Hallo!
Ja, die Auslagerung aller DMO-Gruppen in den neuen Frequenzbereich, gänzlich entkoppelt vom TMO-Frequenzbereich, würde die Sachlage schon mal ein klein wenig entschärfen.
Aber auch nur ein Klein wenig:
Das TMO-Geräte von DMO-Geräten entkoppelt wären, würde erreicht werden.
Mehr jedoch nicht:
Mehrere TMO-Geräte untereinander mit 60dB zu entkoppeln, bräuchte sowas wie einen Procom PRO-MIX-PHY-4-N mit vertauschter Bandlage.
Also eben Sendewege im Unterband mit Isolatoren und Empfangswege über passiven RX-Splitter ohne Isolatoren im Oberband.
Könnte Procom als ELW-Abwandlung vom BTS-Modell PRO-MIX-PHY-4-N im Programm aufnehmen.
Alternativ könnte man durch interne Umverkabelung und evtl. Neuabgleich der Isolatoren (weis gerade nicht ob das Standard-Fullband-Teile oder spezielle Schmalbandteile sind) aus jedem PRO-MIX-PHY-4-N selber stricken.
(Wobei man in Anbetracht des sündhaften Preises es als beschämend empfinden sollte, wenn man als Anwender noch selber soein Umbau vornehmen müsste).
Aber gut...betrachten wir DMO bei 406-410MHz:
Will man mehr als eine DMO-Gruppe, hat man wieder das selbe Problem.
Wie will man 2, 3 oder gar noch mehr Geräte gegeneinander um 60dB isolieren?
Juuut...man könnte nun, wenn man dreist wäre, diese 4 MHz durch drei extrem schmalbandige Duplexweichen in vier einzelne 1MHz-Teile aufsplitten.
Die Tatsache das dann nur drei Duplexweichen mit diesen Werten überhaupt noch Platz- und Gewichtsmässig in einen ELW passen, wäre dann dem Frequenzbereich zu verdanken.
Für 2m bräuchte man bei diesem Vorhaben schon einen eigenen Container.
Was bitte ist ein PHY-TETRA-ELW-N? Link? Datenblatt?
Und eine MPX 70/44-N...ähm...eine schnöde 70cm Duplexweiche, wie soll die hilfreich sein?
Eine generelle, deutschlandweite, und vor allem praxistaugliche Norm muss her, die exakt vorschreibt wieviele TMO, wieviele DMO und was für analoge und sonstige Funksachen in einem deutschen ELW vorhanden sein müssen.
Und ich hoffe inständig das diese dann noch einige Jahre lang eine Parallelausstattung mit Fug9c und Fug11/Fug10 vorschreibt. (Sonst sieht es bald düster aus mit Bestandsanlagen bezüglich Gebäudefunk, Tunnelfunk sowie überörtlicher Kommunikation).
Sollte dabei festgestellt werden das man die 60dB Isolation nach heutigem Stand der Technik nicht erreichen kann, andererseits aber die MRT's bei weniger als 60dB Isolation tatsächlich unverhältnismässige Blockingeffekte zeigen, wäre Zeit die Notbremse zu ziehen.
Und zwar in dem Sinne, das man von der Industrie Geräte fordert die ein Großsignalverhalten haben welches MINDESTENS vergleichbar sein sollte mit aktuellen Analog-Geräten.
Eben auch nur ein Teillösungsansatz.
Es wäre fatal wenn in ein paar Jahren quer durch Deutschland an die 100 unterschiedliche Ausstattungsvarianten an ELW-Tetra-Lösungen existieren, weil jede BOS sich mit sündhaften Fehlinvestitionen erstmal um eine halbwegs erträgliche Lösung herrumbasteln muss.
Das einzig sinnvolle wäre wirklich eine deutschlandweit einheitliche ELW-Richtlinie die exakt vorschreibt was vorhanden sein muss und mit welchen Materialien man das bauen muss.
Ja, sicherlich war das in einigen Bereichen bisher so, wenn die Politik was verzapft hat.
Nur was diese Thematik angeht ist die Sachlage klar:
Als privatwirtschaftlicher Funktechniker kann man sicherlich eine ELW-Installation auf Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten untersuchen, eventuell die Anlage so zurechtstricken das man damit halbwegs vernünftig arbeiten kann, aber bestimmt nicht mit der Garantie auf 60dB Isolation zwischen allen einzelnen MRT's.
Wie bereits vor einiger Zeit mal geschreiben, sehe ich bereits an der Zahl woher die 60dB-Vorgabe geklaut wurde.
Es ist der minimalste Grenzwert den eine Duplexweiche an Entkoppelung zwischen UB und OB-Port erreichen muss.
Diesen Wert für Tetra und DMO (Sprich: Simplex!) in einer Norm zu übernehmen ist schlichtweg sträflich.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser