Ich bin Gruppenführer in einer FF und persönlich sehe ich die Sachlage so:
Wie schon geschrieben wurde, ist eine vollständige Evakuierung nicht zwangsweise sinnvoll und notwendig.
Bei einem (Fehl)alarm in einem großen Objekt jage ich jede Menge Leute auf die Straße, und ob Fehlalarm oder nicht - was mache ich mit den vielen Leuten draußen? Die stehen rum, behindern ggf. die Einsatzstelle und sind vielleicht selbst gefährdet: spärlich bekleidete Badegäste, im Winter bei Minusgraden mal so als Beispiel.
Als in der Erstphase sicherlich mehr oder minder gestresster GF, ZF oder was auch immer darf ich dann noch Busse der Verkehrsbetriebe oder ähnliche Unterkünfte arrangieren.
Abhängig vom Objekt sollte zumindest der betroffene Bereich evakuiert werden. Hier muss der Evakuierungsalarm funktionieren.
Und selbst wenn es brennt: großer Komplex, bauliche Trennung, Brandschutzabschnitte usw. usw. Brand an Punkt A, weit entfernt Punkt B. Eher fackelt mir der ganze Komplex ab, als dass die Leute an Punkt B betroffen sind. Warum also Einsatzkräfte- und mittel für eine große Evakuierung binden, wenn vielleicht gar nicht notwendig?
Hier sollte man, meiner Meinung nach, in Abstimmung mit Behörden und Betreiber sinnvolle Strategien entwickeln. Es ist sicher unsinnig, 1000 m² Badelandschaft komplett zu evakuieren, wenn in einem kleinen Nebenraum ein Rauchmelder auslöst; andererseits kann es auch nicht sein, dass in einem bedrohten Bereich sich niemand für die Warnung interessiert.
Wie sieht es denn aus mit Anweisungen für das Personal, Brandschutzbeauftragte, Entfluchtungsmöglichkeiten und dgl.?
Unabhängig von all dem: wenn jemand zu Schaden kommt, weil der Betreiber die Vorschriften missachtet, haftet der Betreiber - so mein juristisches Verständnis.