Hallo!
OK...dann will ich dieses immer mal wieder aufkommende Verständnissproblem, nämlich was es mit dem Widerstand und dem Kondensator auf sich hat, bissel aufgreifen.
Das soll nix anderes sein als ein simpler Tiefpassfilter, der nur Frequenzen bis zu einigen kHz durchlässt, aber vor allem die 2. ZF (meißt bei 450-460kHz je nach Scanner) von der Soundkarte fern halten soll.
Funktioniert aber nur dann, wenn das Kabel zur Soundkarte nicht zu lang ist, und die Line-In der verwendeten Saukarte wirklich ausserordentlich hochohmig (x00kOhm) ist.
Die meißten Soundkarten halten sich aber spassiger Weise an die Line-Spezifikation "u".
Bekannt von der Maßeinheit dBu.
Das "u" wird heute als "unbestimmt" interpretiert, was bei Line-Pegel eine beliebige Impedanz oberhalb von 600 Ohm und unterhalb von 100kOhm bedeutet.
Was das nun mit dem Tiefpass zu tun hat?
Nun...solche RC-Einfachstschaltungen haben nur dann eine relevante Güte (Filterwirkung) wenn Quelle und Ziel möglichst hochohmig sind.
Der Demodulatorausgang des ZF-IC's hat in der Regel mehrere hundert kOhm Quellimpedanz, eine Soundkarte vielleicht gerade mal eine eingangsimpdanz um die 1kOhm.
Und schon sind Widerstand und Kondensator plötzlich überflüssig, weil sie an so einer Last schlicht nicht filtern können.
http://www.elektronik-kompendium.de/...lt/0206172.htm
Aus meiner Sicht ist der Sinn dieser zwei Bauteile sehr fraglich - zumal der Kondensator bereits die Signalform beeinflussen kann - sprich Flanken abschrägen.
Wesentlich sinnreicher wäre es, das Signal nahe am ZF-IC über einen guten DC-gekoppelten, symmetrischen Trennverstärker zu entkoppeln.
Sprich: Operationsverstärker.
Hat aber bestimmt nix mehr den fehlenden zwei Bauteilen zu tun, die eh kaum funktionieren würden..:-)
Viel wichtiger ist das Signal was im Rechner ankommt.
Auch wenn es akkustisch nervt, aber für einen Fehlertest durchaus das mit Abstand beste was man machen kann:
Den Line-In über den Systemmixer auf den Line-Out routen und sich das Diskriminatorsignal über Boxen oder Kopfhörer mal einige Minuten anhören.
Das rauschen wenn gerade kein Signal empfangen wird, sollte generell extrem laut sein und den Line-In übersteuern. Wichtig sind die Phasen wo ein Träger empfangen wird:
Wie laut ist das Rauschen wärend Leerträger?
Wie laut ist die Modulation...die darf nicht mehr clippen!
Irgendwelches brummen oder schnarren, welches da nicht hingehört?
Zu laute oder zu leise Signale sind eine reine Pegelgeschichte - anzupassen im Systemmixer am Line-In Fader. Immer mit dem Grundsatz: Nutzsignale sollten laut sein aber nicht clippen. Das Rauschen ohne empfang muss clippen!
Ist ein Rauschen bei Leerträgern (Sprechpausen, Sender -vor und -Nachlauf) zu hören, ist der Empfang zu schwach -> Antennensituation verbessern.
Ist ein brummen oder schnarren zu hören, hauen dir irgendwelche Störungen in das Diskriminatorsignal. Brummschleife, Massefehler zwischen Soundkarte und Scanner, durchgegartes Steckernetzteil oder ähnlich.
Nein, macht keinen Sinn - kann nix verbessern, höchstens weiter verschlechtern.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser