Hallo Carsten!
Ähm...ja...
Man kann freilich auch solange nacheinander alle Tantals und Alu-Elkos auslöten, bis der Kurzschlußprüfer aufhört zu quäken...
Ne...ich hingegen suche erstmal den bösesten aller Bösewichte, um nicht unnötig Zeit und Material zu inverstieren um dann fest zu stellen das die Deffekte kein Ende mehr nehmen und irgendwann dann ein Totalschaden hingenommen werden muss.
Und den Bösewicht zu finden, geht hervorragend mittels Netzteil+Strombegrenzung und einem anständigen Flunke der mir die Spannungsverteilung auf den Masse- und Versorgungsleiterbahnen anzeigt.
Keine 2 Minuten vor offener Platine, und schon hängt der Lötkolben am Bösewicht.
Es gibt solche und solche. Hab schon Alu-Elkos gesehen (1000µF/40V) die einen satten Kurzschluß hatten und sich mal eben 20A wech gesagt haben ohne das denen irgend etwas an zu sehen war. Keinerlei Wölbung, keine auffällige Erwärmung.
War übrigens einer von rund 40 Stück die alle parallel auf vollflächigen 2-Layer Platinen in einem fetten 19" Schaltnetzteil saßen.
Übrigens zielsicher mit dem Flunke gefunden.
Mit nem DMM unter 200€ braucht man sowas gar nicht erst groß versuchen..:-)
Ja nu, wir haben da offensichtlich unterschiedliche Gerätegenerationen und Häufigkeitsverteilungen:
Die paar Fug7b die ich bisher auf dem Tisch hatte, kann ich an den Fingern 0,6 Händen abzählen. Fug8b dagegen schon ein paar mehr, aber auch nur gefühlte 20-30 bisher.
Und da wo ich das meißte mache, nämlich im Betriebsfunk, sehe ich nur noch sehr selten derart alte Technik.
Ich schätze mal gut 85-90% aller Servicefälle liegen nach Bj. 85 und sind fast komplett in SMD.
Da hat man es bei einigen Geräten auch mit Elkos zu tun, aber die Tantal-Ära war da schon vorbei.
Ich tausche bei Reparaturen durchschnittlich etwa gleich viel Halbleiter wie Elkos...und die 600 reichen vorraussichtlich nen halbes Jahr für mich. :-)
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser