Hallo Holger!

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Die Akkus sind NiMH, da würde ich auch fast bei bleiben, am liebsten wären mir noch Akkus
mit Eneloop-Technologie mit geringer Selbstentladung, weil ich mit diesen Akkus privat sehr gute Erfahrungen
auch bei "simpler" Behandlung gemacht habe.
Für manche Handfunkgeräte gibt es NiMH-LSD's (Eneloop) bei Axcom.
Aber Vorsicht: Die Teile kann man sehr schnell kaputt laden! Hat man z.B. ein GP360/FuG11 mit solch einem RX-Akku, und lässt das Gerät permanent in der GP360-Ladeschale, ist der Akku deutlich schneller hin als ein NiMH-Originalakku von Motorola.

Ich empfehle diese LSD-Akkus vorwiegend für Saisonanwender wie beispielsweise Sport- und Karnevalsvereine.
Quasi alle Anwender die an 10 Tagen im Jahr die Geräte brauchen, und die Akkus sich in der übrigen Zeit nicht kaputtlagern sollen.
Im Hauptamtlichen BOS-Bereich wo soein Handfunkgerät mindestens alle 24h leergenudelt und aufgeladen wird, bringen LSD's keinen nennenswerten Vorteil gegenüber Standard-NiMH.

Zitat Zitat von Renntrecker Beitrag anzeigen
Bei Li-Ion habe ich eher den Eindruck, dass die Lebensdauer eingeschränkt und die Ansprüche an die Behandlung, Laden und Lagerung, eher höher ist.
Ja, LiIon und LiPo sind deutlich anspruchsvoller als NiMH oder die alten NiCd.
Allerdings werden bei Markenakkus heute fast alle LiIon/LiPo beinahe idiotensicher gebaut:
Die im Akku eingebauten Schutzschaltungen unterbinden beispielsweise ein Laden unter 0°C und verhindern auch viele weitere unzulässige Situationen, wofür der Anwender keinen Kopf hat.
Darüber hinaus hat sich die Chemische Struktur der Zellen optimiert. Ein Entladen (also Funknutzung) die vor wenigen Jahren bereits ab 0°C fast undenkbar war, geht bei modernen Originalakkus durchaus noch bis -10...-15°C.

Die Lebensdauer von Marken-LiIon/LiPo's ist heute grob vergleichbar mit Standard-NiMH.


Zitat Zitat von Renntrecker Beitrag anzeigen
Eigentlich wäre mein Favorit das ALC 8500-2 von ELV/Voltcraft gewesen.
Das Gerät ist ja schon älter, es ist aber wohl eine neue Softwareversion erschienen.
Dieses Gerät ist m.E. noch immer der Standard schlichtweg für Akkuplege oder Akkutests.
Allerdings eignet sich die ALC8500-2 nur für Anwender, die ausreichend bereit sind sich mit den technischen Details der Akkus und ihrer exakten Funktionsweisen und Parametern auseinander zu setzen.
Das fängt bei Zellenspannungen für Ladeschluß, Entladeschluß, Nennspannung, Ladeerhaltspannung sowie den sinvollen Strömen und der DeltaU-Funktion an, und geht weiter mit den Einflüssen der Umgebungstemperatur.

Beispiel:
Einen 2000mAh Akku mit 500mA Ladestrom laden und Ladeenderkennung mit DetaU wird bei 20°C Umgebungstemperatur noch knapp funktionieren.
Steht der Akku dabei aber beispielsweise in einem ungeheitzten Schuppen und die Umgebungstemperatur liegt im einstelligen Bereich, kann DeltaU nicht mehr bei 0,25C funktionieren.

Ebenso gibt es ein Alterungsfehler bei dem ich nicht sagen kann ob es vielleicht nur ein Einzelfall bei mir ist, oder andere damit auch kämpfen:
Meine ALC8500-2 funktionierte mit allen Firmwareupdates im laufe der Zeit problemlos und zuverlässig.
Nach etwa 5-6 Jahren aber "vergisst" sie ihre Firmware bei Spannngsverlust.
Schalte ich die seit dem im Dauerbetrieb gehaltene ALC8500-2 ab, dann lässt sie sich nicht mehr fehlerfrei einschalten.
Die Wiederbelebung ist umständlich:
Flashen der aller ersten Initialversion der Firmware über den damaligen DOS-Bootloader.
Anschließend Firmwareupdate gefolgt von einer grundlegenden Neukalibrierung.

Bisher hab ich das drei mal durch und habe mir vorgenommen nach dem vierten mal mir doch eine kleine USV für die ALC8500-2 zu zu legen.

Zitat Zitat von Renntrecker Beitrag anzeigen
Zur Kontaktierung der Akkus: Ich würde versuchen, defekte Funkgeräte zu besorgen und die zu schlachten, um an die Kontaktpins
zwischen Gerät und Akku zu gehen.
Die normalen Ladekontakte taugen wohl weniger für die Akkupflege.
Jawoll, das ist die einzig vernünftige Lösung die ohne viel Aufwand immer dann eignet, wenn man ausreichend viele (ideal sind 4 Stück) Handfunkgeräte mit Totalschaden griffbereit hat.
Beherzt mit Lötkolben oder Teppichmesser den + Kontakt von der Platine entfernen, und zwei Drähtchen anlöten.
Je nach Gerät kann man diese dann aus der Stirntaste oder auch dem Antennenanschluss herrausführen.
Habe mir solche Akkuadapter schon gebastelt aus GP340 und GP900.

Aber achtung: Solche Adapter nur zum Laden+Entladen nutzen. Will man eine Ri-Messung machen, muss man mit den Meßstrippen direkt an die Akkukontakte.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser