auslöschung" des Umgebungslämes geschieht also bereits an der Mikrofonmembrane.
Das MH-50D7A habe ich selber regelmässig in Verwendung, die anderen nur mal kurz für ein paar Minuten im Rahmen einer Schulung.
Den Dämpfungsschalter braucht man nicht, bzw. ist mir noch keine Situation begegnet wo ich soein Erlebniss nach Art "Achso, dafür ist der!" hatte.
Dieser Schalter ist nicht umprogrammierbar, er ist von der Verdrahtung im LSM eben darauf festgelegt die Lautstärke des Lautsprechers du dämpfen.
Eine ATEX-Zulassung hat das MH-50D7A übrigens NICHT!
Dennoch ist es das einzige LSM, welches ich für VX-92x generell empfehle, wenn es um Bedienung mit Arbeitshandschuhen und rauhem Baustellen-, Industrie-, oder Feuerwehrbedingungen geht.
"geräuschunterdrückend" heißt generell bei LSM's "passive Geräuschunterdrückung" nach oben beschriebenen Verfahren. Mir ist kein einziges LSM von irgendeiner Marke bekannt, welches eine aktive Geräuschunterdrückung besitzt!
Ob das Teil für Feuerwehreinsätze geeignet ist weis ich nicht - ich würde es für sowas eher nicht empfehlen. Es mag zwar den Schutzgrad IP57 haben (der selbe die das VX-92x), aber von der Haptik und Stabilität ist der Nutzen eher im Nachteil gegenüber dem größeren und schwereren MH-50D7A.
Das übrigens das MH-66A7A eine offizielle ATEX-Freigabe hat wäre mir neu.
Hier habe ich die selbe Meinung wie zum MH-66A7A:
Von der Haptik und Stabilität mag das vielleicht noch für japanische Feuerwehrhandschuhe praktisch sein, aber das muss ja nicht auf deutsche Verhältnisse adaptierbar sein. :-)
Auch hier ist mir noch keine ATEX-Zulassung für unter die Nase gekommen!
Jawoll, klare Anforderungen, klare Empfehlung: MH-50D7A.
Hat zwar "nur" IP54, aber das reicht in der Regel auch.
Zumal man sich bewusst machen sollte das LSM's generell Verbrauchsgüter sind.
Je nach Einsatzbedingungen sollen sie 2-5 Jahre "aushalten".
Damit stundenlang in einem massiven Regen rumlatschen ist mit dem eben so wenig ein Problem wie mal kurz was aus nem C-Rohr ab zu bekommen.
Gibt es aber nicht, von keinem Hersteller.
Für eine aktive Geräuschunterdrückung bräuchte es richtig Elektronik in solch einem LSM, nämlich einen Operationsverstärker nebst Spannungsversorgung und HF-Abblockung, welcher eben die Signale zweier getrennter Mikrofonkapseln subtrahiert.
Technisch wäre sowas machbar, aber es wäre eben auch deutlich aufwändiger, teurer, würde den HFG-Akku zusätzlich belasten, und in der Masse gesehen eben wieder ein Fehlerfaktor welcher ausfallen könnte.
Der Standard bei Ungebungslärmkompensierenden LSM's ist bei allen Herstellern heute eben obiges passives Verfahren.
Das LSM-Mikrofonsignal im Funkgerät mit dem Störgeräuschmikrofon zu verrechnen hätte keinen Sinn, weil der Abstand und die Position zwischen beiden Kapseln zu undefiniert/variabel ist.
Genauer gesagt: Das interne Störgeräuschmikrofon am HFG wird anderen Umgebungslärm oder eben in einer anderen zeitlichen Phasenlage hören, als das LSM-Mikrofon.
Ferrechnet man sowas, kommt irgendwas bei herraus, aber bestimmt nix mehr was die Verständlichkeit verbessert..:-)
Jawoll, das ist dann auch eine echte aktive Geräuschunterdrückung.
Sie funktioniert - wenn sie denn bei der Programmierung aktiviert wurde, ausschließlich mit dem eingebauten Mikrofon am VX-920.
Eben weil diese beiden Kapseln fest ausgerichtet sind.
Nein, Clear Voice hat damit nix zu tun.
"Clear Voice" ist nix anderes als ein Modulationsdämpfer.
Er kann in sehr lauter Umgebung und endsprechend lauter "Beschreiung" eben durch verringerung der Mikrofonverstärkung die Modulation verbessern.
Denn wird ein Funkgerät sehr laut besprochen, geschieht eine Kompression in der Modulationsbegrenzung, welche ab 4kHz Hub drastisch abschneidet.
Das hört sich dann mindestens so wohlklingend an, als ob der Funker gerade nen Socken mampft.
Die schaltbare Funktion "Clear Voice" nimmt einfach Mikrofonverstärkung zurück und kommt somit leichter in lauter Umgebung klar.
Die "Pitch"-Funktion (Tonlagenregler) ist genau das. Eine Art minnimalistischer Eualizer, womit man den Lautsprecherton wahlweise auf das individuelle Gehör des Geräteträgers oder esben auf die Klangfarben unterschiedlicher Headsets/LSM's anpassen kann.
Nice to have, aber brauchte ich nie wirklich.
Hoffe da ein wenig Klarheit in den Neben gebracht zu haben.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser