Hallo!
Im Fehlerfall, klar!
Die heutigen komplexen Breitband-Digitalmodulationen brauchen eine sehr aufwändige Filterung und sehr dynamische HF-Endstufen.
Wenn da irgendwas nicht stimmt, können solche Sender schon ziemlich breite Frequenzbänder schlichtweg zumüllen.
Aber genau deswegen sind die Auflagen ja bezüglich Kanalbreite und Kanalflanken bei diesen Digitalverfahren so extrem: Die BnetzA misst einfach regelmässig die Nutzfeldstärke wenige duzend kHz neben den Kanalgrenzen.
Derartige Fehler fallen dann sehr schnell auf.
Höhöhö...gibt's doch! Passiert tagtäglich wenn ein billiger Handscanner an eine etwas bessere Antenne angeschlossen wird. ;-)
Nun, das 4m Band ist ja gerade wegen seiner Nähe zum Rundfunkband schon extrem Anspruchsvoll.
Bei allen Geräten die z.B. eine Duplexweiche drin haben (Fug7b, Fug8b) wirkt diese schon dem Rundfunk entgegen, darüber hinaus tut ein etwas großzügiger dimensioniertes Tiefpassfilter vonwegen Platzbedarf und Gewicht nicht mehr weh.
Bei allen anderen Geräten wird mit technischen Kompromissen auf der Antennenseite gearbeitet.
Ein Fug13 z.B. zieht halt in der Vorstufe bissel mehr Strom und die Dynamik ist ebend ausgelegt für eine Aufsteckantenne. Hängt man aber ein beliebiges Fug13 an einer richtigen Feststationsantenne, kann es sehrwohl zu Blocking und IM kommen.
Ebenso bei FME's: Antenne ist zweckmässiger weise klein und kann trotz ihrer Schmalbandigkeit nur sehr mikrige Ausgangspegel bieten.
Hängt man solch einen FME z.B. über einen Heinzusatz an eine richtige Antenne, z.B. eine Hasenohr oben 6m über den Turm der Feuerwache, könnte es ebenso zu Blocking durch Rundfunk kommen.
Allerdings haben alle mir bekannten Hersteller schon frühzeitig an solche Torfnasen gedacht die an solchen Heinzusätzen mehr anklemmen wollen als die zugehörige Stricknadel.
Denn sowohl der Heimzusatz als auch der FME (oder DME) selber hat schaltungstechnische Vorsichtsmaßnamen drin die sicherstellen das die Ankoppelung nur sehr, sehr loose und mit kräftig Dämpfung erfolgt.
Wobei ich aber mit Schrecken an die Zeit denke, als ab 87,3xxMHz noch diese Monstersender vom Eurosignal rumstanden.
Da wurde mit Strahlungsleistungen bis in den MEGAWATT-Bereich gepowert was das Zeug hielt. Oh graus...die armen FME's der Feuerwehren...
Soll angeblich auch DME's betreffen.
Alles was im 2m Oberband der BOS empfängt.
Hier in Dortmund haben wir allerdings das DME-Netz im 100'er Kanalbereich, gute 4MHz von DAB+ entfernt. Dürfte also - abhängig von den DME-Serien - weitaus entspanner sein.
Und was den Struch angeht "unter den Turm stellen" angeht...:
Grundsätze der Funktechnik: Will man ungestört funken, sollte man sich von starken Sendeanlagen ebenso fern halten wie z.B. von Tiefgaragen oder Tunneln.
Jemand der weis wie "Funk" funktioniert, versucht es erst garnicht funktechnische Geräte unter, im, oder gar auf einem Fernsehturm zu testen.
Ähnlich absurd wäre es als Surfer an einem Schlagloch auf eine passende Welle zu warten.
Freilich ist es möglich, z.B. mittels GP340 zwischen Turmspitze und Erdhöhe zu funken.
Aber bei leibe nicht auf jeder beliebigen Frequenz. Mitnichten...muss man ausmessen und hoffen das man dann auch eine Frequenzzuweisung für eine der wenigen "brauchbaren" Frequenzen bekommt!
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser