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Thema: Nach tödlichem Unfall: Anklage des Vaters

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  1. #1
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    Nach tödlichem Unfall: Anklage des Vaters

    Kirchen/Betzdorf. Weil der Notarzt erst spät bei seinem verunglückten Sohn eintraf, lässt Raimund Ermert eine Klageschrift vorbereiten.
    Die nachweislich völlig unzureichende Notarztversorgung im Kreis Altenkirchen hat nun erstmals eine private Klage zur Folge:

    mehr unter:
    Quelle: http://www.siegener-zeitung.de/a/476...klagedesVaters

    Mehr zu Notarzt Versorgung im Kreis AK hier :
    http://www.report-ak.de/index.php?op...chen&Itemid=49

    Und hier mal was zur zuständigen Leitstelle:
    http://home.drk-rengsdorf.de/RETTUNG/montabaur.htm

    Und das sagt Google bei der Suche: Notarztversorgung Altenkirchen
    http://www.google.de/#sclient=psy&hl...w=1024&bih=604
    Geändert von Angriffstrupp (21.07.2011 um 10:37 Uhr)
    Gruß Angriffstrupp

    Dies ist nur meine Private Meinung und die VERTRETE ich hier nach Art. 5 des Deutschen Grundgesetztes !

  2. #2
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    Hier läuft es halt genauso wie in anderen ländlichen Gegenden Deutschlands. Die Dichte der Notarztstandorte nimmt zunehmend ab und es fällt immer mehr auf das rettungsdienstliche Personal zurück.

    Laut Rettungsassistentengesetz sollte dies auch für keinen Rettungsassistenten ein Problem darstellen:

    RettAssG Abschnitt 2 Ausbildung §3 besagt:

    "Die Ausbildung soll entsprechend der Aufgabenstellung des Berufs als Helfer des
    Arztes insbesondere dazu befähigen, am Notfallort bis zur Übernahme der Behandlung
    durch den Arzt lebensrettende Maßnahmen bei Notfallpatienten durchzuführen, die
    Transportfähigkeit solcher Patienten herzustellen, die lebenswichtigen Körperfunktionen
    während des Transports zum Krankenhaus zu beobachten und aufrechtzuerhalten sowie
    kranke, verletzte und sonstige hilfsbedürftige Personen, auch soweit sie nicht
    Notfallpatienten sind, unter sachgerechter Betreuung zu befördern (Ausbildungsziel)."

    ----------------------

    Die Frage die ich mir stelle ist: Was hätte ein Notarzt anderst gemacht als ein Rettungsassistent? Hätte er wirklich den tödlichen Ausgang abwenden können? Wohl kaum...

    Da ich nicht dabei war stelle ich mir auch völlig wertungsfrei die Frage: Wie kann es im Zeitalter von ITLS/PHTLS... noch sein das man wie im Bericht erwähnt "Stunden" am Einsatzort verbringt? Wurde der Unfallchirurg auf der Straße erwartet?

    Bekannt ist das Problem vieler Orts. Gemacht wird nix dagegen. An zwei unserer fünf Notarztstandorte im Kreisverband sind die Fahrzeuge teilweise bis zu 50% ausser Betrieb da ärztliches Personal zur Besetzung fehlt. Konsequenz hat es überhaupt keine. Was ich damit sagen will ist, das dass Problem nicht nur im Kreis Altenkirchen existiert.

    Viele Grüße
    Ich nehme Diazepam gegen Durchfall! Das hilft zwar nicht gegen Durchfall, aber ich rege mich nicht mehr so auf, wenn ich ins Bett scheiße!

  3. #3
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    Ein ganzer Landkreis mit mehr als 130.000 Einwohnern und 640 km² Fläche ohne Notarzt ist schon erschreckend :(

  4. #4
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    Zitat Zitat von nederrijner Beitrag anzeigen
    Ein ganzer Landkreis mit mehr als 130.000 Einwohnern und 640 km² Fläche ohne Notarzt ist schon erschreckend :(
    Nun, dass ist unser Nachbarlandkreis!
    Es kommt öfters vor dass z.B das NEF der HAW des Nachts von Siegen (NRW) gen Betzdorf (RLP) Alarmiert wird. Da sind Nachts die ca.25 Km einschließlich Alarmirung in etwa 20 Min zu schaffen...
    So hat mir ein befreundeter NEF Fahrer gesagt, der dass Vergnügen mal hatte...
    Gruß Angriffstrupp

    Dies ist nur meine Private Meinung und die VERTRETE ich hier nach Art. 5 des Deutschen Grundgesetztes !

  5. #5
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    Zitat Zitat von Florian kommen Beitrag anzeigen
    Die Frage die ich mir stelle ist: Was hätte ein Notarzt anderst gemacht als ein Rettungsassistent? Hätte er wirklich den tödlichen Ausgang abwenden können? Wohl kaum...
    Naja, ein Notarzt hat was Medikamente angeht ganz andere Möglichkeiten als ein RA.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Alex22 Beitrag anzeigen
    Naja, ein Notarzt hat was Medikamente angeht ganz andere Möglichkeiten als ein RA.
    Und ich will nicht der RA sein der im rahmen der Notkompetenz § 3 des RettAssG handelt, und Behandlung geht " in die Hose " , Pat.EX oder schwere Schäden... und dann? Sorry liebe Angehörige, da unser NA schon im Einsatz war haben mir im rahmen der Notkompetenz unser bestes gegeben, und nun ja zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie einen Arzt oder Apotheker...
    Gruß Angriffstrupp

    Dies ist nur meine Private Meinung und die VERTRETE ich hier nach Art. 5 des Deutschen Grundgesetztes !

  7. #7
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    Es wurde noch kein RA verurteilt, der nach bestem Wissen und Gewissen Maßnahmen durchgeführt hat.

    Fängt bei z.B. Thoraxpunktion an und endet bei Ketanest Narkose.

    Ich muß selbstverständlich entsprechende Aus und Fortbildung nachweisen können.

    Und ich möchte nicht als RA die Verantwortung tragen müssen, dass jemand Schaden erleidet, da ich irgendwelche Maßnahmen aufgrund von Haarspaltereien nicht getroffen habe.

    vgl. PHTLS, wurde aber schon geschrieben.

    Medikamente allein retten keine Menschen.
    Notfallmedizin ist Taktik.
    Aber ...wo ist die Taktik in der gegulären NA Ausbildung?

    Brauchen wir überhaupt Notärzte oder schaden (nicht im jedem Fall) diese vielleicht dem Einsatzablauf nur?

  8. #8
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    Zitat Zitat von thorben1248 Beitrag anzeigen
    Fängt bei z.B. Thoraxpunktion an und endet bei Ketanest Narkose.
    Ich habe aber noch nichts in der Richtung bei uns gehört, daß ein RA ohne NA mal eben Ketanest oder dergleichen verabreicht.

    Zitat Zitat von thorben1248 Beitrag anzeigen
    Medikamente allein retten keine Menschen.
    Sicher retten Medikamente allein kein Leben.
    Aber ohne Medikamente werden oft auch keine Leben gerettet.

    Zitat Zitat von thorben1248 Beitrag anzeigen
    Brauchen wir überhaupt Notärzte oder schaden (nicht im jedem Fall) diese vielleicht dem Einsatzablauf nur?
    Ich finde schon, denn ich finde kein RA schafft es in seiner Ausbildung noch das komplette Medikamentenarsenal durchzunehmen.
    Wir lassen Messer und Gabel liegen ...
    ... um mit der "Schere" anderen zu helfen.

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