In Deutschland verwendetes Koordinatensystem

[2U1C1D3]

Hallo zusammen!

Für mich hat sich beim Ausarbeiten eines Unterrichts folgende Frage aufgetan:
Topografische Karten der Bundeswehr und teilweise des Katastrophenschutzes werden mit einem Koordinatensystem und dem dazugehörigen Gitter nach UTM-Koordinaten ausgestattet.
Nahezu alle anderen Karten aus dem zivilien Bereich besitzen Koordinaten nach Gauß-Krüger.
Was ist denn jetzt das Maß der Dinge in Deutschland?
Selbst die für den KatS geltende DV100 lässt sich nur dahingehend aus, dass UTM verwendet werden sollen, Gauß-Krüger verwendet werden können.

Wie jetzt?

[Shinzon]

Das kommt darauf an.

Du sagst es selbst richtig: Bw-Karten haben UTM, zivile (Touristenkarten) wenn überhaupt
arbeiten mit den bekannten Grad-Angaben..

Das Umrechnen ist an sich trivial, solange man nen Computer dazu hat ..

Was ist nun konkret deine Frage ? "Wie jetzt?" kommt halt immer auf den Bereich an,
den du abdecken willst.

Ich würde mich soweit rauslehnen und sagen, alles, wo man BUND draufdrucken könnte,
wird zwingend mit UTM arbeiten.. da werden sich sicher DRK und co anschliessen, wäre
doch blöd, wenn man vom Soldaten ne Karte bekommt, und die nicht mit dem eigenen
Kartensystem vereinbar ist.. oder der THW'ler will dem JUH ne Wegbeschreibung (per
Koordinate) geben.. selbst der Herr Verteidigungsminister (bzw. seine Kartenkundigen)
werden wohl UTM in Meldungen kritzeln, damit es ja jeder versteht..

Wäre es anders, müsste man sich die Frage stellen:
-- Was wäre, wenn nicht jede Feuerwehr dieselben Anschlusstücke hätte ?

Gruss,
Tim

[2U1C1D3]

Hi Tim!

Und das was Du geschrieben hast ist auch schon die Antwort auf meine Frage.
Somit sind für FW und RD, soweit überhaupt benötigt, dann auch die Ortskarten mit UTM-Koordinaten zu beschaffen und nicht, wenn überhaupt ein Koordinatensystem vorhanden, mit Gauß-Krüger.

Klar stellt sich die Frage ob und für was man nen "Stadtplan" mit Koordinatensystem benötigt, aber wie eingangs erwähnt, es geht um ne Ausbildung.
Leider kosten Orts- und Umgebungskarten mit nem UTM-Gitter fast das dreifache von den normalen "Stadtplänen".

Danke!

[bull60]

Hallo, ich mische mich da mal ein.
Bei uns sind auf jedem Fahrzeug die Kreiskarten mit UTM vorhanden. Das ist bei uns noch der Standard. Außerdem nutzen wir für Funkübungen gerne auch das TOP25 mit der Einstellung UTMREF. Allerdings gibt es dort immer noch die Probleme, dass einige mit ED50 und andere mit WGS 84 Karten unterwegs sind. In unsere alten Leitstelle war die Kreiskarte sehr groß (3mx4m) an der Wand und ebenfalls mit UTM Gitter, hier hätten die Disponenten dann ebenfalls den EO raus suchen können, wenn sie denn mal gewollt hätten.

Mfg
Tim

[AkkonHaLand]

Naja.... die Leitstelle Hannover hat für alle Fahrzeuge (Fw, RD, KTW und was sonst über die Leitstelle läuft) verbindlich EINEN "normalen" Stadtplan von Falk (alle die selbe Auflage!) vorgeschrieben. Bei den DME-Meldungen wird das Planquadrat mit übermittelt. Bei Nachfragen ("Wo ist die Adresse?") wird ebenfalls das Palnquadrat genannt.
Mit UTM können hier höchstens die Feuerwehr- und SEG-Leute was anfangen die eine Funk- oder Führungsausbildung haben.

Eine sehr umfangreiche Ausbildung zum Thema Karte und Kompass findest du z.B. hier --> Unterlagen

[Mirko82]

Hallo zusammen,

beim THW wird UTM verwendet. Unsere Forstrettungspunkt im Landkreis sind auch als UTM-Koordinaten hinterlegt. Die RTW´s usw. haben auch immer einen UTM-Kartensatz drauf. Den ADAC-Strassenatlas für unsere Region haben wir auch auf den Autos. Ist gerade bei Anfahrten besser geeignet. An sonsten arbeiten wir im Bereich der Autobahn mit der Karten des Bedarfsträgers wegen der Kilometrierung.

Gruß Mirko

[Laurin88]

Leider kosten Orts- und Umgebungskarten mit nem UTM-Gitter fast das dreifache von den normalen "Stadtplänen".

Vielleicht einfach mal mit der Bundeswehr Kontakt aufnehmen.
Da die BW ihre Kartensätze regelmäßig aktualisiert, sind die abgelaufenen Karten ( 2 bis 3 Jahre alt) in der Regel Müll und können kostenlos abgegriffen werden. :-)

[AkkonHaLand]

Was mir beim lesen gerade auffällt....
Für welche Organisation soll die Ausbildung denn sein? Die FW und der KatS/SEG bekommen doch relativ regelmäßig die aktuellen UTM-Karten für ihr Gebiet vom Träger gestellt (also FW von der Kommune, KatS/SEG vom Kreis). Daher müssten doch eigentlich (wenn die Ausbildung für eine dieser Orgs ist) Karten vorhanden sein, die man ohne weiteres je nach Verwendung im Untericht auf Overheadfolie, pdf,ppt, Tafelkarte, ... präsentieren kann....

[nederrijner]

Der Ursprungsposter fragte nach Stadtplänen (so habe ich es jedenfalls verstanden), die bei den BOS verwendeten Karten sind aber meistens Topographische Karten in 1:50.000 oder 1:25.000. Diese sind für die Orientierung im Gelände (Kreuzung von Waldwegen und sowas) gut geeignet, als Stadtplan taugen sie m. E. aber nur bedingt. Klar, im Fall der Fälle sind auch die besser als nichts, aber da in der Regel die Straßennamen nicht eingezeichnet sind und aufgrund des Maßstabes alles recht klein und eng beisammen ist, ist es nicht so einfach, sich damit in der Stadt zu orientieren.

Bei uns ist es so, dass der RTH z. B. von der Leitstelle die Straße und die zugehörige Seite mit Planquadrat im ADAC Städteatlas Niederrhein (oder war es der von Falk?) genannt bekommt, das setzt allerdings voraus, dass alle über die gleiche Ausgabe verfügen.

[hannibal]

Vielleicht einfach mal mit der Bundeswehr Kontakt aufnehmen.
Da die BW ihre Kartensätze regelmäßig aktualisiert, sind die abgelaufenen Karten ( 2 bis 3 Jahre alt) in der Regel Müll und können kostenlos abgegriffen werden. :-)

Lach ....

Aktueller Stand der Karten in 2004 war z.T 1985. Der Mil Geo Dienst wird wohl kaum alle 2 Jahre durchs Land rennen und neu einmessen.

Ausserdem sind alte Karten, sobald eine violette Eintragung darauf vorhanden ist VS NFD und somit als VS Müll zu entsorgen!

Trotzdem lohnt es sich dort mal anzufragen, insbesondere wenn man gute Kontakte hat..

Denn Karten sind immer Ü.

Kenne einen FA der auf diesem Wege 20 Übungkarten bekommen hat..

[Laurin88]

Aktueller Stand der Karten in 2004 war z.T 1985. Der Mil Geo Dienst wird wohl kaum alle 2 Jahre durchs Land rennen und neu einmessen.

Wozu auch, wenn sich in dem Bereich nichts, was einsatztaktisch von Belang wäre, geändert hat.
Dennoch sind diese Karten für unsere Zwecke (NFD) allemal brauchbar.

Ausserdem sind alte Karten, sobald eine violette Eintragung darauf vorhanden ist VS NFD und somit als VS Müll zu entsorgen!

Eigenartig ist dann nur, dass die BW diese Karten ohne besonderen Vermerk veräußert. Vielleicht tut sie es ja deshalb, weil sie davon ausgeht, dass die Karten auch weiterhin zweckentsprechend nur für den Dienstgebrauch genutzt werden und die VS-NFD-Verwendung somit sicher gestellt wird. Letztendlich ist die Verwendung ja innerhalb der Behördenstruktur vorgesehen.

Wenn ich aber lese, zu welchen grenzwertigen Machenschaften in diesem Forum auch noch Anleitungen gegeben werden und wer alles welche Geräte in die Hand bekommt, ist die Anmerkung wohl auch wieder angebracht.

[Flesch]

Leider kosten Orts- und Umgebungskarten mit nem UTM-Gitter fast das dreifache von den normalen "Stadtplänen".

Hm, ich hab die Karte 1:50.000 und 1:25.000 mit UTM Gitter hier bei mir auf dem Schreibtisch liegen. Die waren wesentlich billiger als handelsübliche Wander-/Landkarten...
In Hessen kannst du die Karten Problem beider Landesverwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation käuflich erwerben. Für IIRC knapp 5€ das Stück...

[2U1C1D3]

Autsch!
Ich habe nicht gedacht, dass es für die Frage so rege Beteiligung gibt...

Die FW und der KatS/SEG bekommen doch relativ regelmäßig die aktuellen UTM-Karten für ihr Gebiet vom Träger gestellt

Falsch! Bei uns heißt es leider nicht "in regelmäßigen Abständen aktualisiert zur Verfügung stellen", sondern einfach nur "zur Verfügung stellen". Das Kartenmaterial mit dem ich momentan arbeite ist Gauß-Krüger und von anno-dazumal...
Dein Link vom THW war übrigens spitze, danke!

Wie oben schon erwähnt, BW-Karten in 1:25.000 bekomm ich von der Bundeswehr - aktuell. Aber für die eine oder andere Ortschaft könnte ich sehr wohl eine UTM-Karte als "Stadtplan" brauchen.

Die Software vom LA für Vermessung und Geoinformation nennt sich bei uns "Top10". Mit der Software kann ich in allen möglichen Maßstäben Karten ausdrucken - mit Koordinatengittern von denen ich noch nie was gehört habe oder mit UTM in meiner gewünschten Auflösung. Das ist für die Ausbildung momentan ganz ok, aber wenn letztendlich auch Einsatzfahrzeuge damit versorgt werden sollen, dann kann es nicht sein dass ich 30 "Stadtpläne" im DIN A2 oder DIN A3-Format ausdrucken müsste...

Normale topographische Karten habe ich übrigens auch mit Gauß-Krüger gefunden; ebenfalls von der BW :)

Aber wie schon gesagt, ich weiß etz wenigstens dass UTM das Maß der Dinge ist und kann jetzt auch dementsprechend suchen!

Grüße aus dem schönen Bayern - da laufen die Uhren noch anders... :)