Hallo!

Zitat Zitat von F64098 Beitrag anzeigen
Den Funkmeßplatz/Testsender, der im Textfeld alle 256 Hex-Zeichen akzeptiert, möchte ich sehen!
Das perfide an Pocsag ist ja gerade, das es dafür gar keinen teuren Meßplatz oder so braucht.
Man sampelt eine gültige Alarmierung des DAU's ohne Berücksichtigung des Pocsag-Protokolls und Strukturen. Ganz einfach in RAW-Format als hexadezimalen Datenstring.
Dieser lässt sich z.B. mit HyperTerm o.ä. auch jederzeit wieder Bit für Bit exakt aussenden.
Dazu braucht es eine serielle Schnittstelle (idealer weise TTL-Pegel) und ein Quarzoszillator welcher halt eben bei logisch "0" knapp 4kHz unterhalb, und bei logisch "1" knapp 4kHz oberhalb der Kanalfrequenz schwingt.
Viel mehr als einen Spindeltrimmer für den Nennhub und eine Varicap am Quarzoszillator braucht es nicht.

Guuut...man könnte dann noch mittels aufwendigem Protokoll die Gültigkeit verifizieren, indem dein supersicherer Empfänger den Inhalt bezüglich "Einsatznummer" und Uhrzeit/Datum decodiert und bewertet.
Das würde das Projekt aber unverhältnissmässig aufblähen, ohne wirklich Sicherheit zu bringen.
Denn jeder der ernsthaft vor hätte das System zu knacken, weiß eben welches Datum bzw welche Uhrzeit zur Tatzeit aktuell ist, und kann ebenso kurzfristig feststellen welche Einsatznummer der letzte Einsatz der Leitstelle hatte.

Zitat Zitat von F64098 Beitrag anzeigen
Warum für viel Geld was bei Kathrein kaufen, wenn ich für 18€ einen Yagi als DVB-T-Zubehör bekomme? Das bißchen Fehlanpassung ist bei RX eher uninteressant.
Hast du ernsthaft schon mal mit Richtfunk gearbeitet?
Funkaussendungen im absoluten Nahbereich...sagen wir mal im Umkreis von 100-200m je nach Bebauung, sind kaum bis überhaupt nicht "abschirmbar".
Weder mit einer Yagi, noch mit Parabol- oder Hornantennen.

Eine gute und teure 2m Yagi kommt im Extremfall, nämlich der Rückdempfung von hinten gerade mal auf höchstens -20 bis -30dB bezogen auf die Hauptstrahlungskeule.
Und je nach exakter Phasenverteilung der Signale auf den Elementen einer Yagi, hat man eine sehr muntere Entwicklung von zahlreichen Nebelzipfeln.
Nimmt man eine Yagi für DAB+ (174-230MHz) und betreibt diese im DME-Bereich zwischen 169-172MHz dürfte man kaum mehr als 15dB Dämpfung abseits der Hauptkeule haben.
Soein Teil empfängt also knapp 15dB schwächer als ein Rundstrahler, aber dennoch aus allen Richtungen.

Nächstes Extrembeispiel:
In den letzten Jahren habe ich eine handvoll IP-Richtfunkstrecken im mittleren einstelligen Km bereich aufgebaut. Mehrere 5GHz und zwei 2,4GHz WLAN-Strecken.
Die "kleinste" liegt bei 3,xKm Pfadlänge, die größte bisher bei knapp unter 10Km.
Das ist machbar mit Parabolantennen im Randoom, die jeweils zwischen 20-30dBi Gewinn und Öffnungswinkel im Bereich 2-5° haben.

Mein Laptop kann sich in diese Richtfunkstrecken schon einklinken, wenn ich noch gute 20m unterhalb der Antenne im Aufzug (!!!) stehe, sowie z.B. in den oberen drei Etagen eines Standortes, trotz immernoch massenhaft Stahlbeton dazwischen - und alles weitab des eigentlichen Richfunklinks im Raum.

Daher: Funk ist NICHT vergleichbar mit Laserlicht.
Richtantennen können zwar gut bündeln, aber sie sind abseits ihrer Hauptstrahlungskeule niemalsnie absolut dicht. Und Dämpfungen von 20-30dB abseits der Hauptkeule sind sprichwörtlich ein Scherz, wenn es darum geht Sender im absoluten Nahbereich "Auszusperren".

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser