Hallo!
Nun, ich weis nicht wie "empfindlich" FMS32 auf Amplitudenschwankungen reagiert.
Um Fehlauswertungen zu vermeiden, muss die auswertende Technik mehrere Verfahren anwenden, um Tonfolgen von Rauschen oder menschlicher Sprache zu unterscheiden.
Die exakte Tonlänge (also wie lang muss der Ton mindestens, und wie lang darf er maximal sein, um als gültiger Ton zu gelten) ist die erste und wichtigste Vorrichtung die alle Selektivrufdecoder (egal ob Soundkartensoftware oder µC-Schaltungen in Funkgeräten und FME's) haben.
Ein weiterer wichtiger Knackpunkt, ist die Zahl der Möglichkeiten:
Ein 5-stelliger Selektivruf kann eine von 100000 möglichen Codierungen haben.
Die Cance das exakt diese Codierung (z.B. 12345) zufällig im Rauschen oder in einer Sprachdurchsage erkannt wird, ist sehr gering.
Grenzt man die Möglichkeiten nicht ein, steigt die Menge der Fehlauswertungen mit jeder einzelnen Stelle exorbital an.
Selbst eine Motorola GM380 die offen für alle 5 Stellen programmiert ist, wird gleich dutzendfach am Tag wach, weil sie meint da war ein Ruf im Rauschen.
Selbst wenn während einer Durchsage im Hintergrund leise ein Telefon klingelt, wird mal eben ein Ruf wie 98989 o.ä. angezeigt.
Einen Trick die Auslösesicherheit zu verbessern, ist es zusätzlich zu den Frequenz- und Zeitfenstern noch die Amplitude im Auswerter zu verknüpfen.
Daher ist es im Betriebsfunk seit Jahren z.B. üblich, das zwar der Sprechfunk in Phasenmodulation (Pre- und Deemphase) geführt wird, der Selektivruf aber in FM (also ohne Pre- und Deemphase) übertragen wird.
So kann ein Auswerter die Lautstärke jeden einzelnen Tones der erkannten Tonfolge vergleichen und entscheiden "Echter Ruf" oder "Fehlauswertung".
Verwendet ein Decoder diese Pegelauswertung zusätzlich, wertet er viele echte Tonfolgen als Fehlauswertung - wenn der mit einem Signal gefüttert wird welches eine Deemphase durchlaufen hat.
Grund: Die tieferen Töne (z.B. B/C/D/F/1...4) sind dann wesentlich lauter als höhere Töne (z.B. 0/8/9/A/E).
Ob dieser Effekt auf FMS32 zutrifft, weis nur der Programmierer selbst.
Andererseits...ich könnte mal gucken wenn ich Zeit habe, wie FMS32 auf Pegeldifferenzen reagiert.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser