Der link beschreibt auch nicht gut!
Die Frage ist ja, wie kann die Alarmierungszeit reduziert werden .
Alle Ric mit einem Abstand von 8 ( einzelheiten warum spar ich mir siehe unten ) passen in einen Frame. Die Antwort zur Zeitersparnis ist , es werden in jeden Frame zwei Ric gepackt.Im dezimalen ist das dann so z.B.
es gibt RIC von 1234567 bis 1234574 Jede dieser RIC plus n mal acht passt in den gleichen Frame. (Wertevorrat siehe unten ) Ist das bei Planung berücksichtigt können bei einer Alarmierung von vielen Einsatzkräften diese mit wesentlich geringerer Aussendezeit alarmiert werden.
Hier noch eine Erklärung des POCSAG-Code
1) Verwendung
2) Aufbau eines Codewortes
3) Batches und Adressierung
4) Syncron- und Idlewort
5) Checksumme
6) Nachrichtenaufbau
1) Verwendung:
Der Pocsag-Code wird für sog. Pager-Dienste verwendet. Dies sind
Dienste, mit denen dem Teilnehmer über Funk Nachrichten übermittelt
werden, die mittels sog. Pager empfangen werden. Er stellt quasi eine
Weiterentwicklung des sog. EFuRD (Europäischer Funkrufdienst -
Europieper) dar. In der Praxis wird Cityruf u.a von Ärzten,
Journalisten, Service-Technikern, aber auch Privatpersonen verwendet.
Eine Neuerung stellt der SCALL-Dienst der DeTeMobil (Telekom Tochter)
dar, er wurde speziell auf Jugendliche zugeschnitten. Der Pocsag-Code
wird in der BRD für folgende Funkdienste verwendet:
Cityruf 465.970 Mhz 512 Baud
466.075 Mhz 1200 Baud
466.230 Mhz 1200 Baud
Euromessage 466.075 Mhz 1200 Baud
Inforuf 466.230 Mhz 1200 Baud
SCALL 466.230 Mhz 1200 Baud
BOS-POCSAG 2m - Bos Band 1200 Baud
2) Aufbau eines Codewortes:
Codewörter unter Cityruf bestehen aus 32 Bit, das erste Bit dient zur
Unterscheidung zwischen Adress- und Nachrichtenwort. Die nächsten 20 Bits
enthalten die Adresse inkl. Modus oder eine Nachricht. Die nächsten 10 Bits
stellen die Prüfsumme dar, Bit 32 stellt eine gerade Parität her.
Nochmal als Tabelle:
Bit Nr.: Funktion: Bemerkung:
1 Codewortbeschreibung 0 = Adresse, 1 = Nachricht
2-21 Adresse (2-19) Modus (20-21) / Nachricht (2-21)
22-31 Checksumme
32 Parität
Nachrichtenworte können auch batchübergreifend ausgesendet werden, sie
dürfen aber ein Syncronwort nicht überschreiben.
3) Batches und Adressierung
Jeweils zwei Codewörter werden zu einem Rahmen (Frame) zusammengefaßt. In
einem Batch werden acht dieser Frames zusammengefaßt. Diesen acht Frames
wird dann noch ein Syncronwort vorangestellt, womit der Begin eines Batches
signalisiert wird. Einer Gruppe von Batches (es kann aber auch ein Batch
sein) wird noch eine Präambel vorangestellt, sie dient der Syncronisation
der PLL der Empfänger. Nochmal als Grafik:
Präambel-SW-CWCW-CWCW-CWCW-CWCW-CWCW-CWCW-CWCW-CWCW-SW-CWCW-CWCW-CWCW-....
Die, wie geschrieben zur PLL-Syncronisation verwendete Präambel besteht aus
einer Folge von 0 und 1, welche mindestens 576 Bits lang ist. Die
Wirkungsweise einer PLL-Schaltung wird hier aber nicht näher beschrieben,
da sie mit dem Pocsag-Verfahren relativ wenig zu tun hat, und einen eigenen
Text Wert ist. Generell besteht eine PLL-Schaltung aus einem Regelkreis,
und dient dazu, Signale Frequenz- und Phasenstabil einzustellen. Unter
anderem werden sie auch in Sendern- und Empfängern (jedes bessere Radio
enthält heutzutage eine PLL-Schaltung) oder auch in Plattenspielern
verwendet, um hier nur Beispiele zu nennen.
Pocsag-Adresscodes sind insgesamt 21 Bit lang. 18 Bits werden, wie
beschrieben innerhalb eines Codewortes übertragen, also fehlen noch drei
Bits. Diese werden, über die Stellung des Codewortes innerhalb des Batches
dargestellt. Wie bekannt werden die Codewörter in Frames zu zwei Stück
zusammengestellt. Nun gibt es ja acht Frames. Wer sich jetzt einwenig mit
Binären Systemen auskennt, kann sich ja denken, wo die drei Bits herkommen,
wer sich nicht mit Binärzahlen auskennt, sollte sich jetzt einen Zettel
nehmen, und vier Spalten machen: 2 1 0 D, und mal eine Tabelle in folgender
Form erstellen:
2 1 0 D
0 0 0 0
0 0 1 1
0 1 0 2
0 1 1 3
.
.
.
1 1 1 7
oder anders gesagt: die Zahlen von 0 - 7 (acht Stück) lassen sich auch mit
drei Bits von 000 - 111 Binär darstellen. Die 18 Bits aus dem Codewort
stellen die sog. höchstwertigen Bits dar, die drei aus der Stellung des
Codewortes (besser des Frames) innerhalb des Batches die niederwertigen.
Wer jetzt noch seinen Zettel zur Hand hat, kann ja mal versuchen
herauszufinden, wieviele Adressen es gibt. Wer sich Zeit sparen möchte,
gibt einfach in den Taschenrechner mal 2^21 ein. (2 = Anzahl der
Möglichkeiten, 21 Anzahl der Stellen, vergl. 10^2 ;-). Wer sich das noch
einfacher machen möchte liest einfach weiter: 2.097.715 oder etwas über 2
Millionen. Die Bits 20 und 21 werden zur Bestimmung des Modus verwendet:
Bei ,,Nur Ton'' Geräten werden diese Ihrer Bit-Kombination entsprechend
bewertet: 00 = 1, 11 = 4. Bei Alpha- und Numerischen Geräten steht 00 für
numerische-, 11 für Alphageräte. Laut Definition kann ein Alphagerät keine
numerischen Rufe, und numerische Geräte keine Alpha-Codes (bei Alpha-
Geräten werden Zahlen mittels des ,,normalen Alphabets'' übermittelt.
4) Syncron- und Idlewort.
Das Syncronwort dient, wie schon beschrieben, der Syncronisation zwischen
den Batches. Mit dem Idlewort werden fehlende Codewörter innerhalb eines
Batches aufgefüllt. Das Idlewort stellt ein gültiges Adresswort da, und
darf keinem Empfänger zugeordnet werden (:-). Die nachstehende Tabelle
zeigt beide Wörter:
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3
Wort Bit: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2
------------------------------------------------------------------------------
Syncronw.: 0 1 1 1 1 1 0 0 1 1 0 1 0 0 1 0 0 0 0 1 0 1 0 1 1 1 0 1 1 0 0 0
Idlewort: 0 1 1 1 1 0 1 0 1 0 0 0 1 0 0 1 1 1 0 0 0 0 0 1 1 0 0 1 0 1 1 1
5) Checksumme:
Jedes Codewort enthält 21 Informationsbits. Diese stellen die Koeffizienten
eines Polynoms (x^30-X^10) da. Der Rest der Polynomkoeffizienten ist 0.
Dieses Polynom wird geteilt (modulo 2) durch das Generatorpolynom
x^10+x^9+x^8+x^6+x^5+ x^3+x^0. Die Prüfbits entsprechen den Koeffizienten
x^9 bis x^0 des nach der Division verbleibenden Restpolynoms. Nochmal etwas
anders formuliert: Mensch nehme die Info-Bits: (Idlewort:)
011110101000100111000 und hängt hier noch mal 10 * 0 dran. Nun nimmt mensch
das ,,Generatorpolynom'' 11101101001. Nun fängt mensch von links mit
'ner XOR-Verknüpfung (0+0 = 0, 0+1 = 1, 1+0 = 1, 1+1 = 0) an, die beiden
Polynome miteinander zu verknüpfen. (Und schmeisst dabei immer die
führenden Nullen raus, fängt also im Beispiel bei 11110101000 an.) Die
verbleibende Bit-Kombi wird mit Bits aus der oberen Reihe aufgefüllt. Dies
macht mensch solange weiter, bis ein weiteres Auffüllen mehr Bits brauchen
würde, als da sind. Das verbleibende Bit-Feld stellt die Prüfsumme dar.
Beispiel:
0000000000
011110101000100111000
11101101001
------------------
00011000001100
11101101001
----------------
0010110010111
.
.
.
11101101001
-------------
011110100010
11101101001
------------
00011001011
6) Nachrichtenaufbau
Es gibt zwei Arten von Codeworten: Adressen- und Nachrichtenwörter. Wenn
nach einem Adresswort kein Nachrichtenwort kommt, so handelt es sich um
einen Tonruf (BEEP). Wenn nach der Adresse ein oder mehrer Nachrichtenworte
kommen, so ist dies logischerweise eine Nachrichtenübermittlung. Dies kann
auch batchübergreifend geschehen. Hierbei darf das Syncronwort aber nicht
überschrieben werden. Zwischen zwei Nachrichtenworten soll entweder ein
Nur-Adress- oder ein Idlewort übermittelt werden.
Die Nachrichtenübermittlung an Numerikempfänger geschieht mittels ein
4-Bit Codierung , die Übermittlung an Alphageräte benötigt 7 Bit.
Tabelle:
Zeichen
Numeric Alpha
7 0 0 0 0 1 1 1 1
Bit 6 0 0 1 1 0 0 1 1
4 3 2 1 5 0 1 0 1 0 1 0 1
0 0 0 0 0 NUL DLE ' '0 ß P ' p
0 0 0 1 1 SOH DC ! 1 A Q a q
0 0 1 0 2 STX DC " 2 B R b r
0 0 1 1 3 ETX DC # 3 C S c s
0 1 0 0 4 EOT DC $ 4 D T d t
0 1 0 1 5 ENQ NAK % 5 E U e u
0 1 1 0 6 ACK SYN & 6 F V f v
0 1 1 1 7 BEL ETB ` 7 G W g w
1 0 0 0 8 BS CAN ( 8 H X h x
1 0 0 1 9 HT EM ) 9 I Y i y
1 0 1 0 - SPARE - LF SUB * : J Z j z
1 0 1 1 U VT ESC + ; K Ä k ä
1 1 0 0 ' ' FF FS , < L Ö l ö
1 1 0 1 - CR GS - = M Ü m ü
1 1 1 0 ] SO RS . > N ^ n ß
1 1 1 1 [ SI US / ? O _ O DEL
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Quellenangabe, ,,Belegexemplar'' und als Orginaltext nicht nur erlaubt
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Gruß Diddi