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Thema: FME/Scanner bauen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Hallo!

    Zitat Zitat von warch1ck3n Beitrag anzeigen
    Naja, es soll schon ein bisschen komplexer angelegt werden, als kaufen abhören fertig.
    Es geht um das selbstbauen :D Auch wenns unrealistisch ist.
    Deine Bauanleitung habe ich überhaupt nicht verstanden :O gibts das auch für unwissende in ausführlich. in 4m??
    Wie Tim schon schrieb: Ohne sich mit der Materie zu befassen, geht es nicht.
    Und ob 4m, 2m oder irgendwas anderes, ist dafür zunächst einem recht unwichtig.

    Also mal in "Kurzform":
    Es gibt verschiedene Grundvarianten wie man einen Empfänger aufbauen kann.
    Generell steht und fällt die erreichbare Qualität in erster Linie mit der "Selektivität".
    Also heißt die Devise...filtern, filtern, filtern...
    Bei einem Doppelsuperhet-Prinzip, was heute üblicher Standard ist, braucht man dafür folgende Baugruppen:

    Frontend
    besteht aus:
    - Antenneneingang
    - Vorselektion mit LC-Kreis
    - HF-Verstärker, rauscharm, großsignalfest
    - nochmal Vorselektion, gerne mit 2-4 LC-Kreisen

    ZF
    besteht aus:
    - Mischer (addiert und subtrahiert die RX-Frequenz mit einer Injektionsfrequenz)
    - Quarzfilter auf 1. Zwischenfrequenz, gerne 10,7 oder 21,4MHz
    - Verstärker für die 1.ZF
    - Mischer (addiert und subtrahiert die 1.ZF mit einer Quarzfrequenz)
    - Keramikfilter für 2.ZF, gerne 455kHz.
    - Demodulator - holt aus dem gefilterten 455kHz-Signal den Ton raus
    - Squelch-Schaltung, schaltet den Ton ab, wenn Signal zu schwach
    - NF-Filter (Tiefpass mit 2,xkHz Grenzfrequenz)
    - NF-Verstärker für Kopfhörer oder Lautsprecher

    Oszillator
    bestehend aus:
    - Einem Quarzoszillator (für 1-Kanal Anwendungen)
    oder
    - Einem LC-Oszillator
    Letzterer abstimmbar per Hand oder gesteuert mittels PLL-Regelschleife.


    Funktionsweise:
    Das Frontend versucht das Signalwirrwar von der Antenne (tausende Signale von Kurzwelle bis Mikrowelle) soweit zu filtern, das möglichst nur die gewünschte Empfangsfrequenz durchgelassen wird - rum herrum möglichst alles stark abschwächen.
    Am Eingang der ZF-Baugruppe wird das gefilterte Antennensignal im ersten Mischer mit der Oszillatorfrequenz gemischt. Einer der beiden Mischprodukte muss dabei auf die erste ZF fallen.

    Beispiel: Empfangsfrequenz 86,415MHz, 1.ZF auf 21,4MHz, dann muss der Oszillator entweder auf 65,015MHz oder 107,815MHz schwingen.

    Die erste ZF wird dann durch ein passendes Quarzfilter geschickt und landet bei einem weiteren Mischer. Dieser mischt die 1. ZF (21,4MHz) mit einem Quarzoszillator von 20,945MHz runter auf 455kHz.
    Diese 2.ZF durchläuft dann nochmals ein Keramikfilter und wird anschließend demoduliert.

    Soweit die Theorie.
    In der Praxis nimmt man einen Chip, in dem schon fast alles wichtige drinn ist.
    Zum Beispiel sowas hier:
    http://search.digikey.com/scripts/Dk...=568-2087-5-ND
    Datenblatt:
    http://media.digikey.com/pdf/Data%20...client_id=5062

    Davor evtl. noch nen SA602 der quasi ein komplettes Frontend beinhaltet.
    Da um die Chips nur ein paar Spulen, Kondenstoren, Widerstände und die Filter und Quarz drann, und je nach Schallwandler ne beliebige NF-Endstufe wie z.B. LM386.

    Fertig ist dein Taschenempfänger - taugt von Kurzwelle bis 200~500MHz - je nach dem wie die Platine darunter aussieht bzw. wie "HF-gerecht" das ganze zusammen gestrickt ist.

    Wo der Empfänger nun arbeitet, also ob 4m, 2m oder irgendwo anders, wird an zwei Punkten bestimmt:

    - Frontend: Alle LC-Kreise müssen auf das gewünschte Band abgestimmt sein
    - Oszillator: Dieser muss um die Differenz der ZF über oder unter der Empfangsfrequenz liegen.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  2. #2
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    Was zu diesem Thema vielleicht auch passen würde:
    Suche mal in deinem Bekanntenkreis, vielleicht hat noch jemand ein Radio aus der kurzen Nachkriegszeit oder so. Manche davon lassen sich auf die BOS Frequenzen einstellen, da das BOS Band ja nur knapp unter dem Radioband liegt.
    Alternativ kann man soetwas vielleicht umbauen anstatt alles selber zu bauen.
    Das finde ich passt ganz gut zu dem Thema "Wie leicht es geht" weil selber einen Empfänger zu designen hat meiner Meinung nach nicht viel mit "leicht" zu tun (ich meine nun nicht die Leute, die das gelernt haben, jeden Tag machen oder ihre ganze Freizeit mit solchen Themen verbringen)

    Gruß
    Martin

  3. #3
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    Welchen IC ist denn der "Beste" für so eine Schaltung?

    Ich habe auch den MC3362 (http://www.datasheetcatalog.org/data...a/MC3362DW.pdf) gefunden, dessen Beispielschaltung etc. eindeutig besser nachzuvollziehen ist, wie von dem SA605.

    Kannst du vielleicht das Frontend nochmal ein bisschen besser Beschreiben?

    Und wie kann man deiner Meinung nach die Platinen am einfachsten "HF-Gerecht" machen?

  4. #4
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Sprechwunsch Beitrag anzeigen
    Welchen IC ist denn der "Beste" für so eine Schaltung?
    Das kann man nie sagen. Halt der, der am besten in dein Konzept passt..:-)

    Zitat Zitat von Sprechwunsch Beitrag anzeigen
    Ich habe auch den MC3362 (http://www.datasheetcatalog.org/data...a/MC3362DW.pdf) gefunden, dessen Beispielschaltung etc. eindeutig besser nachzuvollziehen ist, wie von dem SA605.
    Klar geht der auch!

    Zitat Zitat von Sprechwunsch Beitrag anzeigen
    Kannst du vielleicht das Frontend nochmal ein bisschen besser Beschreiben?
    Nunja...google mal nach "Schwingkreis" und "Bandpass".
    Oder schau mal in diverse Schaltpläne von Funkgeräten oder FME's, vornehmlich von 4m Geräten. Da kannst du dir schonmal passende Bauteilwerte abgucken.

    Im Prinzip halt mehrere Parallelschwingkreise, untereinander gekoppelt nach dem 2. oder 3. Kreis die Verstärkerstufe. Das kann ein BFR96 o.ä. sein.
    Den ersten kreis halt impedanzrichtig passend zur Antenne ankoppeln.
    Bei einer abgestimmten Rahmenantenne (wie bei FME's üblich) also relativ hochohmig ankoppeln.

    Zitat Zitat von Sprechwunsch Beitrag anzeigen
    Und wie kann man deiner Meinung nach die Platinen am einfachsten "HF-Gerecht" machen?
    Nun, den HF-Teil der Platine (Frontend, Mischer und 1.ZF) halt schön klein machen, möglichst kurze Leiterbahnen verwenden. Ausserdem großflächige Masseflächen in diesem Bereich vorsehen!

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  5. #5
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    Mhm ok ich hab das jetz alles mal aufmerksam gelesen und versteh das noch nich so richtig :D
    Einiges hab ich verstanden, anderes eher nicht.
    Also ne gute Idee ist es, schon mal einen Bausatz zu haben damit ich mir nicht alles Widerstände etc irgendwo bestellen oder rauslöten muss.
    ´Kann ich für den richtigen Kanal nicht auch ein Quarz benutzen?
    Und gibt es irgendwo einen Schaltplan für ein Empfangsgerät?

  6. #6
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    Hallo!

    Zitat Zitat von warch1ck3n Beitrag anzeigen
    Also ne gute Idee ist es, schon mal einen Bausatz zu haben damit ich mir nicht alles Widerstände etc irgendwo bestellen oder rauslöten muss.
    Bautele lötet man heute nirgends mehr aus für sowas, ist bis auf wenige Ausnahmen Centware.

    Zitat Zitat von warch1ck3n Beitrag anzeigen
    ´Kann ich für den richtigen Kanal nicht auch ein Quarz benutzen?
    Und gibt es irgendwo einen Schaltplan für ein Empfangsgerät?
    Freilich. Wenn es dir nur um einen einzigen Kanal geht.
    Der Quarz dafür ist mit Abstand das teuerste.

    Wenn du mir deine eMailadresse zukommen lässt, kann ich dir mal ein oder zwei Schaltpläne zusammen suchen und zuschicken.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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