Hallo!
Mitnichten...es ist exakt so breit, wie es sein darf. Unerheblich ob man direkt vor dem Turm misst oder 20Km davon entfernt.
Glaube mir, die Flankensteilheit an den Kanalgrenzen ist bei den digitalen Rundfunksachen (neben DAB/DAB+ z.B. auch bei DVB-T) extrem.
Es handelt sich bei den aktuellen Problemen im BOS-Oberband also nicht um Nebenaussendungen von DAB+, sondern definitiv um klassisches Blocking.
Ein normaler Dynamikbereich eines Funkgerätes fängt bei etwa -120dBm an und geht halt bis auf -40....-30dBm rauf. Pegel darüber, so bis 0dBm schaffen Handfunken auch noch ohne bleibende Schäden.
Allerdings sind Pegel deutlich über -40dBm nicht mehr im Dynamikbereich der Empfängervorstufe - sie wird halt bis an den Poller gefahren.
Und lange bevor etwas durchbrennt passiert eben was anderes: Die Empfindlichkeit des Empfängers sinkt drastisch.
Das ganze ist abhängig von der Stärke und dem Frequenzabstand des Störsignals.
Und um mal die Situation hier in meiner Werkstatt an einer 2m Hochantenne darzustellen:
BOS-Relaisausgabe -67dBm
DAB+ Signal knappe 200kHz höher -20dBm
Beide Senderstandorte liegen hier im Umkreis von 1,5Km.
Man müsste das DAB-Signal möglichst drastisch dämpfen vor dem Empfänger.
Filter die das könnten, brauchen gut 5 kräftige Männer um bewegt zu werden.
Stichwort Topfkreis-Arrays:
http://www.procom.dk/eng/Page_menu/P...BPF_3_-200-SHT
Geht für wichtige Feststationen und Relais, aber für Handfunkgeräte nicht wirklich eine Lösung.
Ich sehe da nur Kompromisslösungen die möglich wären.
Aber im Endeffekt ist das eh ein eher politisches Problem.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser