Hallo!

Zitat Zitat von Kermit_t_f Beitrag anzeigen
Grundsätzlich geb ich dir recht Jürgen, eine intensivere Nutzung von Sektoren hätte teilweise Sinn gemacht. Aber der Effekt ist nicht so groß wie beim kommerziellen Mobilfunk, weil wir es bei TETRA in der Regel nicht mit 1:1 Kommunikation zu tun haben. Bei TETRA haben wir in erster Linie Gruppenkommunikation und wenn auch nur ein Teilnehmer in der Zelle bzw. dem Sektor eine aktive Gruppe mithört, ist der Zeitschlitz bekanntermaßen belegt.
Klar, wenn man solch eine BTS einfach "irgendwo" hinstellt. Aber da gibt es ja noch die Funknetzplanung. Je Sektor einen gezielten Bereich, mit möglichst geringer Funkfeldüberlappung - so macht man das.

Genau so kommt man z.B. zu einem Wabenmuster wie im Mobilfunk üblich.

Das ganze mit dem Ziel, das ein Großteil aller BOS'ler der Gesprächsgruppe in einem Sektor sind. Wenn ausserhalb des einzelnen Sektors jemand die Gruppe aufschaltet, sollte er nach Grundsätzen dieser Funknetzplanung AUSSERHALB seines Einsatzgebietes sein.

Ob sowas sein muss, nur weil es möglich ist, wäre fraglich. Denn berechtigte Stellen die fernab eines komunalen oder landkreislichen Gebietes an der Gesprächsgruppe teilnehmen müssen (z.B. intregrierte Leitstellen) brauchen dafür keinen eigenen Timeslot....das geht über RiFu oder Kabel.

Wie gesagt...ein Feuerwehrler aus Dortmund der bei einer Landüberfahrt durch München fährt, braucht seine Heimatgruppe nicht permanent mithören. Wenn das jeder machen würde, bräche das BDBOS-Netz kurzerhand zusammen.

Viel wichtiger ist aber die Abgrenzung des Funkfeldes.
Selbstverständlich wird man Funkfelder nie an Stadtgrenzen bzw. Zuständigkeitsgrenzen apprupt enden lassen können. Es sollte aber kein Problem sein mit Sektortechniken die Überstrahlung fremder Gebiete zu minimieren.
Sektorantennen kann man dank einer sehr definierten Abstrahlcharakteristik mittels mechanischen oder elektrischen Downtilt sehr gezielt einsetzen.
Ziemlich exakte Footprints ausleuchten, wo es sehr unwarscheinlich ist fernab dieser Ausleuchtzone erhebliche Feldstärken zu erzeugen.

Bei Rundstrahlern im 70cm Band hingegen hat man je nach Topologie und Antennenhöhen irgendwas zuwischen 20-60Km, bei Inversionslagen auch mal 300Km Reichweite.
Und genau das ist fatal in zellularen Funknetzen in denen die Kanäle knapp sind.
Wie gesagt...200 Kanäle worunter für TMO im Fahrzeug- und HRT-Betrieb garnicht zur Verfügung stehen.
Beispielsweise solche Ausnamen wie Radioastronomie-Schutzabstände, oder auch die Hubschrauberkanäle fallen da noch mit raus.

Zitat Zitat von Kermit_t_f Beitrag anzeigen
Die weiteren Nutzer die du aufzählst sind natürlich da, aber von wievielen mErl reden wir da? Effektiv knapp über 0 würde ich behaupten.
Das kommt darauf an welche BOS-Nutzer gerade was genau machen. Neben dem KatS macht auch Polizei, Zoll und BGS z.B. gelegentlich größere Übungen, wo dann die Gruppenauslastung vermeintlich toter Gruppen plötzlich explodieren kann.

Hinzu kommt die migration überalteter und fehlerhafter Analogteichnik.
Da wäre z.B. due BuPo hier im Ruhrgebiet, deren analoge Relais gelegentlich Amok laufen, weil irgendwo im Gesamtsystem ständig wackelkontaktartig die Relais auftastet.
Sollte man sowas in der Migrationsphase einfach auf eine Tetra-Gruppe schalten, würde das schon 100% Auslastung eines Timeslots bedeuten, ohne das irgendein Gespräch laufen würde.

Und nein, das ist kein Ausnahmedefekt.
Das was ich hier von der BuPol andeute ist seit Jahrzenten im Analogbereich sowohl auf 4m als auch auf 2m die Regel.
Nutze die Peaks dieser BOS manchmal als Referenzpunkte am Specki, wenn ich irgendwo mal wieder ne Antenne austeste.
So nach dem Motto...:
"SWR ist optimal...Aha, das Amokrelais liegt hier bei 62dBm...ist plausibel für Antenne + Standort...also schonmal kein Kabelbruch oder Wasser im Kabel."

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser