Hallo,
ich denke auch nicht, dass VoIP der Ursprung allen Übels ist.
Faktisch funktionieren herkömmliche ISDN Anschlüsse bei Stromausfall auch nur, wenn das Telefonnetz bis zur letzten Vermittlungsstelle Netzunabhängig abgesichert ist.
Die Anfrage bei der Telekom, wie lange ein DSLAM nebst Vermittlungsstelle bei mir vor dem Haus per USV gesichert läuft, ist bis heute unbeantwortet.
Auch zu einem regionalen Anbieter zu wechseln macht kaum Sinn, wenn dieser Teile der Infrastruktur und Technik des größten Netzbetreibers (i.d.R. Telekom) nutzt. Langfristig, werden vermutlich auch die anderen Anbieter auf VoIP bis zum Endkunden umsteigen (Vodafone/Arcor geht diesen Weg schon länger). Mein Arbeitgeber (Bundesbehörde) stellt sein Deutschlandweites eigenes Telefonnetz auch in diese Richtung um, da die Preise für die alten Baugruppen zur Instandhaltung immer weiter steigen oder schlichtweg nicht mehr sicher verfügbar sind.
Als Orts-Feuerwehr würde ich eher den einfachen Weg gehen und neben dem Backup der Stromversorgung per USV und Aggregat (braucht man für die EDV-Technik eh), die telefonische Erreichbarkeit per Mobilfunk absichern. Das ist für recht kleines Geld und unkompliziert auch für Nicht-Fachleute realisierbar.
Ich denke, Tetra wird auch nicht das Allheilmittel sein. Je nach Ausbauzustand und Nutzerzahl in deiner Region, können auch da Engpässe bei hohem Einsatzaufkommen auftreten. Die Symptome wie der "Funksalat" auf der analogen Gleichwelle werden zwar nicht zu hören sein, aber z.B. längere Zeiten beim Rufaufbau oder schlichtweg kein Zustandekommen von Verbindungen wird es da auch geben. Angeblich, ist übrigens die Stromversorgung des Tetra-Netzes auch nicht überall ausreichend abgesichert, wohl mangels einheitlicher Regelungen. Aber ich denke, da werden dir diejenigen mit fundiertem Fachwissen zum Digitalfunk mehr Auskunft geben können.
Bis dann
Dominic