Hallo!
Da sich der OP hier nicht mehr äussert...:
Ich habe per Mail zuerst von seinem Arbeitgeber eine Angebotanfrage bekommen, welche nicht viel mehr Informationen beinhaltete als hier oben der Originalpost.
Allerdings nix mit Tetra!
Wie ich es mir schon dachte als ich den OP las: Es geht NICHT um Deutschland, sondern um Österreich.
Der 70cm Analogfunk soll in erster Linie da rein, solange der Tunnel noch eine Baustelle ist (Bauzeit viele, viele Jahre) und soll als Notfall-Funk sowohl für die dort arbeitenden Firmen und Sicherheitsberauftragten (sage ich mal so, normaler Betriebsfunk eher nicht) als auch im Notfall die Feuerwehr und Rettungsorganisationen drüber funken sollen.
Also Kombinutzung von "Baustelleninterner Notfunk" + "BOS-Nutzung im Bedarfsfall" auf der selben Frequenz.
Aufgrund jener mageren Informationen erstellte ich zunächst ein grobes Konzept basierend auf etwa folgendem:
Mehrere simple UHF-Relais im Tunnel verteilt, mittels Richtantennen in Tunnelrichtung ausleuchtend, und alle Relais per 2-Draht parallel.
Wäre mein Vorschlag gewesen, als ich noch dachte das es ausschließlich eine Baustellenerrichtung sein sollte, die eben im laufe der Jahre mit jedem neu erstellten Tunnelabschnitt "mitwachsen" kann.
Dann endlich...nach einigen Stunden Grübellei, Rechnerrei kam mehr.
Fragmente aus Ausschreibungsunterlagen...obwohl nur Fragmente dennoch ein Machtwerk.
Und es wurde langsam folgendes klar:
Es handelt sich bei diesen 11Km Tunnel nur um einen mittleren Streckenabschnitt.
Ausgehend von einem bestehenden Tunnelabschnitt der offenbar schon mit GSM/UMTS/BOS/Betriebsfunk und - man höre und staune...sogar mit WLAN (!!!) ausgebaut ist.
Und der 11Km-Abschnitt endet nicht einfach, sondern dort beginnt dann irgendwann in 15 Jahren oder so nur ein weiterer Streckenabschnitt.
Ergo: Es geht nicht um eine Einzellösung, sondern um ein Gesamtkonstrukt eines zum Teil schon fertigen Systems.
Logisch das man einzig und alleine nur das selbe System einbauen kann, wie es in den bisherigen Tunnelabschnitten verbaut wurde.
Im Übrigen enthielten diese Ausschreibungsfragmente richtige, echte Tischkantenbeißer.
Beispielsweise ist geplant in der gesammten Bauphase ein GSM-Netz da unten rein zu bringen, so das alle Arbeiter dort mit normalen Handys telefonieren können.
Nein...nicht Schlitzkabel!
Nö...eine Mini-Vermittelung eines österreichischen Mobilfunkanbieters wird verbaut und dann alle paar hundert Meter per Glasfaser gespeißte Minni-BTS entlang des Tunnels montiert.
Und eine WLAN-Firma will da alle 150-200m Router an die Tunnelwand schrauben.
Den Menschen habe ich an Radiodata verwiesen. Ich habe da keinen Bock drauf.
Ich weis nicht was da abgeht, aber für mich hört sich das noch fataler an als das, was wir hier in Deutschland gerade mit dem Großflughafen in Berlin erleben.
Man will offenbar eine unüberschaubare Zahl von Einzelfirmen über viele Jahre für viel Geld kreativ werkeln lassen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, das es doch mal wichtig währe vorher alles miteinander zu Koordinieren.
Wie im Vorliegenden Fall: Eine Schleife aus richtig fetter Zubringerleitung, davon abgehend Stichleitungen Schlitzkabel und wo es Sinn macht endsprechende Antennen.
Und das würde die GSM'ler ebenso freuen wie den BOS'lern, den Bahnern die da irgendwann durchfahren müssen, als sogar die WLAN'er.
Könnten sich ALLE mit an soein System drann hängen.
Hat aber scheinbar niemand gewusst...man verbaut da gerade schon gigantische Mengen an Einzelsender für GSM und WLAN...
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser