Hallo!

Zitat Zitat von WernerG Beitrag anzeigen
Jup, aber ich glaube, über die mangelhafte Abschirmung der in D massenhaft beschafften HRT in EMV-Hinsicht wurde im Forum schon mal berichtet/diskutiert
Nunja, mit ein schwerwiegendes Problem bei heutigen Digitalfunkgeräten im unteren "preisgedrückten" segment, aber teilweise auch bis in die Spitzenklasse hinein, liegt in der Selektion.

Klar braucht man nicht viel Selektionsmaßnamen im Labor, wenn man die Hardware und Firmware auf selektivität testet und dabei nur Testsignale im üblichen Dynamikbereich (knappe -100 bis -60dBm) einspeißt.

In der realen Welt da draussen kommt man aber reichlich Sendern nahe, die deutlich mehr Pegel in den Empfänger quetschen. Einzelne Signale, ausgehend von Amateurfunk, Bündelfunk, zivilen Tetra-Netzen, aber auch Funkruf (e*Message/Cityruf) und DVB-T können durchaus weit oberhalb des für ein Tetra-Gerät zulässigen Dynamikbereich liegen.

Damals, in der Analogzeit wo man sich noch Mühe machte aufgrund der Vorselektion, hatten viele 70cm Funkgeräte zwei bis dreikreisige Helixfilter die dafür sorgten das abseits des Nutzfrequenzbereiches gute 40-70dB Dämpfung vorlagen.
Heute gibt es höchstens noch zwei lose gekoppelte SMD LC-Kreise, dann geht es über einen intermodulationsfreudigen LowLevel-Mixer direkt auf den A/D-Wandler.
Und wenn irgendein Signal am A/D-Wandler bei oder gar über 0dBFS liegt (Vollaussteuerung) kann logischer weise die Software davon nix mehr runter rechnen.

Das ist aber ein Übel der alles an digitalen Neuerungen im Bereich Funk betrifft.
Also neben Tetra eben auch DMR sowie DVB-T und DAB.
Mit nem Fug9c oben auf Kanal 92OW und 10W wird man abseits der DAB-Standorte viele DAB-Konsumer im Umkreis einiger hundert Meter fürchterlich ärgern können.
Einfach weil bei allem digitalen schlichtweg die Erfahrungen aus der Analogzeit komplett über den Haufen geworden wurden unter der Ausrede "och, die Software rechnet das alles raus"...

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser