Hallo!
Was weiß ich? Hab ich Scanner-Schaltpläne gefressen? ;-)
Und bevor ich jetzt stundenlang im Netz nach Schaltplänen zum AE67 bzw UBC-60XLT suche, die man eh nicht lesen kann, empfehle ich dir einen simplen Test.
Nein, nein...nicht Lötkolben anwerfen, sondern hinsetzen und überlegen wie es funktioniert.
Darauf hin dann batterien einlegen, neben einen Empfänger stellen den du testen willst, und dann rechnen:
"Scannerfrequenz = Testfrequenz - 1.ZF"
Obliche 1.ZF's mit denen es funktioniert war bei Scannern damals 10,695MHz (markante 5kHz unter der üblichen Norm von 10,7MHz).
Also nimmst du die gewünschte Testfrequenz die du hast, ziehst davon die angenommenen 10,695MHz. Das Ergebnis tippst du in den Scanner.
Wenn der Scanner geeignet ist, muss im zweiten Empfänger (den du testen willst) schlagartig ein Leerträger zu hören sein.
Ist da kein Leerträger, eignet sich der Scanner eben nicht.
Nochmal zur Grundlage:
Jeder moderne Überlagerungsempfänger basiert darauf, das direkt hinter dem Frontend ein VCO-Signal im Abstand der 1.ZF hinzugemischt wird, um eben das Empfangssignal auf die 1.ZF zu mischen.
Dabei kann der VCO beliebig unter oder über der Empfangsfrequenz liegen, das ist die freie Wahl des Entwickers der das Gerät entworfen hat. Bei einigen Betriebsfunkgeräten in den 80'er-90'er Jahren konnte man es sogar als Funktechniker programmieren.
Bei vielen Betriebsfunkgeräten und den frühzeitlichen Scannern, etablierte sich die erste Zwischenfrequenz bei 10,7MHz bzw speziell in Asien bei 10,695MHz.
Mit der Zeit hat man aber versucht allgemeine Schwächen von Überlagerungsempfängern zu optimieren, beispielsweise Speigelfrequenzabstand, Großsignalverhalten, Selektion, wobei die 1. ZF eine wichtige Variable war:
He höher die 1.ZF, um so höher z.B. auch der Spiegelfrequenzabstand.
Das führte dazu das ZF-Filter bei 21,4MHz und 45MHz sehr schnell den alten 10,7MHz-Standard verdrängten.
Speziell bei Scannern kam noch ein weiterer Effekt hinzu:
Mit möglichst einfachen und preiswerten VCO's wollte man immer größere Frequenzbereiche Abdecken. Beispielsweise für 4m und 2m nur einen einzigen VCO.
Baulich nur umsetzbar, wenn die niedrigste erforderliche Frequenz eben relativ hoch war.
Ein VCO für z.B. 100-250MHz am Stück ist machbar.
Einer der 50-200MHz am Stück geht, nur verflixt aufwendig.
Sprich: Mehrere Spulenanzapfungen per PIN-Dioden umschaltbar, im endeffekt teurer und komplexer wie mehrere einzelne VCO's.
Das führte dann in den "erwachsenen" Breitbandscannern wie XR-100, MVT-7100, AR-3000, AR-5000 und alle weiteren in der Art "100kHz-1,x/2,xGHz lückenlos" dazu, das als erste ZF ein Helixfilter bei ~800MHz eingesetzt wurde.
86,xxxMHz dort eingestellt hatte den VCO dann irgendwo bei 886,xxxMHz produziert, also weit wech vom 4m Band.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser