Hallo!
Wie Tim schon schrieb: Ohne sich mit der Materie zu befassen, geht es nicht.
Und ob 4m, 2m oder irgendwas anderes, ist dafür zunächst einem recht unwichtig.
Also mal in "Kurzform":
Es gibt verschiedene Grundvarianten wie man einen Empfänger aufbauen kann.
Generell steht und fällt die erreichbare Qualität in erster Linie mit der "Selektivität".
Also heißt die Devise...filtern, filtern, filtern...
Bei einem Doppelsuperhet-Prinzip, was heute üblicher Standard ist, braucht man dafür folgende Baugruppen:
Frontend
besteht aus:
- Antenneneingang
- Vorselektion mit LC-Kreis
- HF-Verstärker, rauscharm, großsignalfest
- nochmal Vorselektion, gerne mit 2-4 LC-Kreisen
ZF
besteht aus:
- Mischer (addiert und subtrahiert die RX-Frequenz mit einer Injektionsfrequenz)
- Quarzfilter auf 1. Zwischenfrequenz, gerne 10,7 oder 21,4MHz
- Verstärker für die 1.ZF
- Mischer (addiert und subtrahiert die 1.ZF mit einer Quarzfrequenz)
- Keramikfilter für 2.ZF, gerne 455kHz.
- Demodulator - holt aus dem gefilterten 455kHz-Signal den Ton raus
- Squelch-Schaltung, schaltet den Ton ab, wenn Signal zu schwach
- NF-Filter (Tiefpass mit 2,xkHz Grenzfrequenz)
- NF-Verstärker für Kopfhörer oder Lautsprecher
Oszillator
bestehend aus:
- Einem Quarzoszillator (für 1-Kanal Anwendungen)
oder
- Einem LC-Oszillator
Letzterer abstimmbar per Hand oder gesteuert mittels PLL-Regelschleife.
Funktionsweise:
Das Frontend versucht das Signalwirrwar von der Antenne (tausende Signale von Kurzwelle bis Mikrowelle) soweit zu filtern, das möglichst nur die gewünschte Empfangsfrequenz durchgelassen wird - rum herrum möglichst alles stark abschwächen.
Am Eingang der ZF-Baugruppe wird das gefilterte Antennensignal im ersten Mischer mit der Oszillatorfrequenz gemischt. Einer der beiden Mischprodukte muss dabei auf die erste ZF fallen.
Beispiel: Empfangsfrequenz 86,415MHz, 1.ZF auf 21,4MHz, dann muss der Oszillator entweder auf 65,015MHz oder 107,815MHz schwingen.
Die erste ZF wird dann durch ein passendes Quarzfilter geschickt und landet bei einem weiteren Mischer. Dieser mischt die 1. ZF (21,4MHz) mit einem Quarzoszillator von 20,945MHz runter auf 455kHz.
Diese 2.ZF durchläuft dann nochmals ein Keramikfilter und wird anschließend demoduliert.
Soweit die Theorie.
In der Praxis nimmt man einen Chip, in dem schon fast alles wichtige drinn ist.
Zum Beispiel sowas hier:
http://search.digikey.com/scripts/Dk...=568-2087-5-ND
Datenblatt:
http://media.digikey.com/pdf/Data%20...client_id=5062
Davor evtl. noch nen SA602 der quasi ein komplettes Frontend beinhaltet.
Da um die Chips nur ein paar Spulen, Kondenstoren, Widerstände und die Filter und Quarz drann, und je nach Schallwandler ne beliebige NF-Endstufe wie z.B. LM386.
Fertig ist dein Taschenempfänger - taugt von Kurzwelle bis 200~500MHz - je nach dem wie die Platine darunter aussieht bzw. wie "HF-gerecht" das ganze zusammen gestrickt ist.
Wo der Empfänger nun arbeitet, also ob 4m, 2m oder irgendwo anders, wird an zwei Punkten bestimmt:
- Frontend: Alle LC-Kreise müssen auf das gewünschte Band abgestimmt sein
- Oszillator: Dieser muss um die Differenz der ZF über oder unter der Empfangsfrequenz liegen.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser