Hallo!
Oh, ein sehr komplexes Gebiet die Rückgewinnung von Rohstoffen.
Ich schätze das eine wissenschaftliche Arbeit ausschließlich in einer theoretischen Arbeit erfolgsversprechend sein kann, u.U. mit einigen Interviews von den paar Firmen in Deutschland, die dieses Verfahren praktisch anwenden.
Hinzu kommt der Showfaktor:
Kaum ein Student oder Professor kann sich was unter Betriebsfunkgeräten und deren Menge, also deren Bedeutung als Rohstofmüll vorstellen. Einen wesentlich größeren "Aha!"-Effekt erzielt man, wenn man von der Rückgewinnung vieler Werstoffe aus einem Container mit 10.000 alten Handys berichtet.
Denn in der Praxis (gibt nur wenige Firmen in Deutschland die das wirklich rundum beherrschen) bearbeiten manuell die Geräte vor, vonwegen Grobsortierung Gehäuse, Dämmstoffe, Akkus, Platinen.
Während die Rückgewinnung von Gehäuseteilen (Metall und Kunstoff) sehr simpel ist, wird es bei den Platinen ziemlich komplex.
Wird alles geschreddert und in hunderten unterschiedlichen mechanischen und chemischen Verfahren versucht jeden marktfähigen Rohstoff der lohnend ist raus zu ziehen.
Diese handvoll Firmen haben am Ende Ihrer Fabrik heute in der Regel einen Hochsicherheitsbereich, mitunter weil die z.B. auch Gold und Platin in maktübliche Kilo-Barren gießen.
Wer ernsthaft eine wissenschaftliche Abhandlung über dieses Thema verfassen möchte, muss in solche Firmen gehen und sich schlau machen. Denn das ist der Stand der Technik, den man in normalen Universitätslaboren nichtmal Ansatzweise Effizient nachvollziehen kann.
Nunja, einige Funkwerkstätten (wie auch ich) zahen durchaus den Schrottwert um sich eine gewisse Stückzahl solcher Geräte auf's Lager legen zu können.
Verkauft wird sowas praktisch gar nicht mehr. Vielmehr geht es um Ersatzteile für eine teilweise immernoch aufgebaute Infrastruktur.
Berylliumoxid enthält ausschließlich die Sendeendstufe, alles andere ist relativ harmlos.
Dieses betrifft nicht nur die KF84, sondern sogut wie alle HF-Leistungshalbleiter die bis in die 80'er Jahre hinein verbaut wurden.
Mit solchen Modulen kann man weitestgehend gefahrlos hantieren, im Amateurfunk macht sich niemand Sorgen darum.
Man sollte sich halt nur bewusst sein, das man solche Module eben nicht mit einem Hammer zerdeppert oder gar mittels Trennscheibe aufschneidet.
Denn nur durch solche Beschädigungen wird das Berylluimoxid auch als Staub freigesetzt.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser